Bisher habe ich immer nur Fragen zu akuten Problemen gestellt. Nun habe ich mich entschlossen hier ein Problem zu schildern, welches mich nunmehr seit über vier Jahren begleitet, die vorzeitige Ejakulation. Ich beschreibe es jetzt einfach mal als etwas längere Geschichte, damit auch jeder Aspekt, der auch nur im Entferntesten von Bedeutung sein könnte, geschildert wird.
Im Sommer 2015 lernte ich meine jetzige Lebensgefährtin kennen. Wir hatten Spaß miteinander und so führte eines zum anderen und endete in einer bis jetzt fast fünfjährigen Beziehung. So weit, so gut. In dieser Zeit war sexuell auch alles in bester Ordnung und die Dauer des Aktes war auch mehr als ausreichend. Zudem hatte ich eine sehr gute Kontrolle über meine Ejakulation.
Eines Tages bemerkte ich beim urinieren, dass der Urin die Farbe von sehr lange durchgezogenem Pfefferminztee hatte. Kurze Zeit später nahm mein Stuhl die Farbe von Kalk an. Durch Sorgen getrieben ging ich zu meinem Hausarzt. Der machte ein Ultraschall und stellte Gallensteine fest, die mit aber, bis auf die Farbe von Urin und Stuhl, keinerlei Beschwerden bereiteten. Es wurde ein Termin im Krankenhaus gemacht um mir die Galle zu entfernen. Nachdem ich irgendwann die Hautfarbe von Homer Simpson angenommen habe wurde ich dann operiert und es ging los. Ich schaffte es nur noch unregelmäßig meine Freundin durch Geschlechtsverkehr zu befriedigen. Die Zeit bis zu meinem Orgasmus verkürzte sich immer mehr. Nach langem überlegen ging ich zu einem Urologen. Der meinte, dass man da nicht viel machen könnte und riet mir zu EMLA-Salbe. Ich besorgte mir eine kleine Tube und wir versuchten es. Es war wie ein Traum... ich hielt lange durch und dachte, dass mein Problem gelöst sei.
Pustekuchen... beim zweiten Mal mit EMLA-Salbe spürte ich am Penis kaum etwas, aber die Ejakulation kam und ließ sich nicht aufhalten. Zudem hatte weder meine Freundin noch ich einen befriedigenden Orgasmus. Also wieder zurück zum Urologen. Der meinte dann, dass man da nichts tun könne und ich damit leben müsse, bis es mit viel Glück von selbst besser wird. Das wollte ich aber nicht auf mir sitzen lassen. Ich habe mir einen anderen Urologen gesucht, der zudem auch noch Androloge ist. Dieser verschrieb mir Priligy. Ich nahm abends eine Tablette i Erwartung eines lange ersehnten Schäferstündchens, aber meine Erwartungen wurden jäh vernichtet, da ich Priligy offensichtlich nicht vertrage... ich litt unter Schwindel und Unwohlsein und sexueller Verkehr wäre nicht möglich gewesen.
So langsam weiß ich nicht mehr weiter.
Nun zu dem, wie es sich anfühlt. Nachdem ich den Penis in die Vagina meiner Freundin eingeführt habe, steigt meine Erregung dermaßen an, dass ich mich am besten gar nicht erst bewege und selbst dann nähere ich mich dem Point of no return unwiderruflich. Solle ich mal einen guten Tag haben und mich etwas bewegen können, dann dauert es keine 20 Sekunden und es ist vorbei. Selbst, wenn ich mich von ihr löse nähere ich mich oft dem Punkt und im schlimmsten Fall ejakuliere ich dann spontan... ohne Orgasmus und in diesem Fall spritzt es auch nicht sonder es läuft und tröpfelt wie aus einem Wasserhahn, der leicht geöffnet ist.
Durch den Umstand, dass ich nicht jeden Tag zum Arzt laufen kann und mein Sexualleben derzeit einen Nullpunkt erreicht hat, da weder meine Freundin noch ich mehr Lust auf dieses Trauerspiel haben, begann ich vor einiger Zeit mich in das Thema ein zu lesen und Fakten aus der Zeit zu sammeln, als noch alles in Ordnung war.
Derzeit spinne ich mir eine These zusammen und wäre sehr daran interessiert, die Meinung eines Mediziners dazu zu hören (Termin beim Urologen habe ich leider erst wieder in zweieinhalb Monaten).
Priligy habe ich ja nicht vertragen, wie ich schon berichtet habe. Dieses Medikament zählt zu den SSRIs (Selektiver Serotoninwiederaufnahmehemmer) und soll bewirken, dass der Serotoninspiegel im Blut angehoben wird. Durch einen dummen Zufall bin ich darauf gestoßen, dass gewisse Aminosäuren auch eine positive Wirkung auf den Serotoninspiegel habe, insbesondere das L-Tryptophan. Und nun nähern wir uns meiner vielleicht sinnvollen, vielleicht aber auch vollkommen stupiden These...
Als noch alles in Ordnung war, ging ich zum Muskelaufbau ins Fitnessstudio... inkl. Proteinpulver uuuund BCAAs. BCAAs sind ja nun bekanntlich gewisse Aminosäuren, die den Körper beim Muskelaufbau unterstützen sollen.
Derzeit bin ich beruflich so sehr eingespannt, dass ich kaum noch Sport treiben kann und deshalb nehme ich auch kein Eiweißpulver und keine BCAAs mehr zu mir.
Ist es möglich, dass speziell in meinem Fall mein Serotoninspiegel durch die BCAAs so angehoben wurde, dass ich ein normales Sexleben führen konnte und nach Absetzen der BCAAs der Serotoninspiegel stetig abgenommen hat und mich dahin geführt hat, wo ich gerade bin? Könnten Aminosäuren, BCAAs oder ein Präparat mit L-Tryptophan in meinem und vielleicht in einigen anderen Fällen von Ejakulatio praecox die Lösung sein?
Mit freundlichen Grüßen,
Samael
P.S. Ich bitte jeden studierten Mediziner, der das hier liest, sich nicht auf den Schlips getreten zu fühlen, sofern mein Text auch nur ansatzweise eine gewisse Logik aufweist. Ich habe mich halt sehr mit diesem Thema auseinander gesetzt und werde solange nicht aufgeben, bis ich eine Lösung gefunden habe oder aber durch mein ei
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