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Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

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  • Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

    Hallo!

    Ich habe mich nach einem Brennen in der Harnröhre zum Urologen begeben. Dieser hatte nach Urinprobe Azythromycin verschrieben für 3 tage. Danach hatte ich den Arzt gewechselt da die Symptome nicht besser wurden. Nach Abstrich (mykoplasmen) bekam ich wieder 3 Tage Azythromycin verschrieben. Danach, da es nicht besser war, für 10 Tage 200mg Doxycyclin. Mittlerweile denke ich dass ich das doxycyclin falsch eingenommen habe ( kombiniert mit Mineralwasser mit Calcium), da es immer noch nicht wirklich besser wurde. Aber ich weiss einfach nicht mehr wie ich das Problem angehen soll. Ich habe große Befürchtungen bezüglich der Residtenz der Bakterien und wäre dankbar für jeden rat.

    LG



  • Re: Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

    Sei froh, dass Du wenigstens eine klare Diagnose hast. Leider wurde mal wieder vergessen, ein Antibiogramm zu machen um festzustellen, welches AB gegen den Mycoplasmen-Stamm bei Dir wirklich hilft. Azi und Doxy sind die am häufigsten verschriebenen ABs in diesen Fällen, aber leider versagen sie sehr oft. Das hat IMHO weniger mit dem Calcium im Wasser zu tun als mit der fehlenden Resistenzklärung.

    Oft kommt als letztes Mittel der Wahl Moxifloxacin zum Einsatz, hilft aber auch nicht immer, vor allem wenn es nicht lange genug verschrieben wird. Die Plasmen leben nicht in Kolonien, sondern in den Körperzellen und sind daher für AB ziemlich schlecht erreichbar. Daher muss das Ziel einer Antibiose immer sein: 1) richtiges AB, 2) genügend hohe Dosis, 3) ausreichend lange Gabe. Andernfalls verschleppt man das Problem nur und es wird - in der Regel - schlimmer d.h. chronisch.

    Hier im Forum gibt es viele, mich eingeschlossen, die tonnenweise AB geschluckt und trotzdem keine Besserung erfahren haben. Die meisten haben dabei noch nicht einmal einen Nachweis. Insofern bist Du uns einen Schritt voraus.

    Solltest Du Gelenkschmerzen (Hüfte, Knie, Knöchel), Brennen am Po oder Augenentzündung bekommen, hat sich Dein Problem chronifiziert, dann wird es echt hart. Dann scheinen keine AB mehr zu helfen, sondern nur noch Aussitzen und Unterstützen der körpereigenen Abwehr mit Vitaminen, Zink und gesunder Ernährung und Lebensweise. Das dauert dann aber auch - jahrelang! Ich z.B. habe schon 24 Monate seit der Infektion hinter mir, es gibt Kollegen im Forum, die sind noch länger dabei.

    Ich würde Dir empfehlen: zurück zum Arzt, Resistenzklärung Deines Plasmen-Stammes und dann das entsprechende AB in ausreichender Dosis und Länge (4-6 Wochen) einnehmen. Sex bis zum Verschwinden der Symptome absolut nur mit Gummi!

    Gute Besserung!

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    • Re: Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

      Danke für deinen Rat. Wie ist das mit der chronifizierung ist man dann auch ständig ansteckend?

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      • Re: Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

        Das ist eine gute Frage, die wir im Forum auch schon mal diskutiert haben. Meiner Ansicht nach ist es so, dass sich die Mycoplasmen so weit in den Körper zurückgezogen haben, dass sie in Harnröhre und Blase praktisch nicht mehr vorkommen und daher auch nicht nachgewiesen werden können über HR-Abstriche und Urinproben.

        Sie sitzen bei chronischer Erkrankung in den Neben-/Hoden, Prostata, Gelenken, Schleimhäuten (Nase, Rachen, Auge) und dort offenbar auch so tief in den Zellen, dass sie nicht zwangsläufig ansteckend sind, aber trotzdem noch immense Probleme bereiten können.

        Über PCR aus Urin oder Ejakulat sind sie dann auch nicht mehr nachweisbar, sondern eigentlich nur noch über die Symptome oder Blutanalyse. Behandelbar laut Studie über eine bis zu 6malige jeweils 6 Wochen dauernde AB-Einnahme, d.h. 6*6 Wochen in Summe(!!!), oder über Gabe von immunstärkenden Pflanzenextrakten, Vitaminen und Mineralstoffen.
        Hier sind die Links dazu:

        http://www.immed.org/fatigue%20illne...98.4.14s_s.pdf

        https://rawlsmd.com/health-articles/...me-coinfection

        Besonders die Studie zu den Golfkrieg-Veteranen finde ich sehr interessant. Die haben alle möglichen Symptome und im Blut lassen sich Mycoplasmen nachweisen, Kurieren geht nur über die üble AB-Einnahme über insgesamt 36 Wochen mit Pausen dazwischen. In Summe wird man also wohl über 2 Jahre konstant AB einnehmen müssen.
        Der andere Link setzt auf die Selbstheilungskräfte des Körpers, weil er so einen massiven AB-Einsatz nicht befürwortet.

        Zurück zu Deiner Frage: Ich würde trotzdem nichts riskieren und bis zum völligen Verschwinden der Symptome nur mit Gummi Sex machen bzw. auch nach Verschwinden der Symptome noch 2-3 Monate warten, bevor das Gummi runter kann. Nur für den Fall, dass Rückfälle auftreten sollten. Den Sch... sollte man keinesfalls an die Partnerin weitergeben!

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        • Re: Mykoplasmen und Harnröhrenentzündung

          Danke für die ausführliche Antwort. Riskieren wollte ich sowieso nichts nur eben ganz genau nachfragen

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