ich habe Beschwerden, bin mittlerweile verzweifelt und wende mich mit einigen Fragen an Sie, da ich den Eindruck habe, Sie sind sehr firm auf dem Gebiet der Urologie.
Um Ihnen ein umfassendes Bild geben zu können, muss ich ein wenig ausholen:
Zunächst zu meiner Person, ich bin männlich und 30 Jahre alt. Meine Beschwerden haben bereits Ende 2011 begonnen, nachdem ich eine neue Partnerin hatte. Jedes Mal nach dem Geschlechtsverkehr verspürte ich ein Brennen und eine Rötung der Eichel. Meine Partnerin war mehrmals bei ihrer Gynäkologin und diese konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Also dachte ich, dass das Problem nicht so gravierend sei, da meine Beschwerden auch nicht sonderlich intensiv waren und auch mit einer pflegenden Creme (zb Bepanthen) sehr gut erträglich waren und keine größeren Beschwerden verursacht haben. Wir haben eine Wochenendbeziehung geführt und unter der Woche, in der kein Intimkontakt vorlag, hatte ich immer das Gefühl, das Problem würde sich bessern.
Die Probleme haben sich dann gesteigert, bis sich im Mai 2012 eine starke Rötung der Eichel mit Juckreiz und Schmerzen gezeigt hat. Auch Erektionsprobleme haben sich eingestellt. Der Hausarzt konnte Leukozyten und Bakterien im ersten Morgenurin feststellen (im normalen Urin war der Befund negativ). Die Behandlung erfolgte mit Kepinol forte und hat sehr gut angeschlagen. Bei meiner Partnerin wurden wieder keine Bakterien gefunden, weswegen sie auch nicht behandelt wurde. Potenzprobleme, Schmerzen und Juckreiz waren vorbei.
Nachdem ich wieder mit meiner Partnerin intim wurde, sind die gleichen Probleme wieder schleichend aufgetreten. Schmerzen und Rötung der Eichel, Juckreiz. Diese haben sich mit der Zeit gesteigert. Nachdem die Potenzprobleme wieder aufgetaucht sind, konnte ich mich auch wieder überwinden, zum Arzt zu gehen. Dies war dann im August 2012. Diesmal haben sich auch Blasen auf der Eichel gezeigt. Der Hausarzt hat Decotherm Tri und Acilovir gegen die Blasen, Schmerzen und den Juckreiz verschrieben. Bakterien wurden ebenfalls wieder im Urin gefunden, diesmal auch im normalen Urin. Hierfür gab es Cotrium 960. Mit dieser Behandlung, sind die Blasen verschwunden und auch die Potenz wurde besser, aber nicht gut. Ich habe dann mehrere Urologen aufgesucht, die weder im Urin noch in der Prostataflüssigkeit Bakterien gefunden haben. Meine Beschwerden haben sich in dieser Zeit stark gesteigert. Zu den Schmerzen auf der Eichel kamen Hodenschmerzen, Leistenschmerzen, Schmerzen beim Sitzen und Wasserlassen, allgemeine starke Erschöpfung und sehr starke Müdigkeit. Auch hatte ich starke Darmwinde und Beschwerden beim Stuhlgang. Eine Behandlung erfolgte keine, da keine Bakterien gefunden wurden.
Im Oktober war meine Partnerin ebenfalls wieder beim Gynäkologen (diesmal ein anderer, als diejenige, die nichts gefunden hatte). Hier wurden nun Darmbakterien an der Gebärmutter gefunden. Laut Aussage des Arztes müssen diese schon länger vorhanden gewesen sein (auch schon, als die erste Ärztin nichts finden konnte), da es anscheinend sehr schlimm aussah. Meine Partnerin wurde mit Tavanic 500 über 10 Tage behandelt und ich ebenfalls als Partnerbehandlung durch den Gynäkologen. Zusätzlich habe ich Betaisodona und Bepanthen auf die Eichel geschmiert. Meine Schmerzen sind allesamt abgeklungen, auch die Beschwerden des Darmes sind verschwunden. Ebenfalls gab es keine Probleme mit der Potenz mehr. Das vollständige Abklingen der Probleme erfolge jedoch erst am 8. bzw. 9. Tag der Antibiotikaeinnahme. Die Beschwerden waren für ca 1 Woche komplett weg. Danach kam wieder eine Rötung der Eichel und leichte Schmerzen. Intimkontakt bestand jedoch zu diesem Zeitpunkt nur geschützt mit Kondom. Bei meiner Partnerin ist auch durch die Einnahme von Tavanic eine Besserung aufgetreten, doch gab es noch weitere Bakterien, die in einem weiteren Abstrich gefunden wurden. Hier wurde nun Metronidazol 400 über 10 Tage verabreicht und ebenfalls als Partnerbehandlung wieder für mich. Bei meiner Partnerin hat dies alle Probleme gelöst und es wurden keine Bakterien mehr gefunden. Bei mir jedoch hat dieses Antibiotikum nicht angeschlagen.
Dann habe ich verschieden Urologen aufgesucht, bis mir im Dezember schließlich endlich einer einen Abstrich von Eichel und Harnröhre gemacht hat. Prompt wurden verschieden Bakterien gefunden, die diesmal auch bestimmt wurden (Enterobacter aerogenes, escheria coli, enterococcus faecalis und verschiedene grampositive keime). Die Schmerzen hatten sich wieder gesteigert (Leistenschmerzen, Probleme beim Sitzen, Wasserlassen, Rötung, Juckreiz Eichel, Potenz) Die Behandlung erfolgte mit Ciprofloxacin 250 über 10 Tage. Die Schmerzen wurden eindeutig besser. Potenzprobleme und Probleme mit der Eichel waren noch vorhanden. Ein Abstrich 4 Tage nach der letzten Einnahme des Antibiotikums hat keine Bakterien mehr gezeigt.
Jetzt zum aktuellen Problem: Nach dem Antibiotikum sind wieder Schmerzen im Unterleib und Druckgefühl, Leistenschmerzen, Probleme beim Wasserlassen, schwacher Harnstrahl, das Gefühl die Blase nicht komplett zu entleeren zu können und ein generelles Krankheitsgefühl aufgetreten. Eine Untersuchung des Prostatasekrets auf Bakterien war negativ. Trotzdem wurde noch mal eine Antibiotikatherapie (Tavanic 250, 21 Tage) mit zusätzlich Diclo 25mg durchgeführt, die ich aktuell in 2 Tagen zum Abschluss bringe. Diese hat nach ca. 2-3 Tagen sehr gut angeschlagen und die Beschwerden haben sukzessive nachgelassen (Wasserlassen war wieder gut möglich), sind aber nicht ganz verschwunden. Nach 12 Tagen hat sich wieder eine Verschlechterung eingestellt. Ich habe mir in diesen Tagen eine leichte Erkältung zugezogen, habe auf der Arbeit viel gesessen und habe versucht, den Unterleib/Prostata mit einer Wärmflasche warmzuhalten. Nach 4 Tagen (Erkältung besser, keine Wärmflasche und wenig Sitzen) ist wieder eine leichte Verbesserung eingetreten, aber nicht so gut, wie es nach den ersten 12 Tagen bereits war.
Meine Fragen: Ich vermute eine bakterielle Prostatitis als Ursache für meine Probleme, die nie richtig ausgeheilt ist und immer wieder aufgetaucht ist.
Ist das wahrscheinlich?
Passen die Probleme des Darmes zu dieser Vermutung?
Warum lässt sich aber kein Bakterium im Prostatasekret finden?
War der zweite Abstrich zu kurz nach der Einnahme des Antibiotikums? Macht es eventuell Sinn, hier noch einmal einen Abstrich zu machen?
Gibt es weitere Möglichkeiten, eine Prostatitis nachzuweisen? Evtl Untersuchung des Spermas?
Ist es möglich, dass die Dosis der aktuellen Antibiotikatherapie (Tavanic 250) zu gering ist? Kommt eventuell daher der Rückfall zwischendurch bei zusätzlicher Erkältung?
Macht es Sinn eine weitere Antibiotikatherapie zu machen mit eventuell einer höheren Dosis?
Vielen Dank und viele Grüße
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