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Cortison und Kondylom in der Harnröhre

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  • Cortison und Kondylom in der Harnröhre

    Liebes Forum,

    ich will hier meine Geschichte erläutern in der Hoffnung, ähnliches vielleicht dem ein oder anderen ersparen zu können.

    Da eine Frenulotomie bei mir eine große Narbe hinterließ empfahl mir mein Urologie die Anwendung von Cortison (Clobegalen-Salbe), welches ich über 6 Wochen "bis zum Harnröhrenausgang" anwenden sollte.

    Die Narbe wurde besser, allerdings entdeckte ich 2 Monate später ein kleines Kondylom am Harnröhrenausgang. Damit bin ich bei 3 Urologen und 2 Dermatologen gewesen, um mich für eine Laser-OP ins Krankenhaus überweisen zu lassen. Keiner der Ärzte nahm das ernst ("da ist ja fast nichts", "sieht nicht aus wie ein Kondylom", ...). Erst, als ich 1,5 Monate später selber per Handykamera aussagekräfige Bilder machte und vorzeigte, haben dann auch die Ärzte erkannt, dass das wohl ein Kondylom sei und die Cortisonbehandlung das vermutlich hat ausbrechen lassen. Also erfolgte eine Überweisung ins Krankenhaus.

    Heute, 5 Monate später, habe ich immer noch keine OP gekriegt. Die Warze ist inzwischen gewachsen, tiefer in die Harnröhre eingedrungen und hat das Gebiet zirkulär erfasst. Von Meatotomie und Meatoplastik ist nun die Rede, von Dauerkathetern und Blasenspiegelungen, von teils größeren und schweren Komplikationen, die nach der OP zu erwarten sind.

    Zwischenzeitlich wurde mir von einem Dermatologen Aldara verordnet, 3 mal wöchentlich in der Harnröhre angewendet, das hat zu keiner ausreichenden Entzündung geführt. Der Dermatologe empfahl dann tägliche Anwendung, 5 Tage später war zwar auch die Feigwarze kleiner, aber die Haut an der Eichel so kaputt, dass ich so nicht weiter machen konnte. Ich habe dann selbst einen Rhythmus irgendwo zwischen 3 mal wöchentlich und täglich gesucht, einen gefunden, der funktioniert hat, der Urologe sagte dann, ich solle das lassen.

    Inzwischen habe ich zu dem Thema etwa 10 Ärzte gesprochen und 10 verschiedene Meinungen gehört. Die einzige Einigkeit bestand vor 5 Monaten darin, dass das nichts schlimmes sei, und heute darin, dass ich mich in Zukunft auf Probleme einstellen müsse.

    Daher meine Empfehlung an alle, die ähnliches erfahren:

    - Anscheinend sind schlummernde HPV-Infektionen nicht selten. Das sollte man im Hinterkopf behalten, bevor man mit Cortison sein Immunsystem "bis zur Harnröhre" supprimiert und den Ausbruch provoziert. Es gibt anscheinend Urologen, denen das nicht bewusst ist.

    - Etwa 10 von 10 Ärzten konnten die Hautveränderung rein durch Sichtprüfung nicht korrekt einzuschätzen. Gut gemachte Handybilder sind da auf jeden Fall hilfreich.

    - OP-Termine für Kondylomlaserungen sind auf der Prioritätenliste irgendwo ganz unten, weil "nicht lebensbedrohlich". Obwohl das Risiko für Komplikationen täglich steigt, Zeit also hier ein relevanter Faktor ist. Man muss da echt hartnäckig sein und sich idealerweise in mehrere Krankenhäuser überweisen lassen, da allein die Wartezeit für ein Erstgespräch stark variiert. Eine OP dann absagen, wenn man sie woanders macht, sei laut Urologin kein Problem.




  • Re: Cortison und Kondylom in der Harnröhre

    Hallo EinKarlsruher,

    vielen Dank für Ihren Beitrag und Erfahrungsbericht hier im Forum.

    Wir haben hier im Forum viele stille Mitleser, daher sind Erfahrungsberichte immmer sehr gut und wertvoll.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute.

    Viele Grüße

    Victoria

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