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Hodengewebeschädigung ?

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  • Hodengewebeschädigung ?

    Guten Abend,

    ich brauche Ihren Rat, besser gesagt, genaueste Auskünfte darüber, wie sich Bestrahlungsschäden der Hoden labortechnisch von denen des natürlichen Alterungsprozesses unterscheiden lassen.

    Ich, nun 61 jährig, wurde bis Ende 2003 wegen PK extern mit üblicher Dosierung bestrahlt. PSA geht bis heute zwar zögerlich nach unten, hat den Nadir jedoch noch nicht erreicht.
    Bei drauffolgenden Labormessungen wurde erstmalig mein Testosteron mitbestimmt und liegt unter der normalen alterstypischen Grenze, bei 2,45. Eine Antihormonelle Therapie habe ich nie erhalten, fühle mich jedoch zuweilen sehr schlapp und meine Leistungsfähigkeit hat sehr abgenommen.
    Jetzt meinte der konsultierte HA kürzlich, ob das nicht von Strahlungsschäden kommen kann, die das Hodengewebe unbeabsichtigt auch abbekommen haben könnte - er wird meinen Testospiegel erneut messen.
    Ich habe inzwischen von weiteren Laborwerten erfahren, die relevant sein dürften, wenn es sich lediglich um eine typische Alterserscheinung handeln würde: LH und FSH.
    Daher werde ich diese Hormone mit in Auftag geben.

    Frage: Reicht das zur Beurteilung der Situation als Ursachenforschung denn aus?
    Gibt es andere Untersuchungsmethoden oder Laborwerte, die eine Strahlenschädigung des Hodengewebes darstellen könnten?

    Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus,

    Walter


  • RE: Hodengewebeschädigung ?


    Hallo Walter44,

    umgekehrt wird ein Schuh daraus ! Der Testosteronnormalbereich beträgt 2,7 bis 10,7 mg/Liter. Patienten mit Prostatakrebs und/oder gutartiger, aber behandlungsbedürtiger Prostatavergrösserung haben im Durchschnitt einen Testosteronspiegel von 3,8 mg/Liter, also gaaaanz weit unten, gut ein Achtel über der Untergrenze. Du bist von daher also absolut "normal". Zum Ausgleich dafür hattest Du wahrscheinlich einen sehr hohen DHT-Spiegel, das lässt sich jetzt aber nicht mehr ermitteln, allenfalls typisch männlicher Haarausfall (Glatze) würde einen Hinweis in dieser Richtung geben.

    Ansonsten gibt es auch ein Forim rund um den PK, da wäre Deine Frage wohl besser aufgehoben.

    mfG

    Truman

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    • RE: Hodengewebeschädigung ?


      Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, wenngleich Strahlenschäden der Hoden bei dieser Form eher selten sind. Ich würde dazu raten nun erst einmal dem PCA mehr Gewicht beizumessen. Eine Hormonbehandlung vebietet sich momentan. Wenn der Nadir erreicht ist und die Werte stabil könnte man es probieren. Aber nur in enger Kontrolle und mit Rücksprache mit Ihrem Urologen.
      Bei der Hormonsubstitution zählen dann nicht Laborwerte, sondern einzig und allein, ob SIE sich besser fühlen. Aber derzeit würde ich noch abwarten!

      Besten Gruß
      Ihr

      Dr. T. Kreutzig

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      • RE: Hodengewebeschädigung ?


        Hallo hgf,

        ich verstehe Deine Antwort nicht, denn mein Testosteron liegt unter der normalen Untergrenze.
        Nein, ich habe volles Haupthaar, keine Glatze.

        Kann man mit LH und FSH Deiner M.n. denn nicht sehen, ob ich einen naturgegebenen Hormonmangel oder eine Schädigung der Hoden abbekommen habe?

        Danke,

        Walter

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        • RE: Hodengewebeschädigung ?


          Hallo Dr. Kreutzig,

          Sie meinen aber auch, ich habe einen zu niedrigen Testosteronspiegel, oder?
          Woher kann der kommen? Er liegt unterhalb der vorgesehenen Untergrenze. Das ist doch ungewöhnlich, wenn schon mein Hausarzt derartige Vermutungen, wie oben beschrieben, anstellt.

          Welcher Urologe käme denn im Raum Köln in Frage, der mir gegebenenfalls einmal Testosteron verordnen würde? Das wollen die meisten bestimmt nicht tun, oder hat sich ein Umdenken breit gemacht?

          Soll ich nun LH und FSH mitmessen lassen? Bringt mich das weiter? Auch für den Fall einer kommenden Testosteronsubstitution? Dafür wäre es sicher sinnvoll, die aktuellen Werte zu kennen. Sehen Sie das ähnlich?

          Vielen Dank,

          Walter

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          • RE: Hodengewebeschädigung ?


            Lieber Walter44,

            wenn der Durchschnitt für Prostataleidende bei 3,8 mg/Liter liegt, dann muss es für jeden, der darüber liegt, einen geben, der darunter liegt. Also wird auch ein bedeutender Teil unter 2,7 mg/Liter liegen.

            Ansonsten sind die Grenzen 2,7 bis 10,7 mg/Liter über alle Altersstufen, wenn der rechnerische Mittelwert 6,7 ist, dann ist das nicht der Mittelwert für 61-Jährige. Aus dem Kopf meine ich erinnern zu können, nach einer Studie der Schering-Pharma mit 1045 willkürlichen Probanden wäre der Durchschnittswert (Regressionsgerade) für 65-Jährige bei eben 3,8 mg/Liter gelegen.

            So, was LH angeht. Männer, die Finasterid gegen Glatze nehmen, bei denen wird die DHT-Metabolisierung gedrosselt/gestoppt, dann steigt bei vielen (nicht allen !) das Testosteron an, bei fast konstantem LH. In den seltensten Fällen wird Testosteronmangel auf eine Hodeninsuffizienz zurückzuführen sein, die Hoden passen sich den Aufgaben an. Bei Bodybuildern, die künstlich Androgene nehmen, schrumpfen die Hoden, weil nicht mehr benötigt. Setzen die die Anabolika ab, fangen die auch wieder an zu wachsen. Das selbe gilt für Männer, die einen Hoden verlieren, der verbleibende Hoden wächst dann, bis er die Funktion des fehlenden Hoden mit übernehmen kann. Gesteuert wird die Hormonproduktion und das Hodenwachstum von dem LH.

            Das FSH geht bei praktisch allen Männern ab dem 45sten Lebensjahr nach oben, ab Anfang 50 bis Mitte 50 das LH auch. Nun liegt das aber wahrscheinlich auch NICHT an Hodeninsuffizienz, sondern an mangelndem Sunstrat. Das heisst, die Hoden stellen das Testosteron nicht aus Zucker, Wasser, Harnstoff und was sonst noch so im Blut schwimmt her, sondern aus Vorprodukten der Nebenniere, von denen dann zu wenig da ist, das ist dann in Wirklichkeit eine Nebennierenisuffizienz. Das ist so schon schwierig zu entwirren, was Ursache und was Wirkung ist, aber nach so einem massiven Eingriff (Deine Prostata zu bestrahlen) noch zu rekonstruieren, wie das war, ist praktisch unmöglich.

            Andererseits, wenn noch genügend "gesundes" Hodengewebe vorhanden ist, vermehrt sich das, wenn das nicht gestört wird, bis es seine Aufgaben wahrnehmen kann. Du hast aber nun andere Sorgen, wenn ich das richtig beurteile !

            mfG

            Truman

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            • RE: Hodengewebeschädigung ?


              Loeber Walter44,

              ich glaube NICHT, dass Du in Deutschland einen UROLOGEN findest, der Dir Testosteron bei bestehendem PK verschreibt. Du könntest es höchstens selber versuchen und dann würde ich eher zu Nor-Androgenen raten, die nicht metabolisiert werden können, auch nicht von dem PK und dann musst Du Dir vorher viiiiel mehr Ahnung anlesen, sonst geht das gleich schief !

              mfG

              Truman

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              • RE: Hodengewebeschädigung ?


                Lieber Walter,
                der Wert ist erniedrigt, aber nicht sehr bedeutend. Wie hgf richtig schreibt, bringt zumindest die Bestimmung von FSH nichts. LH kann man machen, sagt dann über die Ursache letztlich nichts aus. Wie schon gesagt, daß lässt sich nun nicht auseinanderklamüsern und es bleibt dabei, daß nun erst einmal das PCA im Vordergrund stehen muss.

                Beste Grüße
                Ihr


                Dr. T. Kreutzig

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                • RE: Hodengewebeschädigung ?


                  Danke, Herr Dr.Kreutzig,

                  für Ihre Meinung, doch meine Eingangsfrage: " Gibt es andere Untersuchungsmethoden oder Laborwerte, die eine Strahlenschädigung des Hodengewebes darstellen könnten? " würde ich gerne beantwortet wissen.
                  Gibt es speziell zu dieser Frage auch Laborwerte? Ja oder nein?

                  Viele Grüße,

                  Walter

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                  • RE: Hodengewebeschädigung ?


                    Klare Antwort dazu: nein leider weder Labor noch andere Untersuchungen. Selbst eine Gewebeprobe des Hodens könnte die Art eines Schadens nicht klar differenzieren!
                    Beste Grüße
                    Ihr

                    Dr. T. Kreutzig

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                    • RE: Hodengewebeschädigung ?


                      Besten Dank, Dr. Kreutzig,

                      für die eindeutige Antwort. Etwas in der Art habe ich erwartet.

                      Grüße,

                      Walter

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                      • RE: Hodengewebeschädigung ?


                        Bitte sehr. Gern geschehen!
                        Liebe Grüße
                        Ihr

                        Dr. T. Kreutzig

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