vor etwa einem Jahr wurde erstmalig eine linksseitige, niedriggradige Varikozele bei mir (22 Jahre alt) festgestellt, nachdem ich einen Urologen aufgesucht habe, weil mir eine tageszeitabhängige Schwellung im Hodensack aufgefallen war. Bis vor sechs Monaten hatte ich keine Beschwerden.
Dann fing es an mal stärker, mal schwächer im linken Hodenbereich zu schmerzen. Druckschmerz und Ziehen wechselte sich ab mit einem Brennen und teilweise einem Taubheitsgefühl. Nur sehr selten war es wirklich stark schmerzhaft, doch stets sehr, sehr unangenehm und “in den Wahnsinn treibend“. Auffällig ist, dass es unmittelbar nach der Nacht weg ist und mit Aufnahme der Tagesaktivität beginnt.
Erste Diagnose eines Urologen war ein gereizter Nebenhoden und ich erhielt Schmerzmittel. Nachdem sich auch nach mehreren Monaten keine Besserung einstellte, empfahl mir mein Hausarzt, der einen Zusammenhang mit der Varikozele vermutete eine Zweitmeinung einzuholen. Der zweite Urologe diagnostizierte eine symptomatische Varikozele Grad 1-2 und verschrieb mich zur Beurteilung an ein Krankenhaus. Nach dortiger Untersuchung wurde mir erzählt, dass eine Behandlung medizinisch nicht notwendig sei, weil die Varikozele zwar tastbar, aber nicht sichtbar sei und der Hoden an sich eine normale Größe hätte. Wenn ich denn möchte, könne eine Behandlung aber stattfinden (Sklerosierung nach Tauber). Natürlich müsse ich die Risiken berücksichtigen und Erfolg und Besserung könne mir keiner garantieren.
Nun liegt die Entscheidung also bei mir. Der erste Urologe war der Meinung ein Zusammenhang meiner Beschwerden mit der Varikozele sei unwahrscheinlich, er würde abwarten. Hausarzt und ein zweiter Urologe halten einen Zusammenhang für denkbar. Urologische Ambulanz im Krankenhaus hält Behandlung für möglich, kann aber selbstverständlich für nichts garantieren. Natürlich habe ich daher einige Bedenken und Fragen.
1. Welches Vorgehen würden Sie mir nahelegen? Eventuell eine weitere Meinung einholen? Abwarten? Behandlung?
2. Sind niedriggradige Varikozelen besser/schlechter zu behandeln als höhergradige? Je früher/später eine Behandlung stattfindet, desto wahrscheinlich ein Erfolg?
3. Sind Sorgen berechtigt, dass eine Behandlung eine Verschlechterung der Situation mit sich bringt? Dass bspw. die Sklerosierung misslingt, die Varikozele bleibt und eine Hydrozele o.Ä. durch den Eingriff noch hinzukommt? Oder unwahrscheinlich?
4. Welchen Einfluss kann die Psyche auf derartige Beschwerden haben? Stress etc.?
5. Sind andere Ursachen für derartige Beschwerden denkbar? Verspannungen im Rücken etc.?
6. Sind zur Operation alternative Behandlungsmöglichkeiten bekannt?
7. Haben Leidensgenossen eventuell Erfahrungen mit der Behandlungsart (Sklerosierung nach Tauber)?
Erwähnenswert ist dabei eventuell noch die Tatsache, dass die bisherigen Untersuchungen stets am frühen Morgen stattgefunden haben und die Ausprägung der Varikozele daher noch geringer als am Nachmittag/Abend war. Urinprobe, Spermienprobe und Blutuntersuchung waren unauffällig. Ein Spermiogram hat nicht stattgefunden.
Ich hoffe meine Schilderungen waren nicht zu ausführlich. Vielen Dank und herzliche Grüße.
Tobias
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