#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

    Guten Abend,

    ich bin Betroffene und habe eine reaktive Arthritis. Es begann mit meinem neuen Partner in 2016 nach GV mit Harnwegsinfekten (HWI), die immer ohne Kultur zunächst mit Ciprofloxacin, Doxy, Monuril und Fosfomycin behandelt wurden. Erfolg immer nur kurz bis zum nächsten GV. Noch nie vorher hatte ich Blasenentzündungen. 1,5 Jahre später bekam ich einen leicht juckenden Hautausschlag am Unterbauch (bis heute) und 2,5 Jahre später eine Hüft-Synovitis an der linken Hüfte ohne Trauma. Die AB-Einnahme von Roxithromycin (Makrolid) 4 Monate später wegen einer entzündeten Zahn-OP führte zur Heilung. Zeitgleich begann auch eine chronische Augenentzündung, die zunächst mit Ofloxacintropfen behandelt wurden. Das half. Ich bin HLAB27 und RF negativ.

    Nach immer erneuten HWI bekam ich im 2/2021 plötzlich wieder eine Hüftgelenksentzündung, diesmal aber rechts. Es wurden Borrelien-Antikörper festgestellt; den Laborbefund hatte der Orthopäde jedoch verschlampt, so dass ich erst im September 2021 für 4 Wochen mit Doxcyclin 200 mg behandelt wurde. Jedoch ohne Wirkung! Anfang Oktober 2021 und Anfang Januar 2022 hatten wir ein letztes Mal GV sowie Oralverkehr.

    Ende Oktober 2021 hatte ich dann Nebenwirkungen von der Grippeimpfung (hatte ich noch nie) mit Schüttelfrost, Gliederschmerzen und erhöhter Temperatur. Zeitgleich setzten unerträgliche Augenentzündungen (Skleritis), die durch Gentamicintropfen überhaupt nicht besser wurden, sodass ich Hydrokortisontropfen und -salbe bekam. Die Skleritis wurde nur ganz langsam besser. Außerdem schwere Entzündungen an fast allen Sehnen, Muskeln (gluteus, trochanter), Achillessehnen, Neuropathien, Schwindel, völlige Schlaflosigkeit etc..

    Im Januar 2022 bekam ich dann trotz Boosterimpfung Covid und damit verbunden wieder ganz schlimme Augenentzündungen und einen schweren Racheninfekt, der 3 Wochen mit Doxy 200 mg behandelt wurde und erst nach 8 Tagen anschlug. Eine Woche zuvor hatten wir Oralverkehr, sodass ich vermute, dass mein schlimmer Racheninfekt von Mykoplasmen ausgelöst worden sein könnte. Denn der PCR-Rachenabstrich beim Hausarzt schlug nur schwach an, obwohl ich das Gefühl hatte, ein Loch in der Schleimhaut zu haben. Noch im Februar 2022 vor dem KH-Aufenthalt ließ ich dann bei meiner Gynäkologin sowohl einen Zervixabstrich als auch eine Serologie untersuchen. Ich habe kein HIV, Lues, Chlamydien oder Gonokokken. Jedoch wurden die Mykoplasmen nicht untersucht, weil mir das noch nicht in den Sinn kam.

    Wegen der Borreliose (das war die primäre Diagnose) wurde ich dann in der rheumatischen Abteilung einer Klinik 14 Tage intravenös mit Ceftriaxon (Cephalosporin) als erste Wahl bei Lyme-Arthritis behandelt, obwohl die Lumbalpunktion negativ war. Ab der 8. Infusion hatte ich eine leichte Linderung verspürt, die aber nur bis 6 Tage nach der letzten Infusion anhielt. Ich dachte, alles sei ausgestanden und dann ging es mit Macht von vorne los. Die Hüftentzündung rechts wurde wieder aktiv und einige Sehnenschmerzen. Durch das nächtliche Kühlen meiner Hüftentzündung/Gluteus habe ich dann erneut eine Blasenentzündung bekommen. In der Klinik wurde auch parallel auf ein Reiter Syndrom getippt.

    Leider hat mein Partner, mit dem ich seit 5 Jahren zusammen bin, sich geweigert, einen Harnröhrenabstrich zu machen, weil er nichts habe. Ein Jahr, bevor wir zusammenkamen, wurde er wegen einer akuten Nierenbeckentzündung im Krankenhaus behandelt, wo er ein Antibiotikum erhielt (welches, ist nicht bekannt). Seine Ex-Partnerin damals habe einen seltsamen Intimgeruch gehabt. Nach dem ersten Vierteljahr in unserer Partnerschaft hatte er plötzlich ohne Trauma eine heftige Kniesschwellung, die ca. 3 Monate anhielt und dann wieder verschwand. Tragischerweise konnte ich aber noch keine Verknüpfung herstellen.

    Nun ist er auf mein Betteln hin am letzten Donnerstagabend endlich mit mir zum Urologen gegangen, der aufgrund meiner Anamnese Mykoplasmen und Ureaplasmen für möglich hält. Leider hatte mein Partner vor dem "Bürstenabstrich der Harnröhre" 45 Minuten vorher uriniert. Jetzt habe ich große Sorge, dass das Ergebnis am nächsten Montag (4 Tage später) falsch negativ sein könnte. Denn ich bin inzwischen sehr krank geworden und seit Juni letzten Jahres krankgeschrieben. Ich bin auf seinen Befund angewiesen, da ich sonst keine Antibiose bzw. weitere Antibiotikatherapie von meinem Hausarzt erhalte. Da ich in letzter Zeit häufig AB genommen habe, hatte ich erstmal auf meinen Harnröhrenabstrich verzichtet. Aufgrund meines aktuellen HWI würde ich aber nun einen Abstrich machen lassen, schon allein deshalb, damit eine Antibiose bestimmt werden kann.

    Ich bin extrem verzweifelt, war früher nie krank und wollte hier einmal fragen, ob es auch Betroffene gibt, die nach AB-Gabe bzw. einer korrekten Antibiose wieder gesund geworden sind? Und wie verlässlich ist dieser Bürstenabstrich nur 45 Minuten nach dem Urinieren? Macht es vielleicht Sinn, dass der PCR-Test erst einen Tag später abgelesen wird? Kämen eventuell noch andere Erreger in Betracht?

    Herzlichen Dank für Erfahrungsberichte und Rückmeldungen.





  • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

    Ich selbst habe die erfahrung gemacht wenn die Bakterien akut vorhanden sind das auch nach der miktion direkt bei einem abstrich was gefunden wird. (War bei mir vor einigen jahren der fall) Allerdings wird es schwieriger wenn die bakterien nicht mehr akut vorhanden sind dann kann es schon verfälschen das ergebniss bzw es wird generell schwieriger was nachzuweisen auch wenn mehr zeit zwischen miktion und abstrich liegt..

    Kommentar


    • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

      Hallo,
      der Abstrich war, wie erwartet, negativ. Macht es Sinn, noch das Ejakulat auf Mykoplasmen/Ureaplasmen zu untersuchen? Findet man dort Bakterien, auch wenn keine Symptome vorhanden sind? Ich bin völlig am verzweifeln.

      Kommentar


      • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

        Hallo,
        der Abstrich war, wie erwartet, negativ. Macht es Sinn, noch das Ejakulat auf Mykoplasmen/Ureaplasmen zu untersuchen? Findet man dort Bakterien, auch wenn keine Symptome vorhanden sind? Ich bin völlig am verzweifeln.
        Das ist spekulativ. Grundsätzlich kann man immer was finden, ohne dass es Symptome gibt. Hier in der Gruppe ist es aber in der Regel andersrum, man hat Symptome aber keinen klaren Erreger.
        Wenn Dein Lebenspartner keine Lust hat, nochmal zum Arzt zu gehen, kann er auch direkt in ein Labor geben und die Probe auswerten lassen. Kostet hier in der Gegend keine hundert Euronen. Alternativ kann man auch mal ein Jahr GV nur mit Kondom betreiben, dann werden zumindest keine Keime mehr ausgetauscht.

        Kommentar



        • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

          Ja, GV mit Kondom ist auch gar nicht das Problem, sondern die nun endlich korrekte Antibiotikabehandlung meinerseits nach Antibiogramm, damit ich wieder gesund werde. Bin schon seit Juni 2021 krankgeschrieben und muss um meine Erwerbsfähigkeit bangen!

          Kommentar


          • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

            Ich wäre hier sehr zurückhaltend. Du hast schon einige ABs bekommen und daruter auch die Dampfhämmer. Deine Beschwerden könnten zumindest zum Teil auf die Nebenwirkungen dieser ABs zurückzuführen sein. Manche davon hinterlassen ja dauerhafte Probleme, teilweise sogar Behinderungen. Nicht umsonst gibt es die Rote Hand Briefe.

            Meine Theorie ist mittlerweile, dass sich solche Biester wie Chlamydien und Mycoplasmen, wenn sie denn nicht gleich nach der Infektion identifiziert wurden, spätestens nach der ersten AB-Therapie nicht mehr nachweisen lassen. Die ziehen sich erst einmal geschwächt durch das AB ins Körperinnere zurück und verbleiben dort bis zum nächsten immunschwachen Moment. Ab da bekommt man sie eigentlich nicht mehr los, weil die ABs nicht mehr richtig an sie rankommen und so nur resistent werden.
            Am Ende bleibt nichts anderes mehr übrig, als den Körper möglichst in seiner körpereigenen Abwehr zu unterstützen und abzuwarten. Also: viel sanften Sport (Nordic walking, Fahrrad, Schwimmen), wenig Fett, wenig Fleisch, viel Obst, viel Gemüse, kein Alkohol, kein Kaffee, nicht rauchen, keine Drogen. Selbst bei vorhandenen Schmerzen sanft aber deutlich gegen den Schmerz arbeiten. Auch Yoga kann helfen, Atemübungen, Stressabbau.

            Hier in der Gruppe gibt es Leidende, die mehr als 20 ABs hatten, ohne wirklichen Nachweis und erst recht ohne wirklichen Erfolg. Die medizinische Analytik kann vieles finden, anderes eben nicht. Lass erst einmal die Finger von Medikamenten und ganz besonders von AB, ernähre Dich gesund, bewege Dich viel an der frischen Luft (bloß kein stickiges Fitnessstudio!), denke positiv. GV nur mit Gummi, auch oral.

            Wir suchen hier alle nach dem einen Wunder-AB, aber das gibt es meiner Meinung nach nicht (mehr), sondern nur noch eine kombinierte Therapie aus den oben genannten Dingen und vielleicht ein paar anderen Alternativmethoden, schau mal in meinen Thread, dort berichtet haralt123 regelmäßig von seinen Erfahrungen. Ich probiere übrigens momentan gegen die dauernden HWI die StroVac-Impfung aus und verzeichne eine deutliche Besserung.

            Bleib tapfer!

            Kommentar


            • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

              Dankeschön für die guten Tipps!
              Bist du weiblich, wegen der Impfung?

              Kommentar



              • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

                Nein, absolut männlich. Ich bin auch der erste Mann, der sich in der Praxis diese Impfung geben lässt. Aber bei Frauen hat sie nach Aussage des Arztes und der Helferinnen eine sehr gute Wirkung. Schaden wird es hoffentlich nicht und ja, es ist deutlich besser, wenn es auch immer wieder Rückfälle gibt. Aber kein Vergleich zu letztem Jahr.

                Kommentar


                • Re: Harnröhrenabstrich wegen Va Mykoplasmen / Reaktive Arthritis

                  Das klingt sehr positiv! Gutes Gelingen weiterhin!

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X