ich (36 Jahre alt) habe seit 18 Tagen leichte Schmerzen bzw. ein unwohles Gefühl im linken Hoden, gefühlt im Bereich des Nebenhoden. Der Schmerz tritt beim leichten Abtasten eher nicht auf, wohl aber ist der linke Hoden bei festerer Berührung im Vergleich etwas empfindlicher als der rechte. Es äußert sich besonders bei bestimmten Bewegungen im Alltag (wie gehen oder hinsetzen) oder bei Masturbation bzw. Sex, z.B. wenn der Hoden leicht gegen Hand respektive Sexpartner prallt, während ich beim rechten Hoden keinen Schmerz fühle. Eine Schwellung oder Verhärtung kann ich weder an Hoden noch Nebenhoden feststellen. Meine Libido ist gefühlt eingeschränkt, was aber aus meiner Sicht evtl. auch mit den Schmerzen und der damit verbundenen Sorge zusammenhängen kann. Der Schmerz ist generell nicht unerträglich, aber so, dass es unangenehm ist und ich ständig darin erinnert werde. Ungeschützten Sex oder eine Verletzung der Hoden von außen (z.B. durch einen Schlag) hatte ich nicht.
Ich war damit eine Woche nach Beginn der Schmerzen beim Urologen. Er hat den Hoden abgetastet und dabei ebenfalls keine Verhärtungen oder Schwellung festgestellt. Ultraschall wurde auch gemacht und war unauffällig. Die Empfehlung war Ibuprofen und Abwarten. Nach einer weiteren Woche war ich ein zweites Mal bei dem Urologen, da die Symptome unverändert fortbestanden (Ibuprofen half nur kurzzeitig); es wurde wieder abgetastet und ein Ultraschall gemacht, hier wurde keine Veränderung festgestellt. Der Arzt empfahl mir aufgrund der anhaltenden Beschwerden zusätzlich einen Bluttest auf Hodenkrebs Tumormarker und aufgrund meiner gesenkten Libido eine Bestimmung des Testosteronwertes (ich musste beide Tests selbst zahlen) Das Ergebnis der Tumormarker war unauffällig:
LDH: 196 U/l (Richtwert bis 250)
HCG/Beta-HCG LIA: 0.2 IU/l (Richtwert bis 2.0)
Alpha-1-Fetoprotein ECLIA: 3.3 ng/ml (Richtwert bis 10)
Der Testosteronwert war allerdings erhöht: ges. Testosteron: 10.5 ng/m (Richtwert 2.6 – 8.7 ng/ml)
Der Urologe äußerte den Verdacht auf eine leichte bzw. subakute Nebenhodenentzündung (die lt. seiner Aussage nicht unbedingt mit Schwellung oder Fieber einhergeht) und verschrieb mir Cirpofloxacin 500 mg. Diese nehme ich nun seit 3 Tagen und habe seitdem noch keine Besserung bemerkt. Von früheren Entzündungen, die bei mir mit Antibiotika behandelt wurden, kenne ich es so, dass eine spürbare Verbesserung bereits nach 1-2 Tagen eingetreten ist. Den erhöhten Testosteronwert erklärte der Arzt mit der Entzündung.
Meine Fragen dazu: Ist die Erklärung mit der subakuten Entzündung plausibel? Ab wann kann ich bei Einnahme der Antibiotika in dem Fall mit Nachlassen der Symptome rechnen? Kann ein (vllt. auch gerade erst beginnender) Hodenkrebs aufgrund der unaufälligen Ultraschalluntersuchung und der Blutergebnisse ausgeschlossen werden? Gibt es einen anderen Anhaltspunkt für die beschriebenen Symptome?
Herzlichen Dank!
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