Ich bin 32 Jahre alt und bei mir wurde vor 8 Tagen eine Vasektomie (Non-Scalpel-Methode, Verödung der Samenleiter) durchgeführt. Der Urologe hat beim Vorgespräch einen Leistenbruch auf der linken Seit ertastet. Ich wusste bisher nicht das ich einen habe, der Urologe meinte so lange ich keine Beschwerden habe müsste man da auch nichts machen.
Während der OP hatte ich auf der linken Seite trotz lokaler Betäubung Schmerzen, die bis in die Leistenregion ausgestrahlt habe . Ich dachte das ist wohl so und habe die Zähne zusammen gebissen. Die rechte Seite war dann komplett schmerzfrei (hätte ich gewusst das dass auch so geht hätte ich bei der linken Seite protestiert..).
Ich hatte dann vom ersten Tag an Schmerzen auf der Linken Seite die vor allem zur Leistenregion und bis in den untereren Bauch ausstrahlen. Am zweiten Tag nach der OP hatte ich einen Samenerguss, ohne Problem. (ich wusste jedoch nicht das ich 7 Tage warten sollte..kann das nun ein Problem sein?)
Ich hatte bereits zwei Kontrolluntersuchungen beim Urologen, bei der ersten vor 4 Tagen hat er eine sehr kurze Ultraschalluntersuchung vorgenommen und ertastet das dass untere Ende des linken Samenleiters „geschwollen“ ist und mir vermutlich auf den Nerv drückt. Eine Entzündung konnte er nicht feststellen hat mir aber prophylaktisch trotzdem ein Antibiotikum verschrieben (Ciprofloxacin, welches ich nach zwei Tagen wegen Nebenwirkungen wieder abgesetzt habe. Eine kurze Recherche hat ergeben das dieses Antibiotikum alles ander als harmlos ist und vermutlich als Prophylaxe ungeeignet). Ansonsten Ibu + hochlegen + kühlen.
Im liegen, mit hochgelegtem Hoden bin ich vollständig schmerzfrei. Äußerlich am Hoden ist nichts zu erkennen. Aufstehen und Bücken verursachen sehr starke schmerzen im ganzen Hoden/Leisten Bereich welche dann auch für eine weile anhalten. Sitzen ist unangenehm und ich muss schauen das ich eine gute Position finde. Beim Laufen ist das sehr komisch. Manchmal stehe ich auf und habe das Gefühl ich kann fast normal gehen, das andere mal schmerzt jedes Auftreten als ob ich einen Schlag in den Hoden bekommen hätte... Insgesamt ist der Verlauf eher sprunghaft: Ich hatte nun ein paar Tage das Gefühl es ist deutlich besser geworden, seit gestern schmerzt das gehen jedoch wieder sehr stark und ich muss liegen. Insgesamt sind die Schmerzen sehr ähnlich zu denen während der OP. (Ab und an verspüre ich eine kribbeln in den Fingergelenken/Fingerspitzen keine Ahnung ob das was damit zu tun hat.. )
Gestern war ich noch mal zur Kontrolle beim Urologen und habe den Sachverhalt versucht zu schildern, leider nimmt dieser sich nach der OP kaum mehr Zeit, habe den Eindruck ich bin nun ein nur noch ein Fall mit nervigen Komplikationen. Er hat kurz getastet und gemeint der Samenleiter sei noch geschwollen und das wars. Eine Hodenentzündung hat er für sich „ausgeschlossen“. Ich soll weiter IBU nehmen und mich schonen. Ich habe ihm gesagt das mein Magen das IBU langsam nicht mehr verträgt, darauf hat er nur gemeint dann soll ich es halt weg lassen..
Meine Fragen sind:
Warum ist das Ende des Samenleiters geschwollen? Warum hatte ich bei der OP schon auf der Seite Schmerzen? Lief bei der OP eventuell was schief?
Schwillt das Ende des Samenleiters einfach so mit der Zeit wieder ab?
Kann es sein das ein Nerv verletzt wurde? Wie lässt sich erklären das ich manchmal beim gehen sehr starke Schmerzen habe und manchmal nicht?
Und ist es normal das dass ganze so in die Leistenregion zieht? Ich habe das Gefühl dort sind die Schmerzen am deutlichsten..kann das alles mit meinem Leistenbruch zusammenhängen?
Reicht sich nun einfach noch 1-2 Wochen zu schonen und dann geht der Schmerz von alleine oder braucht es eine weitere Therapie? Wie würden sie weiter vorgehen?
Wie Sie sicherlich schon merken bin ich sehr verunsichert..zu meinem Urologen habe ich kaum mehr Vertrauen da er sich nach der OP kaum mehr Zeit nimmt und eher genervt ist..insgesamt habe ich einfach Angst das ich einen langfristigen Schaden erlitten habe - der Sprunghafte verlauf der Schmerzen verunsichert mich weiter. Gerne würde ich eine zweite Meinung von einem anderen Urologen einholen, aber kurz vor Weihnachten noch einen Termin zu bekommen ist chancenlos..
Ich würde mich sehr über Ihre Einschätzung zu meinem Fall freuen!
Herzlichen Dank im voraus.
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