vor etwa einem Jahr habe ich eine nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION) auf einem Auge erlitten. Ich bin 46 Jahre alt und habe keinerlei Risikofaktoren, die mit dieser Krankheit in Verbindung gebracht werden, u.a. ist das Herz-Kreislauf-System in keinster Weise beeinträchtigt.
Seit einigen Jahren wird NAION mit der Verwendung von PDE5-Hemmern in Verbindung gebracht. In der Tat hatte ich vor 10 Jahren für einige Wochen Tadalafil (5 mg nach Bedarf, maximal 1 x pro Woche) genommen. Ein direkter zeitlicher Zusammenhang mit der NAION ist daher nicht gegeben. Aktuell wäre jedoch laut meinem Urologen die erneute Verwendung von Tadalafil angezeigt, da ich eine ED habe. Da die Einnahme laut Beipackzettel wegen einer stattgefundenen NAION kontraindiziert ist, bin ich natürlich verunsichert.
Haben Sie bei Ihren Patienten schon einmal einen ähnlichen Fall gehabt? Können Sie eine negative Wirkung von PDE5-Hemmern auf die Durchblutung des Sehnervs nachvollziehen? Meiner Recherche nach ist die Datenlage von Studien, die einen Zusammenhang der Wirkstoffgruppe mit dem Auftreten einer NAION bestätigen oder widerlegen, äußerst dünn.
Viele Grüsse
Michael
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