ich versuche mich kurz zu fassen: Ich habe vor 5 Wochen wegen Schmerzen in den Gelenken, Brennen in den Augen, Kopfschmerzen und spezifischer Harnwegsbeschwerden (Jucken und Brennen in Harnröhre und Eichel, allerdings kein für mich sichtbarer Ausfluss) einen Urologen aufgesucht. Es wurde schon vor einem 3/4 Jahr wegen des Verdachts auf Chlamydien ein (damals negativer) Abstrich gemacht, es besteht aber die Möglichkeit dass ich mich in der Zwischenzeit mit Chlamydien oder auch etwas anderem angesteckt habe. Es wurde diesmal Urin für einen PCR-Test genommen, Ergebnis: Chlamydien positiv! Fortan hat sich der Urologe auf Chlamydien als Ursache meiner Beschwerden konzentriert. Ein Test auf mögliche andere Ursachen hielt er für nicht nötig, trotz meiner Bedenken bzgl. der Möglichkeit einer (Co-) Infektion mit einer anderen Krankheit in der Zwischenzeit.
Folge Therapien habe ich seitdem durchlaufen:
1) Doxycyclin 200mg (1x täglich), 7 Tage lang, danach Abbruch nach Rücksprache mit dem Urologen da die Beschwerden in den ersten 2-3 Tagen weg gingen, aber dann umso heftiger wiederkamen (erstmals mit Beschwerden auch im Hodenbereich).
2) Danach sofort Umstieg auf Roxithromycin 300mg (1x täglich), 10 Tage lang. Auch hier wurde es in den ersten Tagen besser und dann wieder schlechter. Ich habe die Packung (10 Stck.) trotzdem zu Ende genommen, um nichts unversucht zu lassen.
3) Nach 3 Tagen Pause (mit weiterer Verschlechtung des Zustands) wurde schließlich Azithromycin verschrieben. Am 1. Tag 1g als Einzeldosis, am 2. Tag die restlichen 500mg.
Die Einnahme von Azithromycin (1. Tag) ist nun 10 Tage her. Das Medikament müsste also seine volle Wirksamkeit erzielt haben. Obwohl ich (subjektives Empfinden) glaube, dass Azithromycin von allen 3 Mitteln bisher am besten geholfen hat, ist die Krankheit wohl noch nicht endgültig "besiegt": Zwar sind die Begleiterscheinungen (Gelenkschmerzen, Augenbrennen, Kopfschmerzen) etwas besser geworden und die Beschwerden in der Harnröhre waren vorübergehend komplett weg. Trotzdem ist es seit 2-3 Tagen ein konstantes (immerhin nur leichtes, manchmal sogar kaum wahrnehmbares) Jucken der Eichel und dann immer wieder schubweise ein Brennen/ Stechen in der weiteren Harnröhre (vor allem wenn sich das "Wasserlassen" ankündigt und in Stress-Situationen, aber auch generell abends stärker).
Ich frage mich natürlich jetzt wie es weitergehen könnte, da ich mich angesichts der Diskussionen hier frage ob mein Urologe vielleicht einfach ein anderes Spezialgebiet hat und beim Thema Chlamydien im Dunkeln tappt (vor allem weil ich immer wieder lese dass 7 bis 10-tägige Mono-Antibiosen wie in meinem Fall viel zu kurz sind - merkwürdiger weise konnte mir der Urologe auf Nachfrage auch nicht sagen, ob ich C. tr. oder C. pn. habe, das seien "akademische Details" die im Laborergebnis nicht ausgewiesen seien - das alles macht mich ein bisschen stutzig).
Deshalb 2 Fragen:
- Halten Sie es für sinnvoll andere mögliche Ursachen meiner Beschwerden zu testen oder müssten die gängigsten Infektionen (Tripper + Co.) mit den genommenen Antibiotika mittlerweile auszuschließen sein ???
- Sollte ich einige Tage abwarten, wie sich die Beschwerden im Verlaufe des weiteren Abbaus/ Ausscheidens des letzten Antibiotikas entwickeln, oder wirkt sowas eher kontraproduktiv und man sollte am besten direkt weiter behandeln??? (Risiko der Resistenzenbildung)
Bei direkter Weiterbehandlung würde ich versuchen auch die Möglichkeit einer Kombi-Antiobiose auszutesten, ich bin mir aber nicht sicher ob es nicht ggf. sinnvoller ist dem Körper erst etwas Erholung zu gönnen und zu prüfen ob die jetzt etwas schwächeren Beschwerden evtl. auch noch Nachwirkungen des Antibiotikums sind. Andererseits habe ich natürlich große Angst vor einer Verschleppung + Chronifizierung.
Es tut mir sehr leid dass es nun doch etwas länger geworden ist, ich habe mich wirklich bemüht mich kurz zu fassen. Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Mühe und bin gespannt auf Ihre Antwort!
Mit freundlichem Gruß,
Dieter G.
Kommentar