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Chronische bakterielle Prostatitis

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  • Chronische bakterielle Prostatitis


    Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzi-Langenfeld,

    ich wende mich heute an Sie, da ich derzeit ratlos bin und in den vergangenen Monaten deutlich an Lebensqualität verloren habe.

    Seit Anfang Januar leide ich (27 Jahre) an einer chronischen Prostatitis, verursacht durch das Bakterium "Enterococcus faecalis":

    Zu Beginn meiner Beschwerden wurde ich auf Verdacht mit Doxycyclin behandelt.
    -> 10.01. Doxycyclin - 10 Tage

    Nachdem die Beschwerden nicht besser wurden, fand Ende Januar der erste Abstrich satt: Enterococcus faecalis.
    -> 05.02. Ciprofloxacin - 10 Tage je 2x 500mg - die ersten 3 Tage beschwerdefrei, anschließend wieder alles beim alten

    Da keine Besserung, nächster Abstrich, selbes Ergebnis.
    -> 29.02. Amoxi-Clavulan - 10 Tage je 2x 1000mg

    Meine Beschwerden blieben bestehen, Erreger konnten bei den folgenden 2 Abstrichen und Ejakulatsproben allerdings nicht mehr nachgewiesen werden.

    Bei einem weiteren Abstrich Anfang Mai wurden dann "ureaplasma urealyricum" nachgewiesen.
    -> 07.05. Azuthromycin - 1x 1,5mg - ohne Besserung
    -> 17.05. Tetracyclin - 10 Tage je 2x 1000mg

    Während der Behandlung mit Tetracyclin ergab sich keine Besserung, ca. 3 Tage später war ich für ca. 2 Wochen komplett beschwerdefrei.

    02.06. neuer Abstrich (ohne Befund) und Ejakulatsprobe (Enterococcus faecalis).
    -> 14.06. Amoxi-Clavulan - 10 Tage je 2x 1000mg
    Während und nach der Behandlung gab es keine Besserung.

    30.06. erneute Ejakulatsprobe: (Enterococcus faecalis)
    Ab 07.07. war ich - ohne Behandlung - wieder ca. 2 Wochen beschwerdefrei.
    Seitdem habe ich wieder vermehrt Beschwerden die sich primär in einem permanenten Stechen/Ziehen in der Leiste und den Hoden äußern.

    In diversen Urinproben konnte grundsätzlich nie ein Errreger nachgewiesen werden.

    Wie kann es sein, dass der Erreger über mehrere Monate bei 3 Abstrichen und 2 Ejakulatsproben nicht mehr nachweisbar ist und 3 Monate später in zwei aufeinanderfolgenden Ejakultsproben reichlich vorzufinden ist?



    Folgende Antibiotika sind laut Probe bei Normaldosis wirksam:

    Ampicilin
    Amoxicilin
    Amoxi-Clavulan
    Ampi.-Sulbactam
    Piperacilin
    Imipenem
    Ciprofloxacin
    Tigecylin
    Vancomycin
    Teicoplanin
    Linezolid

    Auf Fluorchinolone möchte ich eigentlich verzichten.

    Bei einer Studie die ich gefunden habe, wurde für Amoxicilin & co. jedoch eine sehr geringe Wirkung in der Prostata nachgewiesen.

    Für Piperacilin wurde hingegen eine bessere Wirkung ausgewiesen.

    Ich stehe vor folgenden Fragen und wäre Ihnen für eine kurze Rückmeldung sehr dankbar:

    1] Ist eine intravinöse Behandlung mit Piperacilin auch in den eigenen vier Wänden möglich? Falls ja, welche Anforderungen müssen erfüllt sein?

    2] Haben Sie Erfahrungswerte was die Behandlung mit Phagen angeht?

    4] Wie Hoch ist das Risiko, dass sich der Keim auf weitere Organe oder die (Neben-)hoden ausbreitet und dort ggf. irreversible Schäden verursacht?

    5] Was würden Sie in meinem konkreten Fall empfehlen?

    Derzeit nehme ich seit ca. 1 Monate Kapuzinerkresse-Meerrettichkapseln.
    Allerdings ohne eine spürbare Verbesserung.

    Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Ihre Einschätzung!!

    Freundliche Grüße
    Sven


  • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

    Hallo.
    Noch so ein Fall.
    Aber ich habe dazu auch mal eine Frage an den Dr. bezüglich eines ABs.
    Kann man Fosfomycin bei Enterokokken (Faecalis) anwenden?
    ....... auch in Kombi mit Ampicillin, Gentamycin, Vancomycin und Teicoplanin
    Gibt es Erfahrungen bei Ihnen dazu?
    LG

    Kommentar


    • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

      Hi Sven, ohne dem Doc vorgreifen zu wollen, würde ich sagen das auch Chlamydien/Mycoplasnen hier Ursache sein können. Nachweis oft nicht möglich. Siehe diverse Threats. Behandlung 20 Tage AB. Bei dir wohl immer zu kurz. Ob es dann hilft? Weiss nur Gott ...

      Kommentar


      • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

        @Sven310: das sehe ich wie OWI73 - spezifische Beurteilung und Rat zu einer spezifischen und individuellen Therapie auf diesem Wege nicht sinnvoll und nicht statthaft!

        @Hunny: wenn es testgerecht ist.... Kann man Fosfomycin auch da anwenden (Zulassung aber nur Harntrakt). Kombinationen gehen, müssen aber im Einzelfall entschieden werden!

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

        Kommentar



        • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

          Das geht nie weg, habe schon seit 6 Jahren prostatitis.

          Kommentar


          • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

            Es ist oft schwierig....Das ist korrekt..... Die Aussage stimmt so aber dennoch zum Glück nicht!

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

            Kommentar


            • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

              @Dr. T. Kreutzig-Langenfeld: Ich habe diverse Forenbeiträge bereits gelesen, bin grundsätzlich auch "offen" für die Mykoplasmen.. Dennoch wird ja immer wieder der Enterococcus Faecalis nachgewiesen.. und ich weiß aktuell nicht, wie ich das in Griff bekommen soll, da die Antibiotika scheinbar schlichtweg nicht wirken..

              Wie ist denn grundsätzlich das Risiko, dass die Prostata aktiv geschädigt wird/verkalkt? Oder die Bakterien weiterwandern?

              Kommentar



              • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                Bei der klassisch bakteriellen Prostatitis hilft nur eine testgerechte und ggf. Auch sehr lange antibiotische Therapie. Es gibt einige Substanzen, die zudem günstige Effekte haben können. So z.B. Pollstimol oder auch die a-Reductasehemmer.

                Lieben Gruß

                Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                Kommentar


                • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                  Bei der klassisch bakteriellen Prostatitis hilft nur eine testgerechte und ggf. Auch sehr lange antibiotische Therapie. Es gibt einige Substanzen, die zudem günstige Effekte haben können. So z.B. Pollstimol oder auch die a-Reductasehemmer.

                  Lieben Gruß

                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
                  Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld, ich habe eine Frage zu ihrer obigen Aussage. Warum muss die Therapie bei bakt.Prostatitis sehr lang (mehr als 6 Wochen?) sein, bei chronischer Prostatitis durch Chlamydien aber nur 20 Tage?Danke vorab. Viele Grüße.

                  Kommentar


                  • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                    Sehr gute Frage OWI73 ...

                    Kommentar



                    • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                      Gute Frage..... Aber es geht einerseits um die Penetration der antibiotische Therapie in das Gewebe, andererseits um Vermehrungszyklen von Chlamydien und Mykoplasmen.
                      Bakterien zu erreichen ist in der Prostata mitunter deutlich schwerer!

                      Lieben Gruß

                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                      • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                        bedeutet das man damit nur versucht die Keimzahl zu minimieren egal ob chlamydien oder enterokokken da man diese nicht mehr los wird ?!

                        Mit freundlichen Grüßen

                        Kommentar


                        • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                          Das was sie schreiben Herr dr. verschieden Zyklen das habe ich in ausländische Foren gelesen, dort berichten Betroffene das ihnen in verschiedenen Zeitabständen AB gegebnes wird , wenn Symptome bestehen, das hat mir ein Arzt hier nie vorgeschlagen !!

                          Mit freundlichen Grüßen

                          Kommentar


                          • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                            Es gibt zahlreiche und sehr unterschiedliche Ansätze....... Seher Sie z.B. Hier:
                            https://chlamydiapneumoniae.de/therapie/

                            Lieben Gruß

                            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                            Kommentar


                            • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                              Naja mein uro sagte nach einmal doxy vor über einem Jahr , wenn ich welche hätte währen diese verschwunden und sagte mir ich brauche nicht noch mal kommen !!

                              Doxy und minicyklin hatte ich ja bereits wie ich sagte , kann man da einfach die Therapie mit tinidazol machen ?!

                              Mit freundlichen Grüßen

                              Kommentar


                              • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                                Sehr geehrter Herr dr gibt es solche Listen evtl auch bei enterococcus Befall der Prostata ?! bei coli Bakterien !!

                                Mit freundlichen Grüßen

                                Kommentar


                                • Re: Chronische bakterielle Prostatitis

                                  Listen.....?
                                  Es wird nach Testung und Antibiotiogramm individuell behandelt!

                                  Lieben Gruß

                                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                  Kommentar

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