ich wende mich an Sie, da mir meine Situation sehr aussichtslos erscheint und ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können.
Zu meiner Person: 30 Jahre, männlich.
Anfang März hatte ich geschützten Sex mit einer Frau. Oralen Kontakt gab es ohne Kondom.
Einen Tag später: Brennen in der Harnröhre, deutlich schlafferer Penis als sonst.
→ Harnröhrenabstrich zeigte: Enterococcus faecalis, therapiert mit Amoxicillin 3g/Tag.
Symptomatik verschlimmerte sich und es kamen Prostatitis-typische Symptome hinzu (Ziehen in den Hoden, Brennen/Jucken am After, Schwellungen im Dammbereich, Schwellung der Eichel, persistierendes Brennen der Harnröhre, roter Kranz um den Harnröhrenausgang, keine Erektionen mehr).
→ Doxycyclin 200 mg für 14 Tage genommen. Half nicht, Symptomatik blieb gleich.
Spermiogramm gemacht und MRSA im Sperma gefunden. Cotrimoxazol war als sensibel deklariert. Dies habe ich 2 Monate genommen (Sulfamethoxazol 800 mg und Trimethoprim 160 mg, 2x am Tag). Symptome haben sich auch hier nicht verändert.
Es kam nach ca. 6 Wochen sogar zur Exazerbation und ich suchte die Urologie eines Uniklinikums auf. Auch hier habe ich wieder alle Tests über mich ergehen lassen. Im Sperma fand man keinen MRSA mehr, sondern lediglich koagulase negative Staphylokokken. Ich war daraufhin zuversichtlicher, jedoch auch etwas ambivalent, da alle Tests unter Cotrim-Einnahme liefen.
Nach der Cotrim-Therapie wieder alle Tests durchlaufen (Harnröhrenabstrich, Prostataabtastung, Spermiogramm) und es wurde wieder nur der MRSA im Sperma gefunden. Meine Symptome sind gleichbleibend.
Ich bin sehr beunruhigt, da ich nun seit 4 Monaten mit diesen Beschwerden zu tun habe und psychisch sehr angefressen bin. Mein Urologe meinte jetzt, ich solle Nitrofurantoin nehmen, da dies sensibel auf den Erreger getestet worden sei. Allerdings scheint mir dieser Therapieansatz zu konservativ bzw. falsch, da Nitrofurantoin doch kaum zufriedenstellende Konzentrationen im Prostata-Gewebe erreicht und ich eine weitere erfolglose Therapie nicht verkrafte.
Ich habe Online keinerlei Informationen zu MRSA im Sperma gefunden. Daher meine Fragen:
1. Wie gelangt MRSA ins Sperma?
2. Wie häufig ist das?
3. Kann das die Ursache meiner Symptome sein? Dadurch, dass ich dazu kaum etwas gefunden habe, bin ich mittlerweile unsicher, ob ich nicht einem Geist hinterherjage und am Ende die Symptome eher auf ein chronisches Beckenbodenschmerzsyndrom zurückgehen.
3. Wie krieg ich den Erreger wieder da raus bzw. welche Therapieoptionen gibt es in solch einem Fall?
Ich weiß, dass ist ohne Antibiogramm schwer zu sagen, allerdings gibt es ja Wirkstoffe, die den MRSA generell gut bekämpfen. Ich denke an eine Kombitherapie mit Linezolid und Fosfomycin. Was halten sie davon?
Vielen Dank im Vorraus.
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