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Testosteronmangel?

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  • Testosteronmangel?

    Sehr geehrter Herr Dr. Thomas Kreutzig-Langenfeld,

    zunächst einmal vielen Dank für Ihr Engagement in diesem Forum. Nun zu meinem Anliegen:

    Seit ca 3 Monaten habe ich zunehmend mit folgenden Symptomen zu kämpfen:

    - Leistungsabfall
    - Erschöpfungssymptome
    - Müdigkeit
    - schlechte Regeneration auch bei gutem Schlaf
    - Häufigeres Erwachen nachts
    - ungekannte innere Unruhe/ Hang zu Nervosität und Herzklopfen, die plötzlich beginnen und plötzlich enden
    - Hitzewallungen, die meist Minuten dauern und danach Fröstelgefühl bzw sehr häufig kalte Hände, dann wieder sehr warme Hände, insgesamt ein sehr schwankender Allgemeinzustand
    - Konzentrationsprobleme

    26 Jahre
    197cm
    93kg
    Körperfettanteil: ca 13%
    sportlicher AZ, viel Kraftsport und etwas Ausdauersport

    Ich hatte die Vermutung dass dies evtl ein hormonelles Problem sein könnte. Ich hatte glücklicherweise einen routinemäßigen Kontrolltermin beim Endokrionologen. Folgende Werte sind u.a. dabei enstanden (Blutabnahme ca 11 Uhr, nicht nüchtern 3h nach dem Frühstück)

    Testosteron: 12,2 nmol/l (Referenz 6.2-26.2)
    SHBG: 43.9 nmol/l
    Freier Androgenindex: 27
    DHEA-S: 369 ug/dl
    LH: 5.4 mIU/ml (Referenz: 0.5-6.0)
    FSH: 3.0 mIU/ml (Referenz: 0.2-10)
    Blutzucker: 70
    Libido nicht komplett verloren aber merklich abnehmend

    Ich habe danach eine längere Diskussion mit dem Endo geführt, da ich die Referenzbereiche für des Gesamttestosteron so nicht nachvollziehen konnte (insbesondere den unteren Referenzwert). Natürlich auch im Hinblick auf mein Alter. Die Antwort hierauf war dass dies vom Labor kommt und auch an der Messmethode hängt. Dies war für mich dennoch keine befriedigende Antwort da ich mich gründlich in Studien über "normale" Testosteronlevels informiert hatte und die Werte selbst im höheren Alter bei gesunden Männern höher liegen sollten.

    Weitere Auffälligkeiten in diesem Rahmen waren einige erhöhte Werte der Nebenniere im 24h Urin (Cortisol, Noradrenalin, Renin) und ein Hyperinsulismus der beim OGTT erkannt wurde und bei mir häufig zu niedrigen Blutzuckerwerten führt (oft 70 ein paar Stunden nach dem Essen).

    Kardiologische Abklärung war soweit ohne nennenswerten Befund.

    Ich würde mich über Ihre Einschätzung sehr freuen!

    Danke und viele Grüße



  • Re: Testosteronmangel?

    Werte die ich noch vergessen hatte:

    ß-HCG: <1,00 mU/ml
    Blutfette alle gut (Triglyceride 45 mg/dl, LDL 70, HDL 46, Cholesterin 125 mg/dl)
    Hämatokrit meist hoch, zwischen 48 und 51

    Vor einem Jahr war der Gesamttestosteronwert bei 11,0 nmol/l allerdings bei deutlich geringerem SHBG. Hatte zu dieser Zeit außer gelegentlichen Schlafproblemen keine Beschwerden.

    Danke!

    Kommentar


    • Re: Testosteronmangel?

      zuerst einmal kann man völlig normale Laborparameter sehen. Eine Erniedrigung des Testosteronspiegels kann man nicht erkennen, die Studien die Alters korrigierte Testosteron Spiegel gemessen haben wollen sind ausgesprochen kritisch zu bewerten. So ist jeder Testosteronspiegel letztlich doch sehr individuell. Ihr Spiegel liegt in einem Mittleren Bereich, so dass ein Testosteronmangel doch sehr sehr unwahrscheinlich ist.

      Experimentell könnte man einfach einmal eine Weile eine Subsituation machen und nachsehen, ob die Beschwerden dann besser werden. Langfristig ist das sicherlich keine Perspektive, da man durch Ex so Genezufuhr ja die Anne du Gene Testosteronproduktion hinunterregelt, und das in Ihrem Alter sicherlich auch keine Dauerperspektive sein kann.

      Die beschriebene Symptomatik kann natürlich auch einige andere Ursachen haben.
      Lieben Gruss

      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

      Kommentar


      • Re: Testosteronmangel?

        Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,

        zunächst einmal danke für die rasche Antwort.

        Etwas überrascht bin ich über Ihre Aussage dass der Wert im mittleren Bereich liegt. Sie sind der Experte, vielleicht können Sie zu meinen Quellen eine Wertung abgeben.

        Hier https://uroweb.org/wp-content/upload...Guidelines.pdf entnehme ich: "wurden kürzlich Referenzbereiche für den unteren normalen Testosteronspiegel (2,5 % Perzentile) aus 3 großen Stichproben aus der Allgemeinbevölkerung zusammengestellt, die einen Cut-off-Wert von 12,1 nmol/L für das Gesamt-Serumtestosteron und von 243 pmol/L für das errechnete freie Testosteron nahe legen [6]. Symptome, die das Vorliegen eines Hypogonadismus vermuten lassen [1, 7] sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Bei Männern im Alter zwischen 40 und 79 Jahren lag der Schwellenwert für eine verminderte Häufigkeit sexueller Gedanken bei einem Gesamt-Testosteron von 8 nmol/L, für erektile Dysfunktion bei 8,5 nmol/L, für verminderte Häufigkeit morgendlicher Erektionen bei 11 nmol/L und für ein vermindertes Energielevel bei 13 nmol/L [8]."

        In der für meinen Wissensstand bekannten Publikation von Vermeulen
        Vermeulen A: Androgens in the Aging Males

        http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc...=rep1&type=pdf

        wird das auch kritisch diskutiert und ich gebe Ihnen recht hier sieht man im Mittel keinen signifikanten Abfall an Gesamt-Testosteron, nur einen Anstieg an SHBG. Dennoch werden hier oft Publikationen referenziert die für ab 40 jährige bei Werten um 11 nmol/l von Mängeln sprechen. Laut den Grafiken würde ich einschätzen bin ich eher im unteren Bereich. Auch die von Vermeulen vorgeschlagene Formel (mitttels Gesamt-T, SHBG und Albumin) angewendet auf mein Labor stuft mich ganz an die untere Grenze ein.

        Ab wann definieren Sie einen Mangel bei gegebenen Symptomen?

        Ansonsten wären meine Fragen geklärt, danke.

        Vielen Dank für Ihre Antwort!

        Kommentar



        • Re: Testosteronmangel?

          Ihre Frage sieht die Sache zu sehr durch das Mikroskop:
          12,2 nmol/l (Referenz 6.2-26.2) ist im Mittleren Bereich schon rechnerisch. Alleine die Normwerte unterscheiden sich schon in den verschiedenen Ländern Europas - sehr problematische Wertung in diesem Bereich.

          Aber bitte mal Pragmatisch betrachten: was ist die Lösung? Testosteron-Substitution von 26 bis 86????

          Eine passagäre Erhöhung des Spiegels könnte zumindest klären, ob die Symptomatik sicher verbessert. Wie gesagt: es gibt reichlich andere Ursachen.

          Lieben Gruß

          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

          Kommentar


          • Re: Testosteronmangel?

            Testosteron ist eine Komplexe Sache...ein kurzer Versuch mit Gel sicher sinnvoll...aber eine lebenslange Substitution, da bist du dann von abhängig, bekommst Schrumpfhoden und bist unfruchtbar? Dein Ziel?

            Wenn es Mangel ist, dann gehören die Ursachen bekämpft...und das können viele sein...unser Testosteron wird von vielen Faktoren beeinflusst...Leben, Ernährung, Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, Sexualität, Sport, Stress, Einstellung zum Leben, Stress...

            Als die Symptome des Mangels kamen...was war da grad los in deinem Leben? Irgendwie Stress, Medikamente...Anabolika? War irgendwas besonderes, einschneidendes, belastendes?

            Der Wert von 12 beim Testosteron ist gar nicht so schlecht (aber auch nicht berauschend hoch...) 6,2 aber als immer noch der Norm entsprechend...finde ich schon niedrig...

            Mein Urologe verwendet diese Tabelle, meine Erfahrung sagt das dies so hinkommen könnte...
            https://www.jenapharm.de/service/testosteron-umrechnen

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