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Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

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  • Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

    Ich weiss noch genau, wie unglücklich und relativ hilflos ich mich bei der ersten Diagnose und beim ersten Auftreten von Symptomen der IPP fühlte
    (hilflos erschienen mir auch die meisten Aussagenmeiner Urolohgen, vom nbiedergelassenen Arzt bis hin zum Uni Klinikum Freiburg: Konsens war in etwa - es ist wie es ist, Potaba nehmen und abwarten und dem Fortschreiten der Krankheit zusehen)
    .
    Ich hatte zunächst Verhärtungen im Bereich Penisschaft, zunächst klein, später echt ausgedehnt, eine sanduhrförmige Einschnürung im ersten dem Körper zugewandten Drittel des Penis und am Ende ein deutlich verkürzter, absurd krummer Penis im erigierten Zustand.

    Wenn ich also mit meinen gesammelten Erfahrungen jemandem helfen könnte, dann wäre das grossartig!

    Ich fasse also meinen Kenntnisstand und meine (!) Schlüsse daraus auch hier nochmal zusammen:

    Eine extrem lästige Krankheit, körperlich wie seelisch, an welcher ich nun fast drei Jahre leide.

    Zur Erkrankung, ich mach es kurz, bin Laie aber habe mittlerweile einige Informationen sammeln können/ müssen. Vorab: viele Urologen haben nur oberflächliche Kenntnisse, bzw. vermitteln sie nicht den Eindruck grösseren Engagements. Ja, ich bin privat versichert und trotzdem geht es mir wie allen anderen :-)
    Das kann aber an der nachfolgend beschriebenen völligen Unkenntnis der eigentlichen Ursachen liegen.

    Hier gibts einen schönen Überblick: [[http://www.penis-verkruemmung.de]]

    Langer Rede kurzer Sinn: IPP ist nix Neues, Ursache weitgehend unbekannt, medikamentöse Therapie möglich aber eher ein Schuss ins Blaue - eben weil die Ursache unklar ist. Erfolg der medikamentösen Therapie eher unbefriedigend. Spontanheilung möglich, sehr selten.

    Es gibt in amerikanischen Foren die Info, dass man sich auf eine verbesserte Durchblutung des Penis zur Therapie festlegt, um die Entzündungs- und fibrotischen Prozesse schneller zu beenden, welche am Ende zu den Verhärtungen (Plaques) führen.

    Googelt mal nach Pentoxyfilin/ Trental, Acetyl L-Arginin und Ubiquinol.
    Ein Arzt aus Hamburg propagiert Cialis in niedriger Dosierung zur besseren Durchblutung. Ich habe all dies versucht bzw. nehme es noch immer.

    Potaba, natürlich. Ich vertrage es absolut problemlos, nach Vorschrift immer mit einer winzigen Mahlzeit eingenommen.

    Alle Medikamente bringen _bestenfalls_ eine Verkürzung der entzündlichen Phase der Erkrankung und verhindern evt. ein weiteres Fortschreiten. Vielleicht... Andererseits: irgendetwas will man ja tun!

    Ein weiterer Ansatz: Enzymtherapie um die fibrotische Struktur wieder aufzuweichen. In den USA zugelassen, in D - nach Prüfung - nicht. Sehr sehr teuer, Wirksamkeit auch nicht sooo überzeugend. Auch in den USA wird weiter operiert.

    Die Krankheit schreitet also voran, verändert Deinen Penis (er wird "krumm", bekommt ggf. Einschnürungen, Du kannst Verhärtungen unter der Haut spüren, er verkürzt sich)

    Man scheint sich in Medizinerkreisen einig zu sein, dass man diese "akute Phase" mit Medikamenten zu behandeln versucht, wenn diese entzündliche Phase dann zum Stillstand kommt - nach 12 Monaten bis 24 Monaten - schaut man sich an, was die Krankheit angerichtet hat. Ist der Penis noch "gebrauchsfähig", dann ist alles hinnehmbar.

    Ist er so krumm, dass Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist, gibt es die Möglichkeit einer OP. Vorab: so wie "vorher" wird es wohl nie wieder. Alles andere ist Bauernfängerei. Es wird nach der OP wieder grader, dies ja.Ich greife mal vor: ich weiss es as eigener Erfahrung.

    Auch hier sei gesagt: Es gibt keine Garantie, auch keine Garantie dass die IPP nicht wieder kommt. Durch die OP werden nur Symptome gelindert, nicht die eigentliche Krankheit geheilt. Da kann man nur hoffen, dass die nicht wieder ausbricht. Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen / Studien. Andererseits: worauf will man warten. Will man Sex und ist der durch die Krankheit verunmöglicht - ja dann gibts nur die OP. ...
    und eben die bei uns nicht zugelassene sehr teure Enzymtherapie, welche aber nach ersten Erfahrungen auch kein Allheilmittel ist.

    Grob gesagt gibt es bei der Operation wieder drei Varianten.

    1) OP nach Nesbit. Die lange Seite des Penis (also des Schwellkörpers) wird solang verkürzt, bis er wieder grad ist. Aus meiner Sicht nicht akzeptabel! Gesundes Gewebe wird entnommen, um sich der "kranken" Seite anzugleichen.

    2) Einschneiden des verhärteten Bereiches (Incision) und dadurch den verhärteten Bereich wieder soweit aufdehnen, das der Penis wieder grad wird. Vorteil: kein bzw. wenig Längenverlust. Die Plaques und Verhärtungen bleiben "drin"

    3) Excision, also Rausschneiden der Verhärtungen, durch Einschnitte die ursprüngliche Geometrie soweit als möglich wieder herstellen, die entstandenen Defekte mit körpereigenem, biologischem oder künstlichem Material decken.

    Vorteil wie unter 2), zusätzlich kommt das verhärtete Material raus. Nachteil: höheres Risiko.

    Bei Variante 2 und 3 können auch die Einschnürungen gelindert bzw. beseitigt werden.

    Der Operateur sollte sorgfältig ausgewählt werden. Er muss Routine haben! Je mehr derartige OP per Jahr, um so besser. Ich hatte mir gesagt, er sollte das min. 50 mal per Jahr ausführen

    Bei folgend genannten Ärzten - neben einigen "normalen Urologen" war ich zur Untersuchung

    a) UGRS in Seligenstadt, extrem gute Eigenwerbung, voll privat zu zahlen. Der Vorstellungstermin dort war ok., Ultraschall, Abtasten etc. Diagnose wie gehabt, IPP.

    Aussage: OP möglich, möglichst schnell machen und weitere Argumente, welche ich nicht wiedergeben möchte. Wichtig: Hr. Dr. Konstantinides spricht leider kein deutsch. Er ist aber offenbar auch nicht mehr im Team. Kommunikation erfolgte über einen weiteren Arzt.

    b) Prof. S. Lahme in Pforzheim: operiert nach Methode 2, sehr professionell und seriös, sehr gute Untersuchung mit bildgebenden Verfahren unter künstlicher Herbeiführung einer Erektion. Alles gut, ein Arzt meines Vertrauens! Eigentlich wäre dieser kompetente Mann meine Wahl - aber er entfernt die Plaques nicht, wenn ich es recht verstanden habe. Dazu später.

    c) Prof. Herwig von der Uniklinik Wien. Alles wie bei Prof. Lahme, aber anderes OP Verfahren. OP nach oben beschriebener Methode 3

    Ich hatte folgende Entscheidung getroffen: ja, ich lasse mich operieren.

    - es kommt zu einer Beschneidung, bei allen von mir angeschauten OP. Dies muss und kann ich akzeptieren. Kein Problem.

    - OP nach Nesbit (Methode 1) halte ich für Metzgerei, hilft mir auch wegen des Sanduhrphänomens nicht.

    - Methode 2 und 3 sind akzeptabel. Ich jedoch WILL die Plaques als Symbol der Krankheit aus meinem Körper raus haben.

    Daher habe ich mich für Prof. Herwig in Wien entschieden.

    OP im November 2014.

    Ich hatte Angst davor und ich setzte Hoffnungen darauf. Seit fast 2 Jahren krank, seit ca. 1 Jahr stabil, mehr als 1/2 Jahr kein GV mehr möglich bzw. völlig unbefriedigend - das ist nicht lustig....

    Langer Rede - bzw. langer Therapie wegen einiger Komplikationen - kurzer Sinn:

    Für alle, die an eine OP denken hier mein Status ca. 6 Monate nach der letzten OP

    - absolut schmerzfrei
    - Penis ist 98 % gerade, also völlig ok
    - die Schwellungen, welche ich hatte, sind fast völlig weg, nur noch ganz wenig, kann man vernachlässigen und es wird weniger
    - kein Verlust an Empfindlichkeit o.ä. an der Eichel
    - Länge: mittlerweile bis auf 1 cm wie vor der Erkrankung, der Rest (die letzten 10 mm) kommt evt. noch durch Therapie. Wenn nicht, so what.
    - der Penis erscheint dicker als vor der OP, klar, die Einschnürung ist weg
    - Erektion ist gut, nicht wie als 16 jähriger aber so, wie zu erwarten
    - an die durch die Beschneidung frei liegende Eichel hab ich mich gewöhnt. Passt schon.

    Also, was soll ich sagen: es hat sehr lang gedauert aber nun scheint alles recht gut :-)

    Der Penis ist anders als vor der OP, sieht etwas anders aus, nicht schlechter, anders.

    Alles in allem für mich: _jetzt_ passt es und ich sehe sehr zuversichtlich in die Zukunft! Hauptsache wäre, diese Krankheit kommt nie wieder...


    Ich möchte allen Betroffenen Mut zusprechen:

    -IPP kommt allermeistens zum Stillstand, man kann die Symptome lindern.

    -Man kann damit Leben! Zur Not operieren. Die Entscheidung zur OP sollte man nicht vorschnell fällen.

    -Seid geduldig und evt. also HOFFENTLICH gibt es ja irgendwann eine medikamentöse, wirksame Therapie!

    S.


  • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

    Hallo, schon ein Jahr her, aber beschreibt wohl immer noch den Stand der Dinge.
    Vielen Dank für die gute Zusammenfassung !
    Wie schaut es in der Zwischenzeit aus, hat die gute Situation angehalten ? (Das würde ich Dir wünschen.)
    Kannst Du schreiben, was die OP in Wien gekostet hat ? Weisst Du ob gesetzliche Kassen Teile übernehmen ? Ist bei mir ggfls noch ein Stück hin (IPP entwickelt sich noch).
    Hast Du evtl Erfahrungen mit extrakorporalen Stosswellen ? Viele Grüße

    Kommentar


    • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

      Hallo, Twolips!

      Die Operation bei Prof. Herwig wird in Wien zumindest nur von privaten Krankenversicherungen bezahlt. Wir sprechen hier von einer Summe von 7.000,-- €. Meine Krankenkassa hat die Bezahlung mangels Kostenplans verweigert und empfohlen, einen anderen Spezialisten zu konsultieren.

      Stoßwellentherapie funktioniert definitiv nicht, Xiapex hab ich auch hinter mir - ausser sauteuer (1360€ pro Injektion) nix. Eine OP wurde bei einem anderen guten Arzt durchgeführt, ein Rezitiv hat sich gebildet. Der Penis ist in Summe ca 5 cm kürzer als vorher. Soweit ist man nicht wirklich glücklich. Meine betreuende Urologin hat mich aber gewarnt vor Ablauf eines Jahres erneut zu operieren, da die Narbenbildung nach der OP noch nicht abgeschlossen ist und es damit zu extremen Schwierigkeiten kommen kann.

      Fazit: In Wien ist die IPP-Operation ab 7000,-- aufwärts zu haben, die Krankenkassen übernehmen hierzulande nichts. Sie würden einen Eingriff durch Prof. Lahme in Pforzheim refundieren, da sein Krankenhaus mit den Kassen abrechnet. Andere Zentren wie die in München habe ich noch nicht kontaktiert.

      Sei gewarnt vor der URGS - da wird ambulant operiert und du bist im Hotelzimmer danach. Meine Urologin meint, sowas ist definitiv fahrlässig.

      Hoffe damit geholfen zu haben, moose

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      • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

        Dr. Herwig ist übrigens nicht mehr an der Uni Klinik sondern nur noch in seiner Privatordination zu finden.

        Kommentar



        • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

          Vielen Dank !!.

          Falls noch jemand Erfahrungen bzw Klinik/Arzt Empfehlungen in Deutschland zu Variante 3)Excision
          hat, wäre es nett diese hier zu teilen für die vielen unter uns, die es ggfls noch vor sich haben ....

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          • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

            Hallo,

            mich würde zu der OP bzw die Zeit danach interessieren, wie schnell oder langsam die Schwellungen und Blutergüsse weggehen. Ist es nach 1,5 Monaten normal, dass sich so gut wie gar nichts tut? Schwellungen, Schmerzen, keine Erektion? Die OP war nach Methode 3.

            Vielen Dank schon mal im Voraus.

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            • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

              Wo hast Du Dich operieren lassen ?
              Wie war die Ausgangslage ? (Wie 'schlimm')

              War's ansonsten ok ?

              (Ich hab noch alles vor mir...)

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              • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                Hallo,

                habe mich bei Prof. S. Lahme am Montag, also vor drei Tagen operieren lassen. Die Vorgeschichte. IPP seit 16 Monaten. 90 Grad Verkrümmung nach oben kurz vor der Eichel. Prof. S. Lahme ist der Mann meines Vertrauens. Absoluter Experte auf dem Gebiet und auch menschlich absolut integer. Operationsmethode Nr. 2. Wobei mir Herr S. Lahme auch gesagt hat, dass er auch teilweise die Plaque entfernet, er allerdings ein Risiko darin sieht, da eben auch durch die Entfernung umliegendes intaktes Gewebe verletzt werden kann. Einsetzen von künstlichem Gewebe. Beschneidung. So wie ich es nach drei Tagen beurteilen kann ist alles bisher gut gelaufen. Habe Gefühl in der Eichel bei Berührung. Lästig nach der OP ist, dass der Penis sehr straff in einen Verband gewickelt wird, so dass das urinieren wirklich sehr anstrengend und auch schmerzhaft bei mir war. Jetzt nach drei Tagen ist der Verband weg und ich durfte auch nach Hause gehen. Traue mich noch nicht mich im Intimbereich zu duschen oder zu waschen, da die Wunden natürlich noch nicht vollends verheilt sind. Für alle die schon Erfahrung mit so einer OP haben - was ist jetzt für mich in den nächsten Tagen das Wichtigste?

                Danke und Beste Grüße

                XXX

                ....werde weiter über den Verlauf berichten...

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                • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                  Ich wünsche gute Besserung und guten Verlauf!

                  Lieben Gruß

                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                  • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                    Hallo,

                    bekomme seit gestern und auch in der nacht regelmäßig sehr schmerzhafte Erektionen. Klar die Fäden sind noch drin und die Wunden noch nicht komplett verheilt. Habe jetzt nachgeschaut was ich da machen kann. Es gilt wohl die Schmerzen auszuhalten und an etwas unangenehmes zu denken, so dass die Erektion schnell wieder weg geht. Es haben sich wohl auch gekühlte Kompressen bewährt wobei ich das noch nicht probiert habe. Habe hierzu zwei sehr interessante Artikel gefunden, mit Tips:

                    Nächtliche Erektion nach Beschneidung
                    http://www.med1.de/Forum/Vorhautprobleme/428570/

                    Beschneidung Medizin - Tipps für die Heilungsphase
                    http://www.circlist.de/beschneidung-medizin.htm

                    In beiden Artikeln wird auch empfohlen. den Penis in Kamille oder Kamillentee zu baden. Gut soll auch "Kamillen Extern Robugen Lösung" sein, die es in der Apotheke gibt.

                    Das mit dem Baden des Penis in der Kamille-Lösung wird bei Beschneidungen empfohlen. Jetzt handelt es sich bei meiner OP nicht nur um eine Beschneidung sondern eben auch um die Inzision der IPP. Die OP ist jetzt schon 5 Tage her. Kann ich auch schon Kamille-Bäder für meinen Penis nehmen oder ist das in meinem Fall nicht anzuraten?

                    Herzliche Grüße

                    XXX

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                    • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                      Die lokale Wunde entspricht der einer Circumcision ...

                      Man kann das gleich behandeln.

                      Lieben Gruß

                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                      Kommentar


                      • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                        Hallo Leidgenossen!
                        Ich bin ebenfalls seit Herbst/Winter 2016/2017 an IPP erkrankt. Als im Februar 2017 nach den Schmerzen im Penisschaft der Penis sich aber zu verkrümmen und zu verkürzen begann, war der Schreck riesengroß. Als dann der örtliche Urologe auch nur mit den Schultern zuckte, Potaba verschrieb und mich im Übrigen an die Urologie des nächsten Krankenhauses verwies, war guter Rat wirklich teuer.

                        Ich hatte Glück im Unglück und fand Dr. Franklin Kühhas in Wien, einen ausgezeichneten Spezialisten (nicht nur) in Sachen IPP. Und ich habe weiters das Glück, eine private Krankenversicherung zu haben, denn die gesetzliche Versicherung zahlt die Behandlung nicht!

                        Schnell war klar, dass bei mir eine schwere Form der IPP vorlag, mehrfache S-Verkrümmungen, Einschnürungen, kurz alles, was ich bei Euch auch gelesen habe.

                        Dr. Kühhas versuchte zunächst, mit den Xiapex-Injektionen der Krankheit beizukommen. Das Injizieren in den Penis war sehr unangenehm, dann muss man auch selbst "Hand anlegen", nämlich dehnen, gerade biegen, mit der Vakuum-Pumpe mindestens eine halbe Stunde arbeiten, jeden Tag! Ich fühlte mich schon richtig krank, war verzweifelt, weil die "Eigenbehandlungen" unpraktisch waren, zeitaufwendig, der Erfolg sich nicht einstellen wollte, Geschlechtsverkehr wegen der fortschreitenden Verkrümmung und Verkürzung unmöglich wurde, der Penis immer schrecklicher aussah, kurz: Xiapex nicht half!

                        Und mindestens genauso schlimm: man kann mit niemandem (außer mit der eigenen Partnerin, ist aber halt auch nur eine Frau) darüber reden. Hört sich einfach nicht gut an, wenn man zu Freunden, wenn diese mit ihren Sportverletzungen prahlen, sagt: "Hey, ich habe auch eine coole Krankheit, Penisverkrümmung und -verkürzung! Sieht unheimlich toll aus!" Ganz abgesehen davon, dass man mit seinen Sportsfreunden nach dem Sport nicht mehr gemeinsam duschen mag und lieber verstohlen und verschwitzt in sein Gewand schlüpft (und daheim duscht).

                        Vielleicht war ich auch zu ungeduldig, jedenfalls nach der zweiten, soweit erfolglosen Injektionstherapie und nochmaligem Dehnen, Biegen, Pumpen etc sagte ich stopp zu einem weiteren dritten Xiapex-Durchgang und votierte zu der von Dr. Kühhas empfohlenen Operation.

                        Ich dachte mir, schlimmer kann es nicht mehr werden. Es ist halt tatsächlich so, dass einen das schon unheimlich trifft, wenn das "beste Stück", vorher lang und schön gerade, plötzlich kurz, krumm, unansehnlich und zum Geschlechtsverkehr nicht mehr zu brauchen ist, weil er nicht mehr "reinkommt". Das ist psychisch extrem belastend. Wenn der Zahnarzt sagt, "den Siebener müssen wir reißen", haut einen das nicht um, aber wenn das mit dem Sex nicht mehr klappt (nicht einmal mehr "mit der Hand"), dann hat das eine andere Kategorie. Und wie gesagt: man kann mit niemandem darüber reden, man bleibt mit dem Riesenproblem alleine!

                        Am 26. Juni 2017 operierte Dr. Kühhas nach der Incisions-Technik, zugleich musste auch auf der gegenüberliegenden Seite mit kleinen Einschnitten und Nähte-Setzen (genannt STAGE-Technik) mitgeholfen werden. Die Operation verlief soweit gut, obwohl mir Dr. Kühhas am nächsten Tag berichtete, dass die Operation extrem aufwändig und schwierig war.

                        Nach dem Aufwachen aus der Vollnarkose wagte ich nicht, mit der Hand "hinunter" zu greifen, um festzustellen, ob überhaupt noch was "da ist" und wie lang er jetzt ist. Schließlich aber doch und auch ein erster Blick unter die Bettdecke: Ja!! Die Länge passt schon einmal, super!! Aber alles in einem Druckverband eingewickelt.

                        Am Abend kam Dr. Kühhas ins Krankenzimmer und nahm den Verband ab, Herzklopfen bei mir bis in den Kopf hinein während dem Abwickeln. Und dann: Schön gerade, etwas dünn zwar, aber immerhin!! Ich war erleichtert und Dr. Kühhas dankbar.

                        Der weitere Verlauf: noch 3 Tage im Krankenhaus, Druckverband, der das Urinieren sehr mühsam machte. Dann nach Hause, der Druckverband musste insgesamt 15 Tage belassen werden. Und das wird sehr unangenehm, weil sich in der Nacht die Erektionen wieder einstellten und große Schmerzen verursachten. Vor dem Schlafengehen nahm ich daher ein Schmerzmittel (Parkemed).

                        Nach dem 15. Tag Abnahme des Druckverbandes in der Privatordination Dris Kühhas. Der Penis sieht wirklich toll aus. Natürlich: kürzer als vor der Erkrankung, nicht mehr derselbe, auch eine ganz leichte Verkrümmung nach links hat sich an der Penisspitze erhalten, aber nichts gegen vorher!

                        Weiterer Therapieverlauf der nächsten 14 Tage: Die Nahtwunde zuerst in Kamillenbad baden, dann mit medizinischem Honig bedecken, Verband darüber. Das täglich zweimal.

                        Nächster Therapieschritt: täglich abends Cialis (ich nehme aber nur eine halbe, also 2,5 g, weil Cialis recht gut wirkt und ich nicht mit einer Dauererektion herumlaufen möchte) und: Penisstrecker anlegen, sooft es geht. Es muss gedehnt werden, um das Gewebe wieder elastisch zu machen.

                        6 Wochen nach der Operation ist Geschlechtsverkehr (mit Gleitmittel!) wieder erlaubt. Und da kämpfe ich mit dem nächsten Problem: der Penis ist nicht nur kürzer (als vor der Erkrankung), sondern unempfindlicher. Ich spüre nur wenig, kaum dass ich merke, das ich "drinnen" bin. Orgasmus ist nur mit größten Mühen möglich.

                        Heute (11.8.2017) war ich wieder bei Dr. Kühhas in Wien vorstellig. Er ist mit dem Heilungsverlauf sehr zufrieden. Eine künstliche Erektion wird eingeleitet, fotografiert und mit dem Foto der künstlichen Erektion vor der Operation verglichen. Welch ein gigantischer Unterschied! Sieht jetzt wirklich toll aus!

                        Das mit den Empfindungsstörungen und den Orgasmusproblemen muss ich noch in den Griff bekommen. Dr. Kühhas ist optimistisch, dass sich das in den nächsten Wochen und Monaten wieder bessern wird. Ich bin Dr. Kühhas zu größtem Dank für seine professionelle und auch menschliche Hilfe verpflichtet.

                        Auch wenn das mit dem Sex schwieriger wird, allein wieder einen einigermaßen geraden Penis zu haben, ist schon Goldes wert!
                        -

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                        • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                          Am interessantesten finde ich immer , wie viele Männer doch damit zu tun haben . Hilfe gibt es eigentlich keine oder nur gegen Bares . Ich selber mache gerade eine Odyssee durch , wo ich nie gedacht hätte das sowas in DE möglich ist . Ich sage nur 4 Ärzte 6 Meinungen . Von Einbildung bis IPP , alle Diagnosen sind vorhanden . Ich habe auch das Gefühl , dass die meisten Urologen , das Leid der Betroffenen garnicht erfassen können oder wollen .

                          Kommentar


                          • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                            Einen Urologen, der eine Induratio penis plastica nicht ernst nimmt, sollte es eigentlich nicht geben.
                            Die Diagnosenstellung indes kann durchaus schwierig sein.... und bei einer Erkrankung, bei der es so viele Fragezeichen gibt, gibt es naturgemäß auch verschiedene Meinungen. Das ist wohl kaum ein Phänomen von "DE".
                            Auch Geld hilft in der Therapie wohl kaum weiter.....

                            Lieben Gruß

                            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                            • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                              Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig - Langenfeld ,
                              ich bin kein Urologe und Maße mir auch nicht an fachlich kompetent zu sein , aber Fakt ist , dass viele "sogenannte" Experten nur privat Sprechstunden anbieten . Bei den " modernen " Operationsverfahren gilt auch : selber bezahlen . Ob die besser sind muss der Fachmann wissen .

                              Jetzt zur Diagnose . Mal laienhaft ausgedrückt , wir haben einen Penis der aus Schwellkörpern , Harnröhre , Tunica ...... und und besteht . Es sollte doch mit der heutigen Technik ( Ultraschall ) jedem ausbildetem Fachmann möglich sein , eine Veränderung an einem hervorstehendem Körperteil zu diagnostizieren . Ich verstehe ja , wenn es um innenliegende Organe geht , dass man dort nicht Alles mit bildgebenden Verfahren darstellen kann .
                              Bei der Ipp kommen ja " nur " Plaques , Entzündungen oder Bindegewebeveränderungen in Frage , alle diese Dinge sollten doch über Ultraschall oder Tasten ,für den Fachmann eindeutig feststellbar sein .
                              Mein Eindruck ist leider ein Anderer . Nur ganz kurz , ich habe seid längerem brennen in einem Schwellkörper und den Eindruck , das an dieser Stelle eine Verhärtung ist . Von Natur aus habe ich schon eine Verkrümmung , ich bin aber der Meinung , dass diese schlimmer geworden ist . Das ist mein Grundlage . Jetzt kommen noch psychische Probleme dazu , da ich echt eine scheiß Angst vor IPP habe .
                              Der letzte Besuch war bei einem Urologen , der IPP in einem großem Klinikum operiert . Genau wie oben geschrieben , habe ich meine Probleme dargestellt . Die ganze Untersuchung dauerte vielleicht 5 min ( Abtasten , Ultraschall ) . Das wird eine Entzündung sein wenn es schlimmer wird kommen sie nochmal wieder , dann kann ich etwas spritzen . Auf Wiedersehen .
                              So ähnlich ist es bei den 3 Urologen vorher auch abgelaufen , nur das der Eine Nichts diagnostizierte , der Nächste eine angehende Ipp und einer mich mit dem Wortlaut verabschiedete : machen Sie sich nicht so verrückt . Selbst wenn sie eine Ipp haben , die schlimmen Fälle sind ganz selten . Vielleicht bin ich 4mal an die falschen geraten , aber von Verständnis für diese Erkrankung kann man da nicht sprechen .
                              Mann stelle sich vor , diese 4 Urologen hätten bei ihrem PKW Geräusche an der Bremse . Sie fahren dann in die Werkstatt , der Meister nimmt einem Hammer , klopft gegen alle 4 Bremsen und sagt dann : Das wird schon Nichts schlimmes sein , fahren sie erstmal weiter und wenn die Bremse nicht mehr geht , kommen sie nochmal wieder . Die Diagnose an einer Bremsanlage ist nicht so einfach .
                              Herr Dr. Kreutzig - Langenfeld , verstehen sie jetzt , was ich damit meinte : Mann wird nicht ernst genommen .

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                              • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                Ihre Auffassung ist nicht ganz zutreffend. Ich denke auch, daß Ihre Sorge größer ist als die faktischen Veränderungen, die auch nicht mit der von Ihnen vermuteten "Einfachheit" festzustellen sind.

                                Es muss schon ein sehr gutes Ultraschall-Gerät sein - und der Untersucher sollte über entsprechende Erfahrung verfügen.

                                Im Hinblick auf die definitiv fehlenden medikamentösen Therapieoptionen, ist eine Therapie in einem frühen Stadium ohnehin nicht möglich. Therapie erfolgt ja lediglich funktionell, wenn die Verkrümmung entsprechend ausgeprägt ist. Daraus mag die etwas pragmatische Formulierung wohl resultieren...... Ihr Vergleich mit der Bremse passt da nicht so recht....

                                Es bleibt also die (in der Medizin leider oft) fehlende Zeit für eine gute Erklärung und entsprechende Empathie - ich habe das stets mit meinen Patienten anders gehandhabt - auch in der kassenärztlichen Zeit!

                                Lieben Gruß

                                Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                                • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                  Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld!

                                  Danke für Ihre einfühlsamen Antworten!

                                  Richtig ist anscheinend, dass medikamentöse Behandlungsmethoden schlicht und ergreifend nicht wirken. Bei mir hat zB Xiapex nicht geholfen (Potaba schon gar nicht).

                                  In einem Punkt muss ich aber widersprechen, das ist leider das mit dem Geld. Eine Xiapex-Behandlung kostet (in Ö) € 2.300,00. Kostenersatz seitens der gesetzlichen Krankenkassa: € 0,00 (meine private Krankenversicherung, die aber auch nicht kostenlos ist, ersetzte immerhin 80 %).

                                  Operation: Wird von der gesetzlichen Krankenkassa nicht übernommen (IPP ist ja schließlich keine Krankheit, der Penis ist halt ein bisschen krumm und schief geworden, naja ist nicht weiter schlimm, Geschlechtsverkehr muss ja auch nicht unbedingt mehr sein bei einem 54-Jährigen. Und überhaupt: da könnte jeder kommen und sich zB eine zu große Nase operieren lassen wollen. Und die trägt er wenigstens im Gesicht und nicht wie den Penis bloß in der Hose).

                                  Nur in Ausnahmefällen, wenn IPP einen wirklichen Krankheitswert besitzt, wird eine Operation bezahlt. Aber nur im nächsten örtlichen Krankenhaus in einer gewöhnlichen urologischen Abteilung. Die war bei mir (in Klagenfurt) so überbelegt, dass die nicht einmal das Telefon abheben konnten (trotz mehrfacher Anrufe meinerseits). Zu meinem Riesenglück!!! Was hätten die mit mir gemacht, wenn sie den Fall überhaupt übernommen hätten? Irgendein Assistenzarzt hätte sich vielleicht zum ersten Mal an NESBIT probiert, und ich könnte heute mit einem Stummelschwänzchen wackeln wie ein Kaninchen!

                                  So wandte ich mich, nach mehreren gescheiterten Kontaktaufnahmen mit dem Krankenhaus in Klagenfurt, Gott sei Dank, an Dr. Kühhas in Wien. Die von ihm angewandte Incisions- und STAGE-Technik, die darum bemüht ist, den ohnedies schon erfolgten Penislängenverlust (bei mir: ca 4 cm!) nicht noch dramatischer zu machen, kostete an die € 7.000,00. Operiert wurde in einem Privatkrankenhaus. Kostenübernahme seitens der gesetzlichen Krankenkassa: € 0,00. Die private Krankenversicherung bezahlte. Bei mir blieb nur der Einzelzimmeraufschlag hängen, für 3 Tage im Krankenhaus an die € 880,00, auch nicht wenig, aber bitte, zahlt man ja gerne dafür, dass man die blutigen Fliesauflagen, die ich alle paar Minuten nach dem Drücken der Eichel zu wechseln hatte, nicht in Anwesenheit anderer austauschen musste.

                                  Leider, Geld ist scheinbar (nicht nur bei IPP) doch entscheidend dafür, dass man wieder einen einigermaßen geraden und vernünftig langen Penis zurückerhält oder man sich irgendwo metzgern lassen muss.

                                  Und, lieber markus.e: Scheißangst muss man vor IPP wirklich nicht haben. Es gibt tolle Ärzte und gute Sanatorien, die helfen können. Arzt wechseln, wenn Du Dich schlecht behandelt fühlst. Wahrscheinlich wird bei Dir abzuwarten sein, ob IPP überhaupt vorliegt. Behandelt kann ohnedies erst dann werden, wenn die sog. chronische Phase der IPP eingetreten ist.

                                  Vor der OP selbst muss man sich, so sie überhaupt erforderlich ist, nicht fürchten, alles halb so wild. Geld wirst Du aber erforderlichenfalls in die Hand nehmen müssen, aber was tut man nicht auch sonst alles für seine Männlichkeit!!

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                                  • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                    Xiapex ist eben nicht zugelassen, daher auch keine Kostenübernahme, was für viele Medikamente gilt.
                                    Eine Op wird immer dann bezahlt, wenn eine Krümmung "relevant" ist....

                                    Aber die Diskussion ist politisch....macht wenig Sinn.

                                    Bei allen gesundheitspolitischen Diskussionen rate ich immer mal, sich die Eingangsfrage zu stellen, bevor mann den Eimer mit Schimpf und Groll ausschüttet:

                                    Wo wollen wir hin? Wo ist es besser? Wo ist das Land, das mit besserer Systematik glänzt.

                                    In D / A / CH werden wir wohl feststellen können, daß wir auf welthöchstem Niveau meckern!

                                    Lieben Gruß

                                    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                                    • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                      Ich weiss noch genau, wie unglücklich und relativ hilflos ich mich bei der ersten Diagnose und beim ersten Auftreten von Symptomen der IPP fühlte
                                      (hilflos erschienen mir auch die meisten Aussagenmeiner Urolohgen, vom nbiedergelassenen Arzt bis hin zum Uni Klinikum Freiburg: Konsens war in etwa - es ist wie es ist, Potaba nehmen und abwarten und dem Fortschreiten der Krankheit zusehen)
                                      .
                                      Ich hatte zunächst Verhärtungen im Bereich Penisschaft, zunächst klein, später echt ausgedehnt, eine sanduhrförmige Einschnürung im ersten dem Körper zugewandten Drittel des Penis und am Ende ein deutlich verkürzter, absurd krummer Penis im erigierten Zustand.

                                      Wenn ich also mit meinen gesammelten Erfahrungen jemandem helfen könnte, dann wäre das grossartig!

                                      Ich fasse also meinen Kenntnisstand und meine (!) Schlüsse daraus auch hier nochmal zusammen:

                                      Eine extrem lästige Krankheit, körperlich wie seelisch, an welcher ich nun fast drei Jahre leide.

                                      Zur Erkrankung, ich mach es kurz, bin Laie aber habe mittlerweile einige Informationen sammeln können/ müssen. Vorab: viele Urologen haben nur oberflächliche Kenntnisse, bzw. vermitteln sie nicht den Eindruck grösseren Engagements. Ja, ich bin privat versichert und trotzdem geht es mir wie allen anderen :-)
                                      Das kann aber an der nachfolgend beschriebenen völligen Unkenntnis der eigentlichen Ursachen liegen.

                                      Hier gibts einen schönen Überblick: [[http://www.penis-verkruemmung.de]]

                                      Langer Rede kurzer Sinn: IPP ist nix Neues, Ursache weitgehend unbekannt, medikamentöse Therapie möglich aber eher ein Schuss ins Blaue - eben weil die Ursache unklar ist. Erfolg der medikamentösen Therapie eher unbefriedigend. Spontanheilung möglich, sehr selten.

                                      Es gibt in amerikanischen Foren die Info, dass man sich auf eine verbesserte Durchblutung des Penis zur Therapie festlegt, um die Entzündungs- und fibrotischen Prozesse schneller zu beenden, welche am Ende zu den Verhärtungen (Plaques) führen.

                                      Googelt mal nach Pentoxyfilin/ Trental, Acetyl L-Arginin und Ubiquinol.
                                      Ein Arzt aus Hamburg propagiert Cialis in niedriger Dosierung zur besseren Durchblutung. Ich habe all dies versucht bzw. nehme es noch immer.

                                      Potaba, natürlich. Ich vertrage es absolut problemlos, nach Vorschrift immer mit einer winzigen Mahlzeit eingenommen.

                                      Alle Medikamente bringen _bestenfalls_ eine Verkürzung der entzündlichen Phase der Erkrankung und verhindern evt. ein weiteres Fortschreiten. Vielleicht... Andererseits: irgendetwas will man ja tun!

                                      Ein weiterer Ansatz: Enzymtherapie um die fibrotische Struktur wieder aufzuweichen. In den USA zugelassen, in D - nach Prüfung - nicht. Sehr sehr teuer, Wirksamkeit auch nicht sooo überzeugend. Auch in den USA wird weiter operiert.

                                      Die Krankheit schreitet also voran, verändert Deinen Penis (er wird "krumm", bekommt ggf. Einschnürungen, Du kannst Verhärtungen unter der Haut spüren, er verkürzt sich)

                                      Man scheint sich in Medizinerkreisen einig zu sein, dass man diese "akute Phase" mit Medikamenten zu behandeln versucht, wenn diese entzündliche Phase dann zum Stillstand kommt - nach 12 Monaten bis 24 Monaten - schaut man sich an, was die Krankheit angerichtet hat. Ist der Penis noch "gebrauchsfähig", dann ist alles hinnehmbar.

                                      Ist er so krumm, dass Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist, gibt es die Möglichkeit einer OP. Vorab: so wie "vorher" wird es wohl nie wieder. Alles andere ist Bauernfängerei. Es wird nach der OP wieder grader, dies ja.Ich greife mal vor: ich weiss es as eigener Erfahrung.

                                      Auch hier sei gesagt: Es gibt keine Garantie, auch keine Garantie dass die IPP nicht wieder kommt. Durch die OP werden nur Symptome gelindert, nicht die eigentliche Krankheit geheilt. Da kann man nur hoffen, dass die nicht wieder ausbricht. Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen / Studien. Andererseits: worauf will man warten. Will man Sex und ist der durch die Krankheit verunmöglicht - ja dann gibts nur die OP. ...
                                      und eben die bei uns nicht zugelassene sehr teure Enzymtherapie, welche aber nach ersten Erfahrungen auch kein Allheilmittel ist.

                                      Grob gesagt gibt es bei der Operation wieder drei Varianten.

                                      1) OP nach Nesbit. Die lange Seite des Penis (also des Schwellkörpers) wird solang verkürzt, bis er wieder grad ist. Aus meiner Sicht nicht akzeptabel! Gesundes Gewebe wird entnommen, um sich der "kranken" Seite anzugleichen.

                                      2) Einschneiden des verhärteten Bereiches (Incision) und dadurch den verhärteten Bereich wieder soweit aufdehnen, das der Penis wieder grad wird. Vorteil: kein bzw. wenig Längenverlust. Die Plaques und Verhärtungen bleiben "drin"

                                      3) Excision, also Rausschneiden der Verhärtungen, durch Einschnitte die ursprüngliche Geometrie soweit als möglich wieder herstellen, die entstandenen Defekte mit körpereigenem, biologischem oder künstlichem Material decken.

                                      Vorteil wie unter 2), zusätzlich kommt das verhärtete Material raus. Nachteil: höheres Risiko.

                                      Bei Variante 2 und 3 können auch die Einschnürungen gelindert bzw. beseitigt werden.

                                      Der Operateur sollte sorgfältig ausgewählt werden. Er muss Routine haben! Je mehr derartige OP per Jahr, um so besser. Ich hatte mir gesagt, er sollte das min. 50 mal per Jahr ausführen

                                      Bei folgend genannten Ärzten - neben einigen "normalen Urologen" war ich zur Untersuchung

                                      a) UGRS in Seligenstadt, extrem gute Eigenwerbung, voll privat zu zahlen. Der Vorstellungstermin dort war ok., Ultraschall, Abtasten etc. Diagnose wie gehabt, IPP.

                                      Aussage: OP möglich, möglichst schnell machen und weitere Argumente, welche ich nicht wiedergeben möchte. Wichtig: Hr. Dr. Konstantinides spricht leider kein deutsch. Er ist aber offenbar auch nicht mehr im Team. Kommunikation erfolgte über einen weiteren Arzt.

                                      b) Prof. S. Lahme in Pforzheim: operiert nach Methode 2, sehr professionell und seriös, sehr gute Untersuchung mit bildgebenden Verfahren unter künstlicher Herbeiführung einer Erektion. Alles gut, ein Arzt meines Vertrauens! Eigentlich wäre dieser kompetente Mann meine Wahl - aber er entfernt die Plaques nicht, wenn ich es recht verstanden habe. Dazu später.

                                      c) Prof. Herwig von der Uniklinik Wien. Alles wie bei Prof. Lahme, aber anderes OP Verfahren. OP nach oben beschriebener Methode 3

                                      Ich hatte folgende Entscheidung getroffen: ja, ich lasse mich operieren.

                                      - es kommt zu einer Beschneidung, bei allen von mir angeschauten OP. Dies muss und kann ich akzeptieren. Kein Problem.

                                      - OP nach Nesbit (Methode 1) halte ich für Metzgerei, hilft mir auch wegen des Sanduhrphänomens nicht.

                                      - Methode 2 und 3 sind akzeptabel. Ich jedoch WILL die Plaques als Symbol der Krankheit aus meinem Körper raus haben.

                                      Daher habe ich mich für Prof. Herwig in Wien entschieden.

                                      OP im November 2014.

                                      Ich hatte Angst davor und ich setzte Hoffnungen darauf. Seit fast 2 Jahren krank, seit ca. 1 Jahr stabil, mehr als 1/2 Jahr kein GV mehr möglich bzw. völlig unbefriedigend - das ist nicht lustig....

                                      Langer Rede - bzw. langer Therapie wegen einiger Komplikationen - kurzer Sinn:

                                      Für alle, die an eine OP denken hier mein Status ca. 6 Monate nach der letzten OP

                                      - absolut schmerzfrei
                                      - Penis ist 98 % gerade, also völlig ok
                                      - die Schwellungen, welche ich hatte, sind fast völlig weg, nur noch ganz wenig, kann man vernachlässigen und es wird weniger
                                      - kein Verlust an Empfindlichkeit o.ä. an der Eichel
                                      - Länge: mittlerweile bis auf 1 cm wie vor der Erkrankung, der Rest (die letzten 10 mm) kommt evt. noch durch Therapie. Wenn nicht, so what.
                                      - der Penis erscheint dicker als vor der OP, klar, die Einschnürung ist weg
                                      - Erektion ist gut, nicht wie als 16 jähriger aber so, wie zu erwarten
                                      - an die durch die Beschneidung frei liegende Eichel hab ich mich gewöhnt. Passt schon.

                                      Also, was soll ich sagen: es hat sehr lang gedauert aber nun scheint alles recht gut :-)

                                      Der Penis ist anders als vor der OP, sieht etwas anders aus, nicht schlechter, anders.

                                      Alles in allem für mich: _jetzt_ passt es und ich sehe sehr zuversichtlich in die Zukunft! Hauptsache wäre, diese Krankheit kommt nie wieder...


                                      Ich möchte allen Betroffenen Mut zusprechen:

                                      -IPP kommt allermeistens zum Stillstand, man kann die Symptome lindern.

                                      -Man kann damit Leben! Zur Not operieren. Die Entscheidung zur OP sollte man nicht vorschnell fällen.

                                      -Seid geduldig und evt. also HOFFENTLICH gibt es ja irgendwann eine medikamentöse, wirksame Therapie!

                                      S.
                                      Erstmal vielen Dank für Deinen sehr differenzierten Bericht - ich habe mich nach monatelangen Recherchen für eine OP bei Prof. Lahme entschieden.
                                      Heute sind es 15 Tage postoperativ.
                                      Die form hat sich wirklich verbessert - es fehlen aber 4 cm an Länge.
                                      War bei Dir am Anfang auch mehr Längenverlust - als die 10 mm ?
                                      Bin etwas verunsichert ...
                                      Vielen Dank im Voraus für Deine Antwort

                                      Kommentar


                                      • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                        Hallo,
                                        ich bin auch betroffen und möchte hier kurz meine Erfahrung mit dem UGRS schildern:
                                        Ich war vor 3 Monaten dort, habe 1200km Fahrt und eine Übernachtung auf mich genommen,
                                        bisher hat es der Doktor trotz mehrfacher Nachfrage nicht geschafft einen Arztbrief zu schreiben !!
                                        Also, außer Kosten für mich.........nichts !!

                                        Garantiert würde ich mich dort nicht operieren lassen !!

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                                        • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht


                                          Erstmal vielen Dank für Deinen sehr differenzierten Bericht - ich habe mich nach monatelangen Recherchen für eine OP bei Prof. Lahme entschieden.
                                          Heute sind es 15 Tage postoperativ.
                                          Die form hat sich wirklich verbessert - es fehlen aber 4 cm an Länge.
                                          War bei Dir am Anfang auch mehr Längenverlust - als die 10 mm ?
                                          Bin etwas verunsichert ...
                                          Vielen Dank im Voraus für Deine Antwort
                                          Jetzt ist viel Zeit vergangen und manche Hoffnung hat sich eben nicht erfüllt. Der Längenverlust ist geblieben, ob 1 oder 2 oder 3 cm kann ich nicht genau sagen, wer misst schon den eigenen Penis vorher. Aber wegen dieser Sache mach ich mir keine Sorgen.

                                          Was mir Sorgen macht ist die Erektionsfähihgkeit, welche sich in Folge der IPP/ der OP oder des Alters schlecht entwickelt hat.

                                          Es ist wie es ist. Mit Cialis und Co. passt es einigermassen, die wirkliche Freude an Sex hat sich nie wieder richtig eingestellt. Möglich, das es eine "Kopfsache" ist - in jedem Fall ist es keine Freude mehr.
                                          Evt. ist dies auch der Grund, warum man sowenig von operierten Männern zu lesen bekommt. Es wird nicht mehr wie vorher.

                                          Das Leben geht weiter.

                                          S.

                                          Kommentar


                                          • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht


                                            Jetzt ist viel Zeit vergangen und manche Hoffnung hat sich eben nicht erfüllt. Der Längenverlust ist geblieben, ob 1 oder 2 oder 3 cm kann ich nicht genau sagen, wer misst schon den eigenen Penis vorher. Aber wegen dieser Sache mach ich mir keine Sorgen.

                                            Was mir Sorgen macht ist die Erektionsfähihgkeit, welche sich in Folge der IPP/ der OP oder des Alters schlecht entwickelt hat.

                                            Es ist wie es ist. Mit Cialis und Co. passt es einigermassen, die wirkliche Freude an Sex hat sich nie wieder richtig eingestellt. Möglich, das es eine "Kopfsache" ist - in jedem Fall ist es keine Freude mehr.
                                            Evt. ist dies auch der Grund, warum man sowenig von operierten Männern zu lesen bekommt. Es wird nicht mehr wie vorher.

                                            Das Leben geht weiter.

                                            S.
                                            Kopfsache mag schon auch sein...

                                            Aber Beschneidung (warum das bei dieser Art von Eingriff absolut notwendig ist versteh ich immer noch nicht...) kann auch viel machen...

                                            Erektionsfähigkeit ist bei mir auch nicht mehr wirklich gut...und die Freude am Sex hat sich bei mir auch nie wieder eingestellt...obwohl ich nur eine Beschneidung hatte...

                                            Nicht wenige haben mit zunehmendem Alter Probleme mit Erektion und empfinden beim GV, weil ihnen der sensorisch sensibelste Teil ihres Genitals entfernt wurde...

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                                            • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                              Hallo! Nach fast einem Jahr nach der ersten Operation (im Juni 2017) kann auch ich noch einen weiteren Erfahrungsbericht beisteuern. Ca. 4 Monate nach der Operation begann sich der Penis im Oktober 2017 binnen weniger Tage nach rechts zu biegen. Das Entsetzen war natürlich groß. Lange Rede kurzer Sinn: neuerliche Operation im Jänner 2018.

                                              Es ist so wie es schon andere vorhin erzählt haben: es wird nach der Erkrankung an IPP nie mehr so wie es vorher war! Der Penis ist und bleibt verändert, etwas kürzer, vor allem aber gefühlloser. Befriedigender Geschlechtsverkehr (mit Höhepunkt) ist mir bis dato nicht möglich gewesen, ich spüre zu wenig. Nur mehr "harte Handarbeit" bringt das "Ergebnis". Cialis natürlich, weil ja der Innendruck aufgebaut und erhalten werden muss.

                                              Was soll´s, man muss es halt nehmen wie es ist. IPP ist keine gefährliche Krankheit, aber sie verändert deine Männlichkeit - nachhaltig!

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                                              • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                                Hallo Leute, mich hat dieser Mist auch erwischt. Habe jetzt 3 xiapex injektionen hinter mir, hat leider nichts gebracht. Jetzt will ich mich operieren lassen aber weiss nicht wo. Mein Privatleben ist zerbrochen, Freundin hat mich verlassen.
                                                Krümmung ca 50 grad nach oben.
                                                Was soll ich machen?
                                                Grüss

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                                                • Re: Induratio Penis Plastica IPP - eine lästige Krankheit, ein Bericht

                                                  Eine spezialisierte Klinik ist geeignet!

                                                  Lieben Gruß

                                                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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