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langwierige Prostatitis

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  • langwierige Prostatitis

    Liebe Experten & Leidensgenossen,

    hier einmal möglichst kurz zusammengefasst meine Leidensgeschichte:

    Ich bin "erst" knapp 29 Jahre alt und vor ca. eineinhalb Jahren fiel mir auf, dass da oft am Weg zur Arbeit noch ein oder zwei Tropfen
    aus meiner Harnröhre kamen - nicht viel, aber so dass ichs gemerkt hab. Zusätzlich hab ich bemerkt, dass auch meine Libido merklich
    zurückging, zwar nicht auf 0 aber doch auch eindeutig im Vergleich zu vorher. Ich hab aber beiden Symptomen keine echte Aufmerksamkeit
    geschenkt und geglaubt, dass es psychich bedingt ist, da damals gerade eine langjährige Beziehung langsam aber sicher am Zerbrechen war
    und das natürlich enormen Stress ausgelöst hat.
    Zwischenzeitlich verschwanden die Symptome dann auch wieder, kamen letzten Herbst dann aber zeitweise wieder - ich war aber wieder
    überzeugt, dass das noch am Stress durch die (dann mittlerweile beendete) Beziehung sowie einigen anderen Dingen die mich seelisch
    ziemlich belasteten gelegen hat und ging, nachdem ich es noch nicht als echte Einschränkung meiner Lebensqualität empfand, wieder nicht
    zum Arzt. Diese Kommen und gehen der Symptome wiederholte sich ein paar mal, dieses Frühjahr hatte ich aber das Gefühl das es
    eigentlich vorbei war.

    Vor mittlwereile ca. drei Monaten stellte sich das aber leider als Irrtum heraus: Zuerst viel mir auf, dass über dem Ausgang meiner
    Harnröhre eine Art "blauer Fleck" auftauchte. Naiv hab ich mir gedacht, dass das vielleicht wirklich eine Art Bluterguss wäre, den ich
    mir beim Sport irgendwie zugezogen hätte. Wenige Wochen später kam dann aber auch der Ausfluss wieder (glasig und von flüssiger
    Konsistenz) und zwar stärker als je zuvor, war jetzt auch nicht nur auf die Morgenstunden beschränkt sondern den ganzen Tag immer
    wieder vorhanden, wobei ich subjektiv das Gefühl hatte, dass es am Abend besser war. Der eine blaue Fleck am Ausgang meiner Harnröhre
    wurde durch ein paar andere Flecken auf meiner Eiche ergänzt und jede Berührung der entzundenen Stellen tat leicht weh. Zusätzlich
    begann es auch in meiner Harnröhre zu brennen und beim Harn lassen tat es immer am Anfang ganz kurz weh - keine furchtbaren Schmerzen,
    aber auf die Dauer doch extrem unangenehm. Auch meine Libido brach wieder massiv ein bzw. verschwand fast komplett und mir ist auch auf
    gefallen, dass der Ausfluss schon bei der kleinsten sexuellen Reizung ganz massiv kam.

    Ich wollte dann möglichst schnell zum Urologen, was aber leider wieder ein paar Wochen bis zum ersten Termin dauerte. Nachdem ich schon
    ein wenig panisch war und gelesen hatte, dass das Standardantibiotikum bei solchen Fällen Ciprofloxacin ist, griff ich zur
    Selbsmedikation - ich weiß, das soll man nicht machen.... Jedenfalls war die Wirkung ohnehin gleich null. Eine Woche später hatte ich
    dann endlich einen Termin beim Urologen: Der meinte, dass man die Prostataentzündung klar erkenne kann und nachdem Ciprofloxacin nicht
    hilft solle ich es mit Doxycyclin versuchen, zusätzlich verschrieb er mir noch Tamsu. Die Wirkung war nur leicht - hatte das Gefühl,
    dass der Ausfluss schon ein bisschen besser wurde, das Brennen aber, wenn überhaupt, nur marginal besser wurde. Nachdem ich eine Woche
    später wiederkam meinte er, dass die Prostata am Ultraschall eindeutig besser aussieht und ich das Doxycyclin wieder absetzen könnte
    und nur Tamsu noch weiternehmen sollte und wenn nötig mit Ibuprofen kurzfristig die Symptome lindern. Also setzte ich nach nur zehn
    Tagen Doxycyclin wieder ab (nach allem was ich jetzt gelernt habe war das wohl ohnehin viel zu kurz, oder?).
    Seitdem (mittlwereile auch schon vier Wochen her) wurde es leider wieder schlimmer. Vor allem das Brennen in der Harnröhre wurde
    schlimmer und wurde noch zusätzlich durch ein generell extrem unangenehmes Gefühl (so eine Art ziehen, brennen und meine Hoden fühlten sich geschwollen an) im gesamten Beckenbereich ergänzt, teilweise konnte ich kaum mehr sitzen. Wieder zum Arzt, der verschrieb mir dann Triprim - das hatte absolut gar
    keine Wirkung.

    Dann zog ich auch eine zweiten Arzt zu Rate, der meinte, dass er von der Symptomatik auf Chlamydien tippt und dass es wohl schon leicht
    chronifiziert ist (in meiner Prostata seien kleine Kalkablagerungen die darauf hindeuten, dass sich die Bakterien schon fix in meinen
    Körper eingenistet haben und es theoretisch immer wieder kommen könnte - so hab ich das zumindest verstanden). Zur genaueren Klärung
    und um sicherzugehen, dass das nicht abiotisch ist, hat er mich ins Labor geschickt zum Harnröhrenabstrich und für eine Ejakulatkultur.
    Ging dann zur Sicherheit auch noch einmal zu Arzt Nr. 1, der (offensichtlich überrascht) feststellte, dass die Prostata wieder schlechter aussieht und mich auch ins Labor schickte und meinte ich könnte es unabhängig davon einfach noch einmal mit Doxycyclin probieren.

    Gut, soweit meine Krankengeschichte, im Moment ist der Status so:

    *) Ich mach seit einer Woche eine Broccoli Kur - wirkt ja angeblich bei vielen Leuten Wunder, bei mir bisher kein merkbarer Effekt
    *) Seit fünf Tagen trinke ich jetzt auch zwei Tassen Weidenröschentee pro Tag, habe das Gefühl dass das vielleicht ganz kurzfristig
    (maximal für ein Stunde) die Probleme leicht lindert und der Harnstrahl etwas stärker wird, kann aber auch nur Einbildung sein
    *) Als letztes der gängigen Wundermittel die ich im Internet gefunden habe, bleibt nur mehr Acetylcystein, da hab ich heute jetzt
    2x600mg genommen - zumindest kurzfristig hat das auch noch keine Wirkung.
    *) Die Symptombehandlung mit Ibuprofen hilft irgendwie auch nicht so richtig - muss ca. 3x600mg nehmen um überhaupt irgendeine Wirkung
    zu spüren. Jetzt soll Ibuprofen zwar verhältnismäßig harmlos sein, aber langfristig ist das wohl auch keine Lösung.

    Insgesamt quält mich im Moment das Brennen in der Harnröhre sehr stark, der Ausfluss ist zwar besser als zu den schlimmsten Zeiten,
    aber auch noch eindeutig vorhanden - vor allem habe ich das gefühl, dass er wieder schlimmer wird. Auch die äußerlich sichtbaren
    entzundenen Stellen werden eher stärker sichtbar statt schwächer. Meine Libido ist quasi im tiefsten Koma - was in dem Zusatnd wohl
    kein Wunder ist. Zusätzlich leide ich auch noch an Schweisausbrüchen in der Nacht und fühle mich generell kränklich. Das einzige was
    sich nun etwas besser anfühlt, ist das generelle Gefühl im Beckenbereich, ich kann also wieder halbwegs problemlos sitzen. Das ganze
    belastet mich sehr, vor allem kann ich seit ca. zwei Wochen auch nicht mehr so richtig Sport machen (war gewohnt 4-5 mal pro Woche zu
    sporteln) weil das Brennen in der Harnröhre da zu stark stört. Das wirkt sich noch zusätzlich auf mein Wohlbefinden aus, so macht das
    Leben irgendwie gar keinen Spaß.

    Abgesehen von eurer allgemeinen Meinung zu meiner Krankengeschichte und zur Frage ob ich hier überhaupt auf dem richtigen Pfad zur Heilung (bzw. wenns tatsächlich schon chronisch ist zumindest fürs erste ein Abstellen der Symptome) bin, hätte ich vor allem eine konkrete Frage: Der Befund aus dem Labor verzögert sich aus irgendeinem Grund und ich werde ihn jetzt vielleicht erst nächste Woche erhalten. Kann es mir schaden wenn ich jetzt auf gut Glück doch noch einmal eine Behandlung Doxycyclin beginne, so wie es einer meiner zwei Ärzte empfohlen hat? Oder kann ich mir damit noch zusätzlich Resistenzen züchten und sollte besser warten bis der Befund aus dem Labor da ist?

    Sorry, dass das jetzt so eine Roman wurde...ist ja leider schon eine längere Geschichte, bin jedenfalls über jeden Kommentar dankbar.

    danke und lg!



  • Re: langwierige Prostatitis

    Keine Ahnung was mit den Absätzen hier passiert ist...liegt wohl daran, dass ich den Text hereinkopiert habe, hoffe es ist trotzdem leserlich!

    Kommentar


    • Re: langwierige Prostatitis

      In der Tat eine lange und eher "Prosa"-belastete Geschichte......
      Es kann sein, daß es sich um eine nicht ausreichend lang behandelte Prostatitis handelt .... mehr kann ich so kaum sagen....

      Lieben Gruß

      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

      Kommentar


      • Re: langwierige Prostatitis

        Ja, noch einmal Entschuldigung, dass der Text so lange wurde;-)

        Aber was die Frage am Ende betrifft: Können Sie auch keine Aussage machen ob ich die Therapie mit Doxycyclin auf gut Glück noch einmal beginnen kann? Oder könnte das negative Auswirkungen haben (eben zB Resistenzen) und sollte ich auf jeden Fall die Ergebnisse aus dem Labor abwarten?

        Kommentar



        • Re: langwierige Prostatitis

          Könnte ein Versuch wert sein....

          Lieben Gruß

          Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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