seit 3 Jahren habe ich ca. 2-3 mal für jeweils 4-6 Wochen eine Nebenhodenentzündung gehabt. Derzeit gerade wieder die 2. schon dieses Jahr. Die 1. war im Februar, wurde mit 10 Tagen Ciprofloxacin behandelt und verschwand dann für einen Monat. Danach trat sie wieder auf. Seitdem habe ich diese Nebenhodenentzündung bereits fast 8 Wochen! Erste behandlung war 5 Tage 2 x pro Tag Cefuroxim 500 mg , anschließend weitere 14 Tage 2 x pro Tag Cefuroxim 250 mg, insgesamt also 19 Tage. Nach der letzten Einnahme flammte die Entzündung wieder auf; also weitere 10 Tage 2 x pro Tag 375 mg Sultamicillin. 6 Tage nach der letzten Einnahme flammten die Symptome wieder auf. Ich bin der Meinung, dass alle Antibiotika während der Einnahme auf jeden Fall geholfen haben.
Seit 1 Woche nun (also seit dem letzten Aufflammen der Entzündung) habe ich aber kein weiteres Antibiotikum bekommen. Symptome dennoch recht stark. Vorgestern wieder beim Urologen, der hat mir nur 2 x pro Tag Ibuprofen 600 verschrieben und mir dann gesagt, es sei chronisch.
Nichts für ungut, aber wenn ich die Ärzte in dieser Sache chronisch sagen höre, meinen sie eigentlich "ich bin mit meinem Latein am Ende, ich rate zu einer Entfernung des Nebenhodens".
Auf meine Anfrage hin, eine Ejakulatprobe untersuchen zu lassen, sagte der Urologe, dass ja alle Keime wegen der zahlreichen Antibiotikatherapien abgetötet wurden.
Meine Fragen:
1) Da ich bereits in den 3 Jahren bei insgesamt 6 Urologen in dieser Angelegenheit vorstellig war - wobei ich nicht wegen Unzufriedenheit gewechselt habe, sondern wegen anderer Umstände (Urologe verstorben, umgezogen, etc.) - möchte ich nicht wieder wechseln. Bevor ich aber eine OP als letzte Möglichkeit (mit allen ihren unbekannten Konsequenzen) in Betracht ziehe, möchte ich überhaupt mal eine Keimanalyse im Blut, Urin und Ejakulat und bei Keimfund ein Antibiogramm / Resistogramm haben. Zusätzlich Entzündungsparameter im Blut bestimmen? Halten Sie dies nicht auch für obligat bevor man eine OP in Betracht zieht? (Kommentar: letztes Jahr hatte ich 2 Abstriche auf Chlamydien: negativ. 4 Wochen Doxycyclinkur hatte ich auch schon hinter mir).
2) Wenn sich mein Urologe weiterhin diesbezüglich sträubt - ich vermute wegen der Kosten und der Ungewissheit, dass Erreger nachgewiesen werden, was ja nicht bedeutet, dass keine Infektion vorliegt -, kann ich mit meinen m.E. akuten Problemen in die Notaufnahme eines Krankenhauses gehen und die Analysen dort machen lassen? Machen die das dort oder verweisen die an einen niedergelassenen Urologen?
3) Ist eine "chronische" Entzündung von einer akuten in einer Ultraschalluntersuchung eindeutig zu trennen? Ist eine Doppler-Sonographie hier das Mittel der Wahl (mein Urologe hat kein Doppler-Gerät)?
4) Raten Sie bei einem chronischen Verlauf auch zur Entfernung des Nebenhodens? Ist die Möglichkeit einer folgenden Hodenathrophie mit möglichem Verlust hier nicht kontraindizierend und deren Wahrscheinlichkeit zu Hoch?
5) Können Sie mir wissenschaftliche Studien (sciencedirect, etc.) benennen (zum selber Nachlesen), die die Nebenhodenentfernung wegen chronischer Epididymitis und deren Erfolgsaussichten untersuchen? Ich will mich darüber wissenschaftlich informieren.
6) Mir fällt auf, dass die Symptome morgens eigentlich ziemlich erträglich sind. Morgens fast keine Schmerzen, welche dann aber zum abend hin zunehmen. Ist das ein Ihnen bekannter Umstand? Lässt das zwischen einer akut bakteriellen und chronischen Nebenhodenentzündung unterscheiden?
Kommentar: Tumore wurden per US ausgeschlossen, Tumormarker in den letzten 2 Jahren immer geprüft. Vor dem ersten Auftreten der Nebenhodenentzündung hatte ich eine THROMBOSE in der VENA SPERMATICA rechts. Ursache unbekannt. Mit 3 Monaten Heparin damals therapiert.
7) Ist Ihnen eine Ursächlichkeit einer solchen Thrombose und folgenden Nebenhodenentzündungen bekannt?
Kommentar: Sie sehen, ich bin sehr verzweifelt und enttäuscht, dass dieser Sachverhalt wohl auch in der heutigen Medizin als UNHEILBARE KRANKHEIT zu deklarieren ist. Eine OP "heilt" hierbei ja auch nicht, da der Nebenhoden nicht erhalten bleiben würde. Leider ist die Aufklärung bei den Urologen in den 10-15 Minuten Untersuchung, die man bei den Urologen bekommt und bei den ca. 30 Euro, die dann der Urologe pro Quartal bei der Kasse abrechnen kann so mangelhaft, dass man sich im Internet informieren MUSS, auch wenn alle Ärzte davon abraten. Das scheint wohl in der Konstruktion des Gesundheitssystems zu liegen. Mir ist klar, dass man bei Informationen im Internet zum größten Teil NUR polarisierte Informationen im Sinne von Negativschlagzeilen und "Horrormeldungen" bekommt, weil die Gesundeten nie mehr über ihren Erfolg berichten. Wer keine Probleme hat, verschwendet seine Zeit ja nicht, im Internet über gesundheitliche Leiden zu schreiben.
Auch wenn ich verstehe, dass Sie aus juristischen Gründen ohne Befund und Untersuchungen nur sehr sehr eingeschränkt Fragen beantworten können, bitte ich Sie und appelliere ich an Sie als Arzt, Akademiker und Wissenschaftler mir so gut wie möglich meine Fragen zu beantworten. Ich würde mich darüber sehr freuen und bin zuversichtlich, dass auch Ihre Meinung mir bei meinem weiteren Vorgehen helfen kann.
Vielen Dank!
Viele Grüße
p.s.: egal, wie es bei mir ausgeht, ich werde hier, auch bei Heilungserfolg für andere und um dem polarisierten Bild im Internet entgegenzuwirken über die weiteren Ereignisse berichten.
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