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Ziehen in Hoden + Harnröhre + Erektionsstörung

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  • Ziehen in Hoden + Harnröhre + Erektionsstörung

    Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

    ich erlebe aktuell Symptome, die m.E. nicht so recht zusammenpassen und erhoffe mir von Ihnen eine Einschätzung / Zweitmeinung. Ich danke schon mal herzlich für die Unterstützung.

    Mein Hintergrund:
    M (30), keine bekannten Vorerkrankungen / chronische Erkrankungen, keine "besondere" Lebenssituation im Sinne von sehr viel Stress, keine psychischen Leiden, langjährige Beziehung ohne wechselnde Sexualpartnerinnen (sexuell übertragbare Krankheiten sind dementsprechend m.E. mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuklammern).
    Einziges rekonstruierbares "Ereignis" vor dem Eintritt der Symptome (2 Tage zuvor), das u.U. Einfluss haben könnte: Nach längerer Sportpause weitgehend untrainiert (Grundkondition vorhanden) fordernden Halbmarathon gelaufen.

    Seit vier Wochen habe ich die folgenden Symptome:
    - wechselnd starkes Ziehen in den Hoden, v.a. links - erhöhte Druckempfindlichkeit mit Schmerzen
    - leichtes Ziehen/Brennen i.d. Harnröhre, Gefühl beim Urinieren verstärkt
    - Ziehen im unteren Bauch, vergleichbar mit Muskelkater
    - Erektionsstörung (kommt schwerer zustande, kann bei GV nicht gehalten werden)
    - gefühlt verringerte Libido (wird aber vmtl. durch die nicht vollständige Erektion so empfunden)
    - Schmerzen i.d. LWS (wohl eher vom Halbmarathon, falls kein Zusammenhang)
    - sporadisch wiederkehrend Schmerzen im Hals (Lymphknoten?!)

    Eine erste Untersuchung beim Urologen vor zwei Wochen ergab:
    - Urintest: Keine Befunde, alles i.O.
    - Ultraschall: "Ausgeprägtere" Varikozele, allerdings keine Gradangabe etc. - sonst alles i.O.

    Für mich sind aktuell die Beschwerden störend, aber nicht wirklich stark (keine unerträglichen Schmerzen o.ä., eher wie eine "kleinere" Blasenerkältung). Sorgen bereitet mir v.a. die Dauer (4 Wochen) sowie die Erektionsstörung, da für mich Sexualität ein sehr wichtiger Bestandteil einer erfüllten Partnerschaft ist und ich gerne die Ursachen wüsste, sowie v.a., dass sich dies zeitnah wieder bessert. Was mich verwirrt: Auf Basis meines bisherigen Einlesens in ähnliche Forenbeiträge scheinen die Symptome nicht zusammenzupassen. Ziehen i.d. Hoden + Brennen i.d. Harnröhre ließen sich evtl. mit Varikozele erklären, aber Erektionsstörung/gefühlter Libidoverlust? Erektionsstörung wiederum ließe sich u.U. mit LWS erklären (?), aber Ziehen i.d. Hoden/Harnröhre?
    Da alle genannten Beschwerden zeitgleich aufgetreten sind und ich mich als sehr "unaufgeregt" einschätze, möchte ich den Faktor "Psyche" als Erklärung der Erektionsstörung vorerst ausklammern. Ibuprofen habe ich bereits eigenverantwortlich in Woche 1 genommen (400mg/Tag), um einer etwaigen Entzündung gegenzuwirken. Keine Besserung.

    Ich habe kommende Woche einen zweiten Termin beim Urologen, bei dem ich um einen erneuten Urintest (da ja scheinbar nicht immer aussagekräftig), ergänzend um Blutuntersuchung und Spermiogramm bitten werde. Was mich aktuell interessiert: In welche Richtung würden Ihre Vermutungen gehen? Gerade aufgrund scheinbar "unpassender" Symptome? Evtl. gibt mir das die Möglichkeit, auch ganz konkret um eine Untersuchung in eine Richtung zu bitten. Sollte dies eintreten: Sollte ich ohne konkreten Befund gem. Urintest einer Antibiotika-Therapie zustimmen?

    Vielen Dank schon einmal für Ihre Hilfe,
    viele Grüße!


  • Re: Ziehen in Hoden + Harnröhre + Erektionsstörung

    Kann schon eine Prostatitis sein. Das müsste der Urologe mit Ihnen besprechen.
    Zur Therapie der erektilen Dysfunktion rate ich meinen Patienten eine Therapie mit PDE-5-Hemmern (Viagra (Sildenafil)/Cialis/Levitra/Spedra)....

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Ziehen in Hoden + Harnröhre + Erektionsstörung

      Zunächst vielen Dank für das schnelle Feedback.

      Mir ist durch Ihren Kommentar etwas aufgefallen, was ich bisher für irrelevant hielt:
      Aufgrund temporärer Verdauungsprobleme (Geschäftsreise mit unregelmäßigen Mahlzeiten) nahm ich im August auf Empfehlung eines Bekannten zur Unterstützung der Darmtätigkeit das Mittel "Mutaflor", Wirkstoff: Escherichia coli Stamm Nissle 1917. Ich hielt dies nicht für eine "klassische" Medikation, eher für eine Unterstützung der natürlichen Darmtätigkeit. Auf Wikipedia (bitte nicht lachen) lese ich eben zu Prostatitis: "Als Erreger [einer akuten Prostatitis] gelten insbesondere Bakterien der im Darm siedelnden Art Escherichia coli."

      - Ist dies ein wahrscheinlicher Zusammenhang und Hinweis auf die Diagnose "Prostatitis"?
      - Sofern der Fall: Wie wären Ihre weiteren Schritte? Diagnose durch erneuten Urintest + Antibiotika?
      - Übliche Behandlungsdauer / Heilungswahrscheinlichkeit?
      - Bei Prostatitis: Sex/Orgasmen bis zur Heilung vermeiden?

      Danke!

      Kommentar


      • Re: Ziehen in Hoden + Harnröhre + Erektionsstörung

        - Ist dies ein wahrscheinlicher Zusammenhang und Hinweis auf die Diagnose "Prostatitis"?
        NEIN

        - Sofern der Fall: Wie wären Ihre weiteren Schritte? Diagnose durch erneuten Urintest + Antibiotika?
        Urin/Abstrich Sono und Symptomatik bestimmen die Diagnose

        - Übliche Behandlungsdauer / Heilungswahrscheinlichkeit?
        je nach Befund - bis 100%

        - Bei Prostatitis: Sex/Orgasmen bis zur Heilung vermeiden?

        eher nein

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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