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Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

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  • Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

    Hallo liebes Forum,

    ich bin neu hier und melde mich aufgrund eines Problems bei meinem einjährigen Sohn. Ich hoffe ich schreibe an richtiger Stelle, da das Problem urologischer / chirurgischer Natur ist, aber eben bei einem Baby. Es geht um folgenden Sachverhalt:

    Unser Sohn hatte bis zum ca. 5.-8. Lebensmonat beide Hoden an richtiger Stelle im Skrotum. Bei der U4 gab es keine Auffälligkeiten. Bei der U5 konnten die Hoden dann nicht mehr gefunden werden und sind nun auch nicht mittels Ultraschall zu finden. Vermutlich sind es Bauchhoden, beidseitig. Zunächst wurde uns das Prozedere so erklärt, dass man die Hoden runterholt, in der Leiste fixiert und nach ca. 6 Monaten dann noch weiter runter holt und im Skrotum fixiert. Dazu war die erste OP Ende Feb. geplant. Da wir uns leider kurz vor der OP mit Corona infiziert haben, musste diese verschoben werden und hätte eigentlich heute stattgefunden. Nun hat man aber für die Zwischenzeit noch eine endokrinologische Untersuchung empfohlen, welche auch durchgeführt wurde. Dies hat nun alles geändert und uns den Boden unter den Füßen weggezogen. Zwei Werte sind leider sehr gering ausgefallen:

    1) Inhibin B < 5 ng/ml
    2) Anti-Müller-Hormon (AMH) < 0.03 ng/ml

    Aufgrund dieser Ergebnisse wurde die für heute geplante OP gestern Nachmittag kurzer Hand abgesagt. Nun soll noch eine HCG Stimulation zeitnah durchgeführt werden, bevor es ans operieren geht. Die Ärzte sagen, sie wollen dann in der OP erstmal schauen, dass sie die Hoden finden, ob irgendwelche offensichtlichen Probleme mit den Hoden vorliegen, diese vielleicht sogar verwachsen, tordiert oder entartet sind. Dann würde man situativ entscheiden wie man vorgeht. Eine Entfernung beider Hoden wurde nicht ausgeschlossen und sogar bereits als relativ wahrscheinlich bezeichnet. Man hat eine starke Vermutung der Torsion geäußert. Wir denken das eher nicht, da es keine der bekannten Anzeichen dafür gab und dann auch noch beide Seiten. Diesen Schmerz hätte das Baby doch äußern müssen. Man wollte uns jedenfalls keine Hoffnungen machen bzw. diese aufgrund der Messwerte und dem Fakt, dass die Hoden nicht im Sack sind und nicht zu finden sind, bereits nehmen.

    Nun zu meinen Fragen und bitten um Hilfe / Erfahrungen:

    1) Besteht irgendeine Option die kritischen Werte zu fördern, also zu behandeln? Bisher wurden uns keine Behandlungsmethoden genannt.
    2) Ist diese radikale Maßnahme, dem Kind beide Hoden zu entfernen wirklich zwingend erforderlich? Man sprach vom Risiko einer späteren Entartung, falls man die nicht funktionsfähigen Hoden, sofern sie nicht tordiert oder anderweitig zerstört sind, runter in den Sack holt.
    3) Macht es hier Sinn, weitere Meinungen einzuholen? Ich meine bei diesen Befunden. Zweitmeinungen sind immer gut, dessen sind wir uns bewusst. Wo findet man Koryphäen auf diesem Gebiet? Ich vermute solch ein Fall ist kein Tagesgeschäft. Leider drängt die Zeit massiv. Innerhalb von zwei Wochen werden wir vermutlich die Ergebnisse der HCG-Stimulation vorliegen haben und dann wird zeitnah die OP stattfinden. Schnell an fundierte Zweitmeinungen zu kommen oder überhaupt Gespräche zu organisieren ist ja heutzutage schon kaum möglich.
    4) Macht es Sinn die Ärzte zu bitten, dass die Hoden nach unten geholt werden, auch wenn sie nicht arbeiten (keine offensichtlichen Beschädigungen vorausgesetzt)? Kann es nicht sein, dass sich die Hodenfunktion im Laufe der Zeit normalisiert? Ich meine es ist ein Baby und er hat doch noch die komplette Entwicklung vor sich.

    Gibt es irgendwelche Ideen / Hinweise, was wir noch machen können? Wie man es sich denken kann, sind wir sehr stark mit dieser Situation belastet. Daher sind wir für jede Hilfe sehr dankbar.

    Liebe Grüße
    Jimbo


  • Re: Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

    Himmel! Ich kann Dir in Deiner Situation nur absolut raten, mindestens noch eine weitere Meinung einzuholen. Einem Kleinkind gleich beide herausschneiden zu wollen, ist in jeglicher Hinsicht ein absolutes Horrorszenario.
    Ich bin kein Doki, aber bei meinem Kind gab es auch einmal einen Hodenhochstand, der auch "unbedingt operativ" beseitigt werden musste. Dann reichte aber doch eine hormonelle Behandlung mit einem anschließenden Minimaleingriff.

    Meiner Erfahrung nach sind die Ärze zum (Ab-) Schneiden immer sehr schnell bereit, denn nahezu alle Ärzte operieren gerne. Langfristige Dinge sind ihnen nicht so recht.

    Eine Torsion kann ich mir nicht vorstellen, denn das Kind würde ja immense Schmerzen haben. Darüber hinaus äußern Eure Ärzte selbst einige Möglichkeiten, sind sich also offenbar selbst nicht so ganz sicher. All das würde ich umso mehr als Grund dafür nehmen, unbedingt noch eine gute Kinderklinik aufzusuchen. Solange keine Gefahr für den Kleinen besteht, lieber noch ein Arzt mehr.

    Über die Werte kann ich nichts sagen.

    Ich wünsche Eurem Kleinen alles, alles Gute!!!

    Kommentar


    • Re: Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

      Guten Tag Jimbo,

      vielen Dank für Ihre Frage an unser Forum.

      Da dieses Forum im Moment von keinem Experten betreut wird, wollte ich Ihnen den Tipp geben sich an den Expertenrat "Kinder - und Jugendmedizin" auf unserem Schwesterprotal Lifeline.de zu wenden.

      Dieses Forum wird von einem Ärzteteam betreut und kann Ihnen bestimmt etwas zu den Werten sagen.

      Hier der Link zum Forum:
      https://fragen.lifeline.de/expertenr...jugendmedizin/

      Ich wünsche Ihrem Kleinen und Ihnen auch alles Gute.

      Viele Grüße

      Victoria
      Sie haben Fragen zu den Themen Kinder- und Jugendmedizin? Stellen Sie Ihre Fragen in den Expertenräten und erhalten Sie kompetente Antworten unserer erfahrenen Experten.

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      • Re: Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

        Liebe Victoria, lieber Ciproflox,

        ich danke euch für eure Antworten. Es ist wirklich eine schwere, belastende Situation und ich selber kann diesen Möglichen Ausgang ehrlich gesagt nicht akzeptieren. Ich denke schon, dass die behandelnden Ärzte zum Wohle des Kindes handeln wollen. Im heutigen Gespräch wurde nochmal klar gemacht, dass eine Entfernung nur in Frage kommt, falls die Hoden wirklich zerstört sind. Ich selber habe darauf verwiesen, dass wir definitiv die Verlagerung wollen, sofern eben nicht beide Hoden zerstört / verkümmert sind. Meiner Meinung nach stürzt man sich gerade sehr stark auf die Werte, was sicherlich auch irgendwo berechtigt ist. Aber wir wollen dennoch alles Mögliche versuchen und sind somit in der kürze der Zeit nun dabei das Maximum an möglichen Informationen einzuholen. Der behandelnde Endokrinologe sagte uns, dass man Hiormointherapien heute eher nicht mehr macht. Die Erfolgschancen sollen dazu, nach dem was ich selber gelesen habe, auch eher gering sein. Umso mehr freut es mich, dass es bei euch @Ciproflox geklappt hat.
        Ok, ich werde den Text so wie oben einmal bei Lifeline online stellen. Vielen Dank für den Hinweis @Victoria.

        Liebe Grüße
        Jimbo

        Kommentar



        • Re: Hodenhochstand mit ungünstigem endokrinologischen Befund

          Hallo Jimbo,

          ich kann verstehen, das diese Situation für Sie sehr belastend ist.

          Für sein Kind wünscht man sich natürlich immer nur das Beste und hofft, dass es ganz gesund ist. Gerade in einem so zarten Alter einen solchen Einschnitt zu erleben, der so in die Zukunft des Kindes hineinreichen wird, möchte man einfach nicht erleben.

          Ich hoffe, dass man Ihnen bei Lifeline einen Tipp geben kann, auch wenn man in einem Forum natürlich nur begrenzt antworten kann.

          Sich eine Zweitmeinung einzuholen ist sicherlich auch immer gut, gerade bei einer solchen Entscheidung.

          Ich kann Ihnen nur noch einmal alles Gute für Ihren Sohn wünschen.

          Viele Grüße

          Victoria

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