ich hoffe Sie können mir behilflich sein, die Diagnose meines Vaters besser zu verstehen.
Er ist 65 Jahre alt.
Mitte 2016 wurde bei der Vorsorgeuntersuchung ein erhöhter
PSA Wert gemessen. Er wurde mehrere Monate hinweg beobachtet und erhielt Medikamente, Tamsulosin. Die Sonografie war sonst unauffällig.
24.05.2017 PSA 7,69 ng/ml
20.07.17 PSA 5,86 ng/ml
15.11.17 PSA 6,06 ng/ml
19.01.18 PSA 7,45 ng/ml
Im Februar 2018 wurd eine Biopsie gemacht.
Befund unter berücksichtigung immunhistochemischer Ergebnisse: 1-12 (Prostatastanzen beidseitis) Mäßig differenzieretes Prostatakarzinom des schwerpunktmäßig linken Prostatalappens mit vielfacher nachweisbarer Fusion mikroglandulärer Drüsen.
Glease-Grade 4+3 = 7b
WHO-Gruppe: III
Nach der Biopsie wurde meinem Vater die radikale Prostatektomie empfohlen, zu der sich mein Vater einverstanden erklärte. Vor der OP wurde er informiert, dass der Tumor wahrscheinlich lokal auf die Prostata begrenzt ist und er keine bildgebenden Untersuchungen, wie MRT oder Sonstiges benötigt, da der PSA Wert auch so niedrig ist.
Nach der OP habe ich den patholigischen Tumorbefund angefordert und war doch sehr über das Ergebnis erschrocken, da dieses in der Beurteilung prognostisch schlimmer ist und der Tumor entgegen der Annahme nicht nur auf die Prostata beschränkt war.
Beurteilung des Pathologen: 1-6 Prostatektomiepräparat inkl. der Samenblase mit gering differenzierten azinären Prosatakarzinom G3 mit Schwerpunkt im Bereich der rechten Prostataseite und initialer Inflaration der rechten Samenblase nebst einer perineuralen Tumorausbreitung mikrofokal und tumorfreien Abdetzungsrändern, insbesondere im Bereich der Prostata sowie der Ductus deferentes und der Samenblase bei tumorfreien Lymphknoten von pelvin links (0/10) und pelvin rechts (0/15)
Glease-Grade: 3 (80%) + 5 = 8
Terziärer Grad 4 = 10%
ISUP-WHO: G4
pTNM-Klassifikation: pT3b, pN0(0/25), L0, V0, Pn1, R0
Turmorvolumen 10ccm
Nach der OP wurde kein PSA Wert mehr gemessen, noch wurden bildgebende Test, wie MRT oder ein CTC-Test oder sonstige Blutuntersuchungen angeordnet. Mein Vater erhielt nur einen Termin zur Kontrolle in ca. 3 Moanten.
Ich mache mir dahingehend Sorgen, da ich nicht der Meinung bin, dass Fernmetastasen/z. B. Knochenmetastasen aufgrund des niedrigen PSA Wertes ausgeschlossen sein müssen? Oder liege ich falsch?
Was würden Sie meinem Vater anraten?
Soll er auf weitergehende Test bestehen?
Ausgehend vom PSA sollte das Risiko niedrig sein(Glease-Score unter 6), aber die Berurteilung des Tumors ergibt ein vollkommen anderes Bild. Wie kann das sein, dass auch die Biopsie was anderes ergeben hat?
Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit.
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