Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 16.08.2011, 17:15

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Sie haben wohl das, was man eine chr. rezidivierende Prostatitis nennt. Eine Veranlagung dazu ist sicher evtl. auch genetisch. Optiimales Trinken, Wärme und ggf. auch eine Immuntherapie (UroVaxom) könnten noch unterstützen.

Bei Keimnachweis testgerechte antibiotische Therapie!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 16.08.2011, 18:36

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Besten Dank Herr Doktor für ihre schnelle Antwort!

Das meine 5 Fragen die Antwort in einem Forum sprengen, das ist mir klar.

Wieso will oder kann mir denn kein Urologe mein Fragen direkt beantworten?
In der Sprechstunde haben Ärzte verständlicherweise auch nicht unbegrenzt Zeit....
Ist die Forumulierung meiner Fragen falsch.
Gibt es keine Antworten oder wenn ja, dann wäre das Kaffesatzleserei und deshalb ist man lieber stumm..?
Muss man es akzeptieren , dass man ohne Medizinstudium halt einfach nicht mitreden bzw nachvollziehen kann, darf , soll?

Vielen Dank auf jeden Fall für ihre Tipps
sie haben mir schon oft moralisch beigestanden. Eine Reaktion von Ihnen auf meinen Beitrag erhellt immer schon wieder etwas meinem Tag

Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend.

Grüße aus Hamburg

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 16.08.2011, 20:48

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Ich will gern versuchen Ihre Fragen zu beantworten:

1 ) Wieso wurde nun auf einmal wieder neue Bakterien gefunden?

Das kann kein Arzt so genau sagen.... lokal ist die Prostata eben auch ein gutes Organ, in dem Bakterien "Winkel und Ecken zum Verstecken" finden.

2.) Waren die schon immer in meinen Körper und wurden nie bei Ejakulatsproben entdeckt, oder habe ich mich neu infiziert? Ich habe aktuell nur 1 Sexualpartnerin, laut Urintests ist sie gesund...

Primär waren sie sicher nicht da.... Sonst ist das aber wie die Frage nach der Henne und dem Ei.... Leider sagen einem die Bakterien nicht, wo sie her kommen....

3) Muss ich davon ausgehen dass in Zukunft immer neue Bakterien gefunden werden und dass es so weitergeht mit einem Antibiotika zum nächsten oder ist eventuell bald ein Ende in Sicht?

Dazu hatte ich ja bereits etwas gesagt....

4.) Was kann ich tun um neue Bakterien zu vermeiden? Mehr als nur etwas paranoid behalte ich mich ja schon ;-)

Nur Wärme und Trinken helfen.... daneben einigermassen regelmäßige Ejakulationen, nicht mit dem Rad fahren.....

5.) Können Sie mir ein gutes Bu(ü)ch(er) empfehlen, mit welchem(n) ich mich in die Mikrobiologie einlesen kann. Will das gerne etwas näher verstehen....

Es gibt eine Vielzahl mikrobiologischer Bücher..... ich weiss aber nicht, ob Sie das wirklich weiter bringt!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 16.08.2011, 21:03

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Hallo Herr Doktor Kreutzig

Sie überraschen mich immer wieder. Sie sind echt schneller als der Notdienst! Vielen Dank

Die Uniklinik in der ich bin ist medizinisch technisch gut, aber menschlich ist man dort auch als Privatpatient aufgeschmissen.

Ich kann mich nicht beklagen, es ist nicht lebensbedrohlich bei mir.
Ich wollte nicht wissen, wie andere Patienten mit der Welt fertig sind, wenn ihnen lebensbedrohliche Diagnosen Eiskalt ins Gesicht gesagt werden und man dann nach ca. 5 Min Gespräch freundlich aber dennoch bestimmt Richtung draußen befördert wird.

Vielen Dank Herr Dr. Kreutzig, dass Sie sich die Zeit nehmen und selbst ihre "Onlinepatienten" nicht nur eine IP Adresse sind sondern sie den Menschen hinten am Computer sehen....

Viele Grüße und vor allem vielen Dank aus Hamburg

**wolfi39** · 19.08.2011, 00:37

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

hi ich habe seit c.a januar 2011 prostatis
ständiges brennen im penis manchmal weniger manchmal schlimmer. habe glaub schon alle Ab's genossen die es am Markt gibt war sogar mal 1 woche stationär meine Beschwerden sind normal 2 üble Tage ein guter Tag. Am guten Tag sind die Beschwerden da aber mit etwas ablenkung nicht spürbar. Ich habe jetzt eine 3 wöchige brokkoli Kur gemacht wobei es sich etwas gebessert hat. Trinke momentan morgens 1 Tasse weidenröschentee. Seit 5 Tagen wird mein Zustand ständig besser. Gestern das erste mal seit 1nem Jahr durchgeschlafen mit voller Blase (hatte mir kurz vorm zu bett gehen 1 halbe bier gegönnt. Harte Geschichte so eine prostatis aber ich kämpfe weiter da es bei mir nicht mehr schlechter wird kann es nur besser werden. Wichtig ist bei mir alle 2 Tage mindesten 1 mal ejakulieren. nimmt irgendwie den Druck von der Prostata. Auch top ist es wenn ich ins Fussballtraining mit beschwerden gehe
dannach meistens besser der nächste tag wird dann meist ein guter TAG gruss gute besserung

**NichardBolles** · 31.08.2011, 21:16

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Nochmal ne kurze Rekapitulation:

Ureaplasma Urealyticum - Herbst 2009

Streptococcus milleri Gruppe (1) - Februar 2010

Klebsiela exytoca und Pseudomonas aeruginosa gleichzeitig - April 2011

Enterococcus faecalis - August 2011

1.) Mal vor Ureaplasmen abgesehen, sind das typsiche Keime, die beim Geschlechtsverkehr (geschützt) / Fellatio bzw. Cunnilingus ungeschützt übertragen werden ?

Aktuell habe ich die zweite Extrakorporale Stoßwellentherapie hinter mir und nehme schone seit 2 Wochen Ciprofloxacin 1-0-1

2. ) Der gelegentliche morgendliche Ausfluss ist aber immer noch da. Ist das normal?

3.) Bedeutet Ausfuss zwangsläufig immer Bakterien? (hatte ich schon, obwohl Tests negativ waren

Danke im Voraus
Gute Nacht

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 31.08.2011, 22:03

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Lieber Herr Bolles .... Sie überraschen mich etwas.... Extrakorporale Stoßwellentherapie ....?

Der Ausfluss kan noch normal sein und ist nicht zwangsläufig bakteriell bedingt...

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 31.08.2011, 23:00

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

[quote Dr. Kreutzig]Sie überraschen mich etwas.... Extrakorporale Stoßwellentherapie ....?

[/quote]

Hallo Herr Kreutzig und vielen Dank für die schnelle Antwort!!! Sie überraschen mich auch immer wieder mit Ihren Antworten. Sie sind echt schneller als der ärztliche Notdienst! Vielen Dank!!!!!!

1.) Wieso überrascht sie die ESWT?

Bei der MRT vor ein paar Monaten wurde eine Entzündung festgestellt.
Der Arzt in der Uniklinik meinte, hatte mir zu einer 4 ESWT in Kombination von Cipoloxaxin von 3 Wochen geraten, nachdem wieder ein Keim gefunden wurde.

2.) Sie meinten ja mal, dass die Frage nach Keimen wie die Henne oder das Ei wäre... Sind das in der Regel typsiche Keime, die beim Geschlechtsverkehr (geschützt) / Fellatio bzw. Cunnilingus ungeschützt übertragen wurden?

3.) Könnte ich mit Enterococcus faecalis meine Freundin angesteckt haben, als ich Fellatio haben manchen lassen und die Person mein Sperma geschluckt hatte. Oder wird der Keim im Bauch "verdaut"...
Der Abstich zuvor war negativ,deshalb keine hatte ich auf Saver Sex beim Oralverkehr im Gegensatz zum Geschlechtsverkehr verzichtet.

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 01.09.2011, 09:39

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Ich wusste eben nicht, dass noch eine Steinerkrankung besteht.
Die Enterokocken haben mit Sex nichts zu tun.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 01.09.2011, 14:34

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Hallo Herr Dr. Kreutzig

Danke für Ihre Antwort.
Dann kann ich ja wieder etwas gelassener sein. Irgendwie hat mir der Sex schon gar net mehr so Spass gemacht. Ich denke immer nur an Bakterien und was ich mir einfangen könnte...

Dass ich eine Steinerkrankung habe, das wäre mir neu... Das hatte mir niemand mitgeteilt. Soweit ich es verstanden habe wir die ESWT gemacht, damit der Heilungsprozess im Gehirn angeregt wird... Ich werde aber nächste Woche nochmals nachfragen. Muss da 1x in der Woche an die Uniklinik Hamburg.
Ich erwarte im Grunde genommen so 15 min für ein Gespräch in der Uniklinik. Vielleicht ist das zuviel verlangt.
Eigentlich wollte ich dort auch meine Frageliste stellen, aber ist echt unglaublich, da hat niemand länger als 5 Min für einem Zeit.

Deshalb um so mehr, besten Dank Herr Kreutzig, dass sie mein Support sind.

Ich wünsche ihnen einen schönen Nachmittag
MfG Nichard

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 01.09.2011, 15:51

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Eine ESWT für die Prostata.... das ist eine ambitionierte Therapie ......
Wir machen hier nicht so selten eher eine Magnetfeldtherapie..... mit hoher Energie.... (BioCon).

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 01.09.2011, 16:32

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

[quote Dr. Kreutzig]Eine ESWT für die Prostata.... das ist eine ambitionierte Therapie ......
[/quote]
Verständnisfrage.
Was meinen Sie mir ambitionierter Therapie ?

Freundlichem Gruß

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 01.09.2011, 22:10

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

ungewöhnlich.....selten....mutig....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 02.09.2011, 01:36

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Dass die Behandlungsmethoden der Uniklinik etwas ungewöhnlich sind, hatte ich auch schon an der exotischen Kombination von erythmocin für 4 Wochen und gleichzeitig 10 Tage Tavarnic festgestellt.

Aber was will man machen.
Ich habe nun meine hypochondrische Art gezwungenermaßen so weit wie möglich abgeschaftft und schlucke Antibiotika wie Süßigkeiten...
Man muss den Ärzten vertrauen. Denn sie wissen hoffentlich schon , was sie tun, wenn sie sich an der UNiklinik nicht die Zeit fürs erklären nehmen.
Der Professor in Person meinte, in dem 3 Mintuen Gespräch, dass die Bakterien in der Harnröhre in die Prostata gewandert sind' die da nun wohl drinsitzen und nicht immer gut gefunden werden, da sie sich gut verstecken. Mit der Ciprofloxacin 1-0-1 und 4 ESWT erhoffen sie sich , dass die Gegend gut durchblutet werden soll und somit das Antibiotikum besser aufgenommen würde und im Gehirn ein Heilungsprozess angeregt werden sollte.
Von irgendwelchen Steinen hat mir nie jemand etwas gesagt....

Was ich tun sollte um infektionen zu vermeiden, meinte der Professor nur lächelnd SaverSex und besser keine Schwimmbäder, Saunen und dubiose Orte, wo Bakterienschleudern wären. Eventuell sollte ich noch Desinfektionsmittel für die Hände verwenden...
Er meinte dass die Prostataangelegenheit langwierig sein könnte, wollte sich auf gar keine zeitliche Prognose festlegen.
Dann wurde mir vom Asistenzarzt noch das Rezept ausgestellt, mit dem falschen Antibiotika, worauf ich nochmals nachhakte und er meinte Herr Bolles sorry, sie haben ja recht. Manchmal sollte man einfach sich nicht zu viele Gedanken machen, der Laden hier mache einem noch irre....

Super dacht ich mir und sagte kein Problem, passt ja, Fehler wurde ja noch erkannt und wenn diese Antibiotika wirke, dann ist es ja halb so schlimm. Er grinste dann freundlich , keien Sorge bei ihnen haben wir ha keinen resistenten Keim gefunden," dat bekommen ma scho hin".

Welche Behandlung als nächstes kommen wird, habe ich dieses mal aber nicht gefragt , da ich ja hoffe, dass das nun wieder wird.
Da der Professor eh nienlänger als 2 Minuten Zeit hat, hatte ich ihn gar keine Löcher mehr in den Bauch gefragt sondern nur wie ein Schulkind gefragt ob die Beschwerden usw. für ihn Sinn machen und eine erklärbar wären? Er meinte ja, ich sagte gut verlies den Raum....

Zum Glück gibt es auch noch nette Ärzte so wie Sie. Ihre Patienten in Freiburg können sich glücklich schätzen.
Viele liebe Grüße.

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 02.09.2011, 06:51

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Nun, ich denke, dass der Prof. weitgehend recht hat..... ich halte aber die Gefahr einer Infektion in der Sauna z.B. für sehr klein. Real dürfte der Geschlechtsverkehr die grösste Rolle spielen.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 02.09.2011, 09:36

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Danke für ihr Feedback

**NichardBolles** · 04.01.2012, 00:41

2012

Vielen Dank Herr Dr. Kreutzig für die Beratung im Jahre 2011.

Ich möchte ihnen mal ein Feedback geben:
Aktuell habe ich eigentlich so gut wie keine Beschwerden mehr.
Wenn ich Sex habe, tut es mir ab und an am Penis in der Harnröhre noch etwas weh. Aber eigentlich auch nur, wenn ich mehr als 1x Sex hatte. Wenn ich alle paar Tage sex habe, dann habe ich eigentlich keinerlei Schmerzen mehr.
Ich habe jetzt gelernt, auch nicht mehr so sehr auf diese Region zu achten.
Der Oberarzt meinte, dass als junger Mensch 32 man normalerweise mehr auf seine Intimregion achtet als bei einem alten Mann und man deshalb auch sich ehr konzentriert.
Der Oberarzt meinte, dass es in der Uniklinik viele junge Patienten gibt, die schon seit Jahren kommen und man letztendlich nichts mehr finden kann, die Schmerzen aber dennoch bleiben.
Deshalb hat er mir geraten, mich nicht mehr auf diese Gegend so zu konzentrieren und auch nicht mehr täglich darauf zu achten, ob ich Ausfluss habe.
Dadurch wurde es eigentlich auch besser.
Es tut nichts mehr regelmäßig weh. Generell habe ich aber das Gefühl, dass ich in der Penis/Eichelregion schmerzempfindlicher geworden bin.

Letztes Jahr wurde ein Harnröhrenabstich und eine Ejakulatsproble gemacht. Die waren negativ.

Ich bedanke mich recht herzlich für ihre Unterstützung im Jahre 2011 und wünsche ihnen beruflich und privat alles Gute.

Viele Grüße aus Hamburg
Nichard Bolles

**Dr. Kreutzig-Langenfeld** · 04.01.2012, 08:46

Re: 2012

Lieber Herr Bolles,

es freut mich, dass der Verlauf gut ist.
Ich würde auf jeden Fall raten Kälte und Nässe zu meiden. Auch Fahrrad ist eher ungünstig.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig

**NichardBolles** · 04.01.2012, 09:47

Re: Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

Danke für den Ratschlag :-)

Beschwerden seit 2009: Was kann ich noch tun?

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