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Abakterielle Prostatitis behandeln

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  • Abakterielle Prostatitis behandeln

    Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

    Ich (30 J.) leide seit 4 Wochen an folgenden Symptomen: Unangenehmes Drücken und ziehen im Dammbereich, manchmal brennen nach dem Urinieren und nach Ejakulation sowie ab und an brennen im Afterbereich. Richtige Schmerzen habe ich nicht.

    Der Urologe hat folgende Untersuchungen angestellt (alle ohne Befund): Urin auf Bakterien, Sperma auf Bakterien, Sono Blase, Nieren, Prostata; digitale Prostatauntersuchung. Die Diagnose lautet: Abakterielle Prostatitis. Behandlung sei nur symptomatisch möglich mit Ibuprofen, Buscopan oder Tamsulosin. Aufgrund meiner eher leichteren Symptomatik riet mir der Urologe zum Abwarten, da die genannten Medikamente durchaus nebenwirkungsreich seien.

    Vor 3 Jahren hatte ich schon einmal ähnliche Symptome, auch ohne Erregernachweis, musste kurz darauf wegen einer eitrigen Tonsilitis Penicillin schlucken und 2 Tage später war auch die Prostata wieder gut.

    Meine Fragen sind nun:
    1. Kann / sollte man auch ohne Erregernachweis einen Behandlungsversuch mit Antibiotika starten? Wenn ja mit welchem und wie lange?
    2. Kann so eine Symptomatik durch eine Pilzinfektion kommen? (Symptome begannen, nachdem meine Freundin eine solche hatte)
    3. Wirkt sich eine abakterielle Prostatitis auf die Fruchtbarkeit aus?
    4. Wie lange dauert eine solche Form der Prostatitis im Schnitt, wenn man sie nicht behandelt?

    Vielen Dank und viele Grüße


  • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

    1. Ja - Art und Dauer sollten Sie mit Ihrem Urologen besprechen. Ich behandele meine Patienten über 3 Wochen mit Doxycyclin.
    2. Eher nein
    3. Eher nein, dazu gibt es aber wenig Daten
    4. Das ist nicht bekannt und kann wohl von Wochen bis lebenslang gehen….

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

      Vielen Dank für die Antwort. Wie sind denn die Erfolge der Antibiotikatherapie bei abakterieller Prostatitis bei Ihren Patienten?

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      • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

        Für mich ist es oft eben keine bakterielle Prostatitis, sondern nicht erkannte Erreger…. ich denke, wenigstens 60-70% können erfolgreich behandelt werden.

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

          Sie meinen bestimmt abakterielle Prostatitis oder?
          Was hilft dann dem Rest?
          Danke

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          • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

            Das ist eine sehr umakademische Frage..... es gibt auch ganz andere Ursachen....... nicht immer ist die Medizin auch in der Lage für alle Symptomatik eine Erklärung zu finden.....

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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            • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

              Ich habe die Behandlungsoption nach Ihrem Rat mit meinem Urologen besprochen. Der hielt einen Therapieversuch mit einem Antibiotikum auch für sinnvoll, bestand aber auf Cipro. Mit der Therapie habe ich bereits begonnen. Im Internet liest man Horrorgeschichten zu diesem Wirkstoff bezüglich irreparabler Knorpelschäden. Ist das Medikament tatsächlich so gefährlich? Danke und Gruß

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              • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

                Gefährlich ist es für diejenigen, bei denen es Schaden verursacht..... LG Dr. Thomas Kreutzig-Langenfeld

                Kommentar


                • Re: Abakterielle Prostatitis behandeln

                  Für alle Mitbetroffenen, die hier lesen, möchte ich noch schreiben, wie sich alles entwickelt hat: Ich wollte die Diagnose nicht akzeptieren und habe eine Spermienuntersuchung bei einem zweiten Urologen gemacht, der hat eine starke bakterielle Entzündung mit E.Coli festgestellt und diese mit 3 Wochen Antibiotikum behandelt. Ausgang sieht bislang gut aus, aber ist noch ungewiss, allerdings möchte ich alle Mitbetroffenen bestärken, eine vermeintlich abakterielle Prostatitis nicht automatisch zu akzeptieren. Es mag ja sein, dass viele Prostataentzündungen keine (bekannte) bakterielle Ursache haben, aber ich finde es fahrlässig, keinen Behandlungsversuch mit Antibiotika zu starten, zumal viele Entzündungen nicht erkannt werden wie bei mir und dem ersten Urologen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Kreutzig-Langenfeld, ohne dessen tollen Rat ich nicht die Hartnäckigkeit besessen hätte, der Entzündung auf den Grund zu gehen. Wäre ich dem Rat meines Urologen hier gefolgt, hätte ich bis heute noch kein Antibiotikum und meine Beschwerden wären sicher um ein Vielfaches schlimmer.

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