Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

[Goblin]

Vor kurzem hatte ich leuchtend rotes Blut im Sperma. Seither (3x) war das dunkelbraun/wie geronnen. Das hatte ich vor 1,5 und 2.5 Jahren schon mal, da nur dunkelbraun. Immer mit sagen wir Missempfindungen am Damm (ich würde das nicht Schmerz nennen da zu leicht) sonst nichts. Damals immer Verdacht auf Prostatitis. Prostata jedoch nicht druckschmerzhaft, normal groß, nur wird die Blase bei normalem Druck (Uroflow) nicht leer.

Weil ich Antibiotika schlecht vertrage riet mir der Urologe zu warmen Sitzbäder und abwarten. Nach 4 - 6 Wochen war der Spuk dann immer vorbei. Bei Antibiotikagabe bekomme ich nach ein paar Tagen ein recht ausgeprägtes Krankheitsgefühl und werde am ganzen Körper gelb wir ein Postauto. Die nachfolgenden Wochen verbringe ich dann mit blutigem Durchfall.

Dass die Blase nicht leer wird wurde schon vor 12 Jahren festgestellt. Damals wurde das und eine ungewöhnlich dicke Blasenwand als Grund für einen sehr leichten ziehenden Schnerz in der Leiste/Hoden diagnostiziert. Das ziehen kommt und geht seit 12 Jahren, aber überhaupt nicht schlimm. Der Urologe meinte scherzhaft, ich hätte halt eine schlecht verlegte Wasserleitung, einfach viel trinken. Hat bisher auch gut funktioniert.

Gibt es irgendeine Alternative zu Antibiotika um evtl. eine bakterielle Prostatitis dauerhaft zu behandeln? Man liest hier und da von Sabal oder Quercentin, auch soll ein Präparat mit Meerrettich und Kapuzinerkresse manchen schon geholfen haben. Bei Wikipedia wird auch Acetylstein empfohlen? Was könnte man da machen?

Grüße

P.S.
Bin 37

[Dr. Kreutzig-Langenfeld]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Es gibt verschiedene Ratschläge dazu.... Auch pollenextrakte und Brokoli wird geraten. Sie sollten malt testen welches Antibiotikum Sie gut vertragen... Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

[Goblin]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Vielen Dank für die prompte Antwort. Kann man den so eine Art Test machen welche Antibiotika man verträgt, evtl. so wie ein Allergietest, oder muss man einfach mal eine Packung nehmen und schauen? Bisher weiß ich von Clindamycin, Doxycyclin, Cefuroxim und Moxiflocacin, dass das die beschriebenen Symptome auslöst. Eine Hämatologin meinte mal es könnte mit Morbus Meulengracht zusammenhängen. Das aber würde einen CRP-Wert von über 70 nicht erklären den ich mal nach 6 Tagen Doxy hatte. Zwei Tage später ohne Doxy wieder unter 5.

Zufällig bin ich vorhin über folgenden Artikel gestolpert: http://www.urologie-stadtzentrum.de/aging_male0.html (hoffe Links sind erlaubt) das trifft auf mich seit 12 Jahren zu nahezu 100% zu. Allerdings nur wenn man den genannten Schmerz als sehr leicht sieht, überhaupt nicht schlimm aber halt mal da mal weg und Radfahren macht mir gar nichts auch nicht 50 Km am Stück. Kann denn so ein chronischer Beckenschmerz zu einer Hämatospermie führen?

Grüße

P.S.
Auch wenn sich das anders liest. Ich fühle mich keineswegs seit 12 Jahren krank. Ohne Hämatospermie beschäftigt mich das gar nicht. Ich trage nur keine engen Hosen :-))).

[Dr. Kreutzig-Langenfeld]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Eine Hämospermie ist zumeist pathognomonisch /(ganz typisch) für eine Prostatitis. Mit den Antibiotika ist das ein Problem.......

Da muss ggf. der Internist bzw. die Allergologen helfen.


Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

[Goblin]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Ich konnte einen Termin in etwas mehr als 3 Wochen bei "meinem" Urologen ergattern. Ich denke das ist OK, da ich mich nicht als Notfall einstufe. Ich wurde ja auch die letzten 2 Jahre jedes Mal bei Hämospermie durchgecheckt. Bis zum Termin werde ich mal Wärme und den Roggenpollenextrakt ausprobieren. Wenn es bis dahin nicht besser ist, ist zumindest klar, dass abwarten nichts bringt und trotz Unverträglichkeit über eine Antibiotikatherapie entschieden werden muss. Eine Auffrischimpfung für FSME wäre fällig, kann das trotz evtl. vorhandener Prostatitis gemacht werden? Fühle mich nicht krank und habe auch fast keine Beschwerden.

Vielen Dank

[Dr. Kreutzig-Langenfeld]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Zu der Frage bezüglich FSME kann ich nichts sagen….

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

[Goblin]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

Guten Abend,

Mein Hausarzt meinte keine FSME-Impfung mit Prostatitis. Nun hatte ich einen Termin beim Urologen. Die Diagnose ist wenig überraschend Prostatits. Die Symptome haben sich zwischenzeitlich aber fast aufgelöst. Der Tastbefund ist: normal groß, Konsistenz normal an einer Stelle etwas teigig, Restharn 200 ml. Weil ich Antibiotika schlecht vertrage ist die Therapie abwarten und 5 mg (abends) Alfuzosin/Tag. Mit der Menge der Restharndiagnose bin ich nicht einverstanden, weil ich vor dem Termin viel getrunken habe und zwischen der Urinprobe und der Restharnmessung 75 Minuten vergangen sind. In dieser Zeit füllt sich ja die Blase meiner Meinung nach wieder. Eine Restharndiagnose hatte ich zwar schon vor 12 Jahren aber immer sehr viel weniger.

1)
Ist es wirklich krankhaft, dass die Blase sich in über einer Stunde wieder mit 200 ml füllt wenn man viel getrunken hat? Sollte man Restharn nicht direkt nach dem Wasserlassen messen?

Lt. Beipackzettel soll man Alfuzosin nicht nehmen bei Entzündungen der Harnwege und auch nicht mit dem Auto fahren, weil Schwindel bis hin zu leichter Ohnmacht auftreten kann.

2)
Ist Alfuzosin in der Urologischen Praxis eher auffällig oder unkompliziert im Bezug auf die Nebenwirkungen? Die Nebenwirkungen hören sich schon sehr abschreckend an. Lt. Beipackzettel macht das Medikament mehr kaputt als es hilft. Oder kann man Alfuzosin ohne größere Bedenken nehmen?

Wie beurteilen Ärzte eigentlich Beipackzettel. Wenn ich mir Allerweltsmittel wie einfaches Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen anschaue liest sich das ja auch schon etwas abenteuerlich.

[Dr. Kreutzig-Langenfeld]

Re: Blut im Sperma / Prostatitis ohne Antibiotika behandeln?

1. nein - ja direkt 2. eher unkompliziert 3. Beipackzettel sind eher zur juristischen Absicherung der Industrie und Behörden .... Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld