um die eventuell notwendige Vorgeschichte so kurz wie möglich zusammen zu fassen:Seit 3 Jahren habe ich ziehende, stechende, druckende und brennende Schmerzen an beiden Hoden mit Ausstrahlung auf die Prostata. Es hat angefangen, nach dem Joggen zu schmerzen. Nun tut es mehr weh am linken Hodenbereich bzw. Nebenhoden bis zur Prostata. Beim Abtasten sind die Schmerzen entlang des Samenstranges von den Nebenhoden bis zur Leiste spürbar.
Beim Sitzen sind die Schmerzen am schlimmsten und sie werden bei längerem Sitzen schlimmer. Beim Stehen ist es etwas besser, aber auch nicht besonders gut. Ansonsten fühle ich andauernd eine Wärmeausdehnung vom linken Hoden aus.
Sowohl beim Krafttraining als auch beim Ausdauersport wie beim Rennen, Springen oder schnellen Treppensteigen nehmen die Schmerzen ab. Sie verstärken sich nicht direkt nach dem Training sondern nach ein paar Tagen sozusagen in der Ruhephase und strahlen von den Hoden bis in den Leistenbereich, die Prostata und die Innenseite des Oberschenkels (Adduktoren) aus. Am wenigsten fühle ich den Schmerz, wenn ich liege. Nach dem Samenerguss werden die Schmerzen eher weniger. Aber sie verschwinden nie.
Wenn ich engere Unterhosen trage, ist es etwas besser, bei weiten Shorts schlechter. Wenn der Hoden Freiraum zur Bewegung hat, ist es nicht so gut, scheint mir. Darüber trage ich aber weitere Hosen, keine engen Jeans. Druck auf die Stelle ist nicht gut, sehr enge Unterhosen wären es sicher auch nicht.
Nach US-Bildern, Abtasten und MRT (von Abdomen, Becken und LSW) ausgeschlossen wurden Tumor, Leistenhernie und Hodentorsion.
Gefunden wurde bds. Varikozele, leichtgradige Hydrocele und Hydatide.
Zunächst gingen Ärzte davon aus, dass ich hätte die Schmerzen wegen der Varikozele und nicht wegen der Hydrocele und Hydatide haben können. Daher wurde die Varikozele am Leistenbereich beidseitig unterbunden.
Die Varikozele- Operation ist wurde als gelungen anzusehen (keiner Reflux mehr). Jedoch gibt es keine Minderung der Schmerzen. Darüberhinaus ist keine Änderung nach der Varikozele-OP beim Spermiogramm zu erkennen.
Außerdem habe ich vor und nach Operation verschiedene antibiotische Therapien (zum Beispiel mit Levofloxacin) bekommen. Während der manchen Behandlungen nahmen die Schmerzen deutlich ab. Aber danach kehrten die Schmerzen wieder zurück.
Wegen der oben genannten Gründe habe ich mich bei verschiedenen Urologen untersuchen und beraten lassen. Da es keine Hinweise auf Entzündung und Infektion beim Befund gibt, können Ärzte Ursachen der Beschwerden nicht finden.
Alle Urologen sind einig: „ Die Varikozelen-OP ist als gelungen anzusehen (keiner Reflux mehr). Daher wurden die Schmerzen aufgrund der Varikozele ausgeschlossen. “
Jedoch, die Meinungen gehen auch auseinander:
- Schmerzen seien vermutlich auf die Hydatide und Hydrozele zurückzuführen. Aus diesem Grund wurde mir eine Abtragung von Hydatide und Hydrozele durch eine Hodenfreilegung empfohlen.
- Andere Urologen würden die Abtragung von Hydatide und Hydrozele unnötig halten, weil man angeblich wegen der Hydatide und Hydrozele keine Schmerzen haben solle.
- Trotz fehlender Hinweise auf Entzündung und Infektion (Blut-, Urin-, Spermienuntersuchung, körperliche Untersuchung, Ultraschall von Prostata, Hoden, Nieren, Leiste und Blase) wurde bei mir chronische Orchitis und Epididymitis mit idiopathischer Genese diagnostiziert.
- Können leichtgradige Hydatide und Hydrozele solche Schmerzen verursachen?
- Wenn ja, kann die Hydatidenabtragung zur Unfruchtbarkeit führen?
Schönen Grüße
Nurlan Karimov
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