ich bin 47 Jahre und Vater von 2 Kindern. Die Familienplanung ist also abgeschlossen.
Ich leide seit über einem Jahr an Hodenschmerzen links. Die Schmerzen sind immer vorhanden, nehmen aber manchmal so stark zu, dass ich im Grunde nur noch liegen kann und IBU nehme. Nach ein paar Tagen geht es dann wieder besser, so dass ich zumindest laufen und sitzen kann. Im Dezember 2021 hatte ich einen Bandscheibenvorfall (LWS), aber die Schmerzen im Hoden waren bereits lange davor präsent und haben sich mit dem Vorfall auch nicht verändert.
Der Schmerz ist ausschliesslich auf den linken Hoden begrenzt. Er strahlt nicht irgendwohin aus und ich habe auch nicht das Gefühl, dass er von irgendwo "kommt". Der Hoden selber ist äusserlich nicht verändert. Er fühlt sich höchstens ein bisschen warm an, aber nur minimal (wenn überhaupt). Ich kühle den Hoden häufig, aber das geht natürlich nicht immer, vor allem auf der Arbeit.
Wenn ich den Hoden anhebe, wird der Schmerz etwas besser. Daher trage ich seitdem immer wieder (derzeit dauerhaft) ein Suspensorium. Das hilft mir etwas, da der Hoden nicht gequetscht wird von der Hose (vor allem beim Sitzen). Mittlerweise ist das Schmerzniveau aber so hoch, dass es auch mit Suspensorium nur noch schwer zu ertragen ist. Ich bin Arbeitnehmer und arbeite überwiegend im Sitzen. Ich habe mich in der letzten Zeit oft krank melden müssen.
Der Urologe vor einem Jahr hat Ultraschall gemacht (kein Befund zum Glück) und mir dann 2x Antibiotika verschrieben (Cipro). Bei der ersten Einnahme wurde es deutlich besser, aber nach der Einnahme kam der Scherz wieder. Dann habe ich nochmal Cipro bekommen, aber es brachte keine Besserung mehr. Daraufhin hat mich der Urologe ins Krankenhaus (Urologie) geschickt, wo ich untersucht wurde.
Zitat: "Nierenlager beidseits o.B., Abdomen weich, kein Druckschmerz, keine Leisternhernien bds. DRU: kleine Drüse o.B. Hoden bds. in regelgerechter Größe, Lage und Form, keine Varikozele tastbar. Nebenhoden o.B. / Sono: Niieren bds. o.B., Blase mit 60ml Restharn. Hoden bds. homogenes Parenchym, kein Tumor, Perfusion regelgerecht. Nebenhoden bds. o.B. Leichte Varikozele, aber unter Valsalva keine Zunahme der Perfusion. Empfehlung: Es findet sich kein urologisches Korrelat für die chronisch rezidivierenden Beschwerden. Wir empfehlen die orthopädische (Bandscheibenprotusionen) und neurologische Vorstellung (Schmerzpatient bei Z.n. Borreliose)"
Jetzt (Mai 2022) bin ich wieder zum Urologen. Dieser hat erneut Ultraschall gemacht (ohne Befund) und Urin untersucht (ohne Befund). Er hat mir erneut Antibiotikum verschrieben (Amoxicillin). Dies habe ich 4 Tage genommen und absolut keine Veränderung an dem Schmerz verspürt. Also habe ich nochmal nachgefragt und er hat mir stattdessen Cipro verschrieben. Dies nehme ich jetzt ein und verspüre ebenfalls keinerlei Veränderung.
Ich habe nicht den Eindruck, dass der Urologe mir bei meinen Schmerzen helfen kann. Daher wende ich mich an dieses Forum um evtl. jemanden zu finden, der ähnliches erlebt (hat) und mir Tipps geben kann, wie ich weiter vorgehen soll. Einen Arzt-Marathon möchte ich am liebsten nicht beginnen, aber wenn der Wechsel des Urologen empfehlenswert wäre, würde ich einen anderen aufsuchen. Ich wäre zu allem bereit um diese Schmerzen loszuwerden, also auch eine OP oder eine Entfernung des Hodens käme in Frage.
Vielen Dank
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