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Prostatitis?

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  • Prostatitis?

    Guten Tag Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,
    seit etwa 8 Wochen leide ich (29, männlich) an einem durchgängigen Harndranggefühl, habe allerdings keine Schmerzen beim Wasserlassen und bin kontitent. Direkt nach dem Wasserlassen habe ich kein Erleichterungsgefühl, die Drangsymptomatik bleibt, wird sogar durch erneutes Trinken wieder etwas angenehmer auszuhalten. Nach dem Stuhlgang ist auch oft ein stärkerer Drang zu verspüren. Ich merke allerdings wenn die Blase wirklich voll ist und pinkle in etwa immer 300ml. Gehe ich noch vor diesem sehr starken Drang zur Toilette kommt in den seltensten Fällen etwas. Trinkmenge in etwa 2 bis 3 Liter. Nachts symptomfrei. Vorherer nie eine Blasenentzündung oder ähnliches gehabt (bis auf einen einzigen Abend letztes Jahr mit ähnlchen Symptomen, viel trinken hat da geholfen).

    Alles begann plötzlich eines Abends während der Hitzewelle. Da hatte ich mich zum Arbeiten am Laptop in den Keller verzgogen, wo eine angenehmen Temeperatur herrschte, abends etwas kühl.

    Urologische Abkläreung bisher: Urin und Abstriche alle negativ, Blasenspiegelung alles ok. Ultraschall der Niere: etwas Gries, bei Röntgen mit Kontrastmittel als nicht ursächlich eingestuft. Abtasten der Prostata schmerzfrei
    Dieser Arzt fand nichts und gab die Diagnose Reizblase.

    Zweitmeinung: Nochmal Abstrich (wieder nagativ) und diesmal rektaler Untraschall. Prostata normalgroß. Verkalkung festgestellt. Blasenfüllung 600ml, nach Entleerung 15ml Rest.
    Dieser Arzt tippt auf eine Prostatitis, weil die Symptome so plötzlich aufgetreten sind. Es könnte aber auch psychosomatisch (bin psychisch aber nicht vorbelastet) sein.
    Vorsichtshalber Doxy verschrieben bekommen. Auf mein Drängen hin uch 20 Tage. Bin nun bei Tag 15. Die Intensität des Dranggefühls ist gefühlt weniger geworden, allerdings auch schon ein zwei Tage vor dem Doxy, ansonsten immernoch vorhanden.

    1.Ich bin nun etwas verunsichert ob ich damit auf dem richtigen Weg bin. Halten sie dies auch für eine Prostatitis oder für eine Reizblase?

    2. Kommt es bei Prostatitis-Patienten häufger vor, dass immer ein latentes Dranggefühl da ist, auch wenn sie sich zuvor entleert haben?

    Ich bitte um Ihre Einschätzung!


  • Re: Prostatitis?

    Hey,
    bin zwar nicht der Doktor, aber ich gebe dir auch mal meine Einschätzung, da ich mich auch etwas auskenne (hatte ca. 4 Jahre ein CPPS-> fällt ja auch unter Prostatitis)

    Hattest du in letzter Zeit vor der Beschwerden ungeschützten Geschlechtsverkehr mit (wechselnden) Personen? Damit kann man dann in Richtung Chlamydien etc. gehen.
    Hast du Probleme mit der Ejakulation/GV (Schmerzen oder ähnliches)

    Prinzipell ist sowohl eine überaktive Blase als auch eine Prostatitis möglich, wobei bei der Prostatitis eigentlich schon stärkere Symptome vorhanden sind. Meines Wissens hat die Verkalkung nicht wirklich Aussagekraft. Auch sprechen deine Untersuchungen nicht wirklich für eine Prostatitis. Sollten sich deine Beschwerden nach den 20 Tagen Doxy nicht wirklich bessern, würde ich an deiner Stelle nicht weiter AB nehmen...

    Generell sei gesagt, dass solche Beschwerden (wie bei mir) auch psychosomatisch sein können (egal ob vorbelastet oder nicht...war ich z.B. auch nicht)

    Dr. Kreutzig-Langenfeld wird dir bestimmt auch nochmal kompetenter antworten.

    Kommentar


    • Re: Prostatitis?

      So ist es!

      1. Die Therapie kann durchaus richtig sein und wird wahrscheinlich einfach noch Geduld brauchen.

      2. Die Diagnose "Reizblase" ist eher eine nicht definierte Verlagenheitsdiagnose. Prostatitis da schon eher!

      Lieben Gruß

      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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      • Re: Prostatitis?

        Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort Herr Dr.,

        natürlich hieß die erste Diagnose offiziell "überaktive Blase", die Reizblase habe ich als Umgangssprache dafür verwendet. Aber das haben Sie sicher so erkannt.

        1. Könnten Sie mir noch verraten ob es Patienten wie mich gibt, die bei einer Prostatitis keinerlei Schmerzen haben und dabei dieses latente Dranggefühl ständig haben, ausser nachts? Passt das trotzdem zu einer Prostatitis? Ich weis jeder Mensch ist anders... doch die Unsicherheit hilft nicht gerade bei der Genesung.

        Vielen Dank im Voraus

        Kommentar



        • Re: Prostatitis?

          Natürlich ist das möglich. Ob es bei Ihnen so ist, kann ich nicht sagen!

          Lieben Gruß

          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

          Kommentar


          • Re: Prostatitis?

            Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

            nachwievor habe ich ein durchgehendes Harndranggefühl. Sonst allerdings keine Schmerzen. Immer nach dem Urinieren oder dem Stuhlgang ist es wieder unangenehmeer.

            Es ist aber von der Intensität her gefühlt schwächer geworden.

            1.Muss ich einfach noch geduld haben oder ist eine Prostatitis jetzt unwarscheinlich?
            2. Wie kann man gezielt zwischen einer OAB oder einer Prostatitis unterscheiden? Sieht man das in einem MRT oder ähnlichem? Die unklare Dieagnose macht mir nachwievor zu schaffen.
            3. Kennen sie einen guten Urologen im Raum Münsterland oder OWL der gewissenhaft bei der Diagnostik ist und ähnliche Ansichten zu nicht auffindbaren Bakterien wie Sie hat?

            Lieben Gruß

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            • Re: Prostatitis?

              Nachtrag: Ist die Verkalkung in meiner Prostata nicht das aussagekrftigste Indiz für einen entzündlichen Prozess?

              Kommentar



              • Re: Prostatitis?

                NeoKortex88 Seit dieser Zeit habe ich mich natürlich selbst schon ausfühlrich informiert. Auch das Buch kenne ich und habe es mir gekauft. Ich kenne sämtliche Symptome. Genau da liegt das Problen. Mir fehlt (Gottseidank und dreimal auf Holz klopf) das Schmerzsymptom. Deswegen die Verunsicherung was es nun wirklich ist. Deine Ratschläge sind sicher nett gemeint. Aber davon gibt es im Internet auch genüge. Dr. Google hilft mir nicht weiter. Und deswegen hatte ich die Frage explizit an den Dr. gerichtet. Ich bitte das zu respektieren. Danke

                Kommentar


                • Re: Prostatitis?

                  Das finde ich super, dass du dich eigenständig informiert hast. Ich würde Vorschlagen die Dehnübungen zwei mal täglch zu machen (kann ja nicht Schaden) und gleichzeitig anderweitig weitersuchen. Viel Glück.

                  Kommentar


                  • Re: Prostatitis?

                    Ich hasse die Besserwisser, die meinen es eben besser zu wissen.....

                    Kommentar



                    • Re: Prostatitis?

                      Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig,

                      ich kann ihre Verärgerung nachvollziehen. Weiter oben hatte ich heute nochmal zwei fragen gestellt, noch bevor der Thread gestürmt wurde
                      Es wäre lieb wenn Sie mir darauf antworten könnten. Ich schätze Ihre ÄRZTLICHE Meinnung!
                      Liebe Grüße

                      Kommentar


                      • Re: Prostatitis?

                        Dr. Kreutzig-Langenfeld meinte ich natürlich!

                        Kommentar


                        • Re: Prostatitis?

                          Sie hatten gefragt, ob die Verkalkung spezifisches Zeichen einer Prostatitis ist.
                          leider nein. es ist eher ein unspezifisches Zeichen, das aber auch die Folge einer Prostatis sein kann.

                          Lieben Gruss


                          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                          Kommentar


                          • Re: Prostatitis?

                            Vielen Dank für die schnelle Antwort Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

                            nachwievor habe ich ein durchgehendes Harndranggefühl. Sonst allerdings keine Schmerzen. Immer nach dem Urinieren oder dem Stuhlgang ist es wieder unangenehmeer.

                            Es ist aber von der Intensität her gefühlt schwächer geworden.

                            1.Muss ich einfach noch geduld haben oder ist eine Prostatitis jetzt unwarscheinlich?
                            2. Wie kann man gezielt zwischen einer OAB oder einer Prostatitis unterscheiden? Sieht man das in einem MRT oder ähnlichem? Die unklare Dieagnose macht mir nachwievor zu schaffen.
                            3. Kennen sie einen guten Urologen im Raum Münsterland oder OWL der gewissenhaft bei der Diagnostik ist und ähnliche Ansichten zu nicht auffindbaren Bakterien wie Sie hat?

                            Lieben Gruß

                            Kommentar


                            • Re: Prostatitis?

                              Die Antibiotikatherapie mirt 20 Tagen Doxy ist nun über einen Monat her.

                              Kommentar


                              • Re: Prostatitis?

                                Ich rate immer 6-8 Wochen zu warten. Gute Erfahrungen habe ich auch mit Quercetin (bis 3g/Tag) und Prosturol.

                                Lieben Gruß

                                Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                Kommentar


                                • Re: Prostatitis?

                                  Noch mal komplett:
                                  1. Nach meiner Erfahrung lohnt sich Geduld durchaus. Supportive Phytotherapie mit Quercetin/Bromelain und Prosturol-Zäfchen. Ferner Wärme und reichliche Trinkmenge

                                  2. Leider selbst ein (unnötig teures) MRT hier nicht weiter. Die DD Prostatitis und Syndrom der überaktiven Blase ist sicher zu bedenken, sollte aber im Hinblick auf Verlauf und Alter schon klärbar sein.

                                  3. Leider nein

                                  Lieben Gruß

                                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                  Kommentar


                                  • Re: Prostatitis?

                                    Guten Tag Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

                                    leider sind nun seit den 20 Tagen Daoxy (2x100/d) 8 Wochen vergangen. Die Beschwerden sind gefühlt zwar schwächer aber sind nicht weg.

                                    In der Zwischenzeit hatte ich ein MRT der Lendenwirbelsäule, alles in bester Ordnung.

                                    Ausserdem eine Urodynamik mit folgendem Ergebins:

                                    Blassenfüllung (Vinf) 574ml;
                                    Blasenkapazität 574ml;
                                    Initialblasenvolumen 0ml;
                                    Statische Compliance 48,8ml/cmH2O;
                                    Pves zu Beginn der Statische Compliance -2cmH2O
                                    Pves am Ende der Statische Comliance 8cmH2O
                                    Pdet zu Beginn der Statische Compliance -1cmH2O
                                    Pdet am Ende der Statische Comliance 11cmH2O
                                    Vinf zu Beginn der Statische Compliance 0ml
                                    Vinf am Ende der Statische Comliance 574ml
                                    Pves bei Infusionsbeginn -2cmH2O
                                    Pdet bei erstem Emfinden 1cmH2O
                                    Pdet bei normalem Drang 3cmH2O
                                    Pdet bei starkem Drang 7cmH2O
                                    Pdet bei max. Drang 11cmH2O
                                    Pdet bei Schmerz 11cmH2O
                                    Vinf bei erstem Empfinden 212ml
                                    Vinf bei normalem Drang 223ml
                                    Vinf bei starkem Drang 483ml
                                    Vinf bei max. Drang 571ml
                                    Vinf bei Schmerz 572ml
                                    Pdet bei Infusionsende 11cmH2O
                                    Pves bei Infuisonsende 8cmH2O
                                    Pdet max in Füllungsphase 53cm H2O
                                    Pves max in Füllungsphase 88cmH2O

                                    Ich habe vor der Urodynamik natürlich nochmal betont, dass ich durchegehend ein lechtes Dranggefühl habe und trotzdem merke wann ich wirklich muss und dies auch solang durchhalte (max 5 Miktionen pro Tag)

                                    Die Dame die die Urodynamik durchgeführt hat sagte mir, man kann mit der Urodynamik generell schon eine ÜAB ausschließen.

                                    Der behandelnde Urologe war sehr zufrieden und erstaunt über die Kapazität. Ist nun etwas mehr von der Prostatitisthese überzeugt.

                                    Nun meine Frage an Sie:
                                    1. Kann man nach Ihrer Einschätzung mit diesem Ergebnis nun tatsächlich die ÜAB ausschließen?
                                    2. Ist dies auch in Ihren Augen ein weiteres Indiz für die Prostatitis?
                                    3. Ist es für die Prostatitis normal, dass der Drang gerade nach dem Urinieren schlimmer ist?
                                    4. Soll ich nun noch abwarten oder wäre eine zweite Antiobiotikaphase schon angebracht?

                                    Vielen Dank für Ihren Rat
                                    Liebe Grüße

                                    PS. Diese Frage ist explizit an den Doktor gerichtet. Nicht an Hobbyurologen.

                                    Kommentar


                                    • Re: Prostatitis?


                                      1. Kann man nach Ihrer Einschätzung mit diesem Ergebnis nun tatsächlich die ÜAB ausschließen?

                                      Eigentlich schon - bei der Blasenlapazität - klinisch kann man es aber durchaus auch anders empfinden und eine supportive Therapie kann ggf. Sinnvoll sein.

                                      2. Ist dies auch in Ihren Augen ein weiteres Indiz für die Prostatitis?
                                      Nein....

                                      3. Ist es für die Prostatitis normal, dass der Drang gerade nach dem Urinieren schlimmer ist?
                                      Ja

                                      4. Soll ich nun noch abwarten oder wäre eine zweite Antiobiotikaphase schon angebracht?
                                      Antibiotische Therapie nur, wenn Symptomatik nicht stabil/besser sondern schlechter. Nicht vorschnell


                                      Lieben Gruß

                                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                      Kommentar


                                      • Re: Prostatitis?

                                        Alle die es interessiert:
                                        Stand heute: Es geht mir bis jetzt besser, mit Höhen und Tiefen. Wenn ich das Gefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten sollte, wobei 1 kein Harndrang ist und 10 der harndrang an dem ich vor ein paar Monaten gesartet habe, würde ich sagen es ist im Moment die meiste Zeit bei 2, manchmal auch bei 3. Aber seeehr viel besser auszuhalten und die Lebensqualität ist auch wieder eine anz andere.
                                        Was es nun genau ist, konnte mir zu noch immer kein Arzt zu hundert Prozent diagnostizieren, aber es wird stark von einer Prostatitis ausgegangen, auch wenn meine Symptome nicht 1 zu 1 passen.
                                        Ob jetzt nur die Zeit die Situation verbessert hat oder die Medikamente bzw, pflanzlichen Sachen, vermag ich nicht zu sagen. Ich nenne hier mal die Dinge die ich genommen habe, ohne dass ich jetzt sagen kann was die Situation verbessert hat oder nicht: Doxycyclin und Tamsulosin von den verschreibungspflichtigen Sachen, ausserdem Quercetin und Prosturol Zäpfchen. Zwischenzeitlich habe ich mich auch an einen Psychotherapeuten gewendet, da ich mit der Situation mental nicht gut zurecht kam und habe in diesem Zusammenhang von einem anderen Arzt unterstützend und übergangsweise leichte Psychopharmaka verschrieben bekommen. Weiterhin habe ich immer auf viel Wärme geachtet. Wärmflasche,heiße Bäder und regelmäßige Saunabesuche. Von der Nennung der jeweiligen Dosen sehe ich hier ab, da ich kein Arzt bin und hier natürlich keine Therapieempfehlung aussprechen möchte.
                                        Ich wollte mich nur nochmal melden, da ich weis wie ich mich fühlte, als ich all die Threads durchforstet habe die mit der Schilderung ähnlicher Symptome begannen, aber dann ins leere gingen. Auch wenn ich hier noch von keiner 100 prozentigen Heilung berichten kann, hoffe ich dieser Beitrag hilft jemandem weiter.
                                        An dieser Stelle danke ich auch nochmal Herrn Dr. Kreutzig Langenfeld für seine Ratschläge. Einem Zitat von ihm kann ich zustimmen: "Die Prostata ist ein Geduldsorgan"!. Verliert den Mut nicht! Beste Grüße

                                        Kommentar


                                        • Re: Prostatitis?

                                          Sehr Geren geschehen und weiter gute Besserung!


                                          Lieben Gruß

                                          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                          Kommentar

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