ich bin schon lange dem Gedanken an eine Vasektomie nähergetreten und habe mich bereits seit Jahren mit der Literatur zum Thema auseinandergesetzt. Dabei blieb für mich jedoch eine wesentliche Frage offen, die im wesentlichen das sexuelle Empfinden der Hoden betrifft. Ich bitte daher zu entschuldigen, wenn meine Ausführungen etwas persönlich sind.
Ich habe sehr regelmäßig Ejakulationen, Tage ohne sind selten. Unwillkürliche Pollutionen hatte ich demnach nie. Allerdings erinnere ich mich an eine Woche, während der ich fünf Tage lang nicht ejakulierte und dann mit einer Frau schlief, ebenfalls ohne zu ejakulieren. Ich erinnere mich dabei an eine ausgesprochen unangenehme, in der Spitze sogar schmerzhafte "Schwere" der Hoden, besonders bei Berührungen.
Meine Befürchtung ist, dass dies durch die beidseitige Ligatur bei einer Vasektomie zum Dauerzustand werden könnte, da die Spermien sich ja im Nebenhoden stauen. Dieser Umstand wird auch in einigen Publikationen für Nebenhodenentzündungen und Post-Vasectomy-Pain-Syndrome verantwortlich gemacht.
Die meisten Aussagen zum sexuellen Empfinden nach Vasektomie sprechen immer nur von Ejakulation und Orgasmus. Nun hat ja jeder Mann ein ein anderes Körperempfinden, aber die Hoden sind für mich das Zentrum der Sexualität (nicht etwa der Penis). Berührungen dort sind so ziemlich das intimste was es gibt (mir persönlich wichtiger als Geschlechtsverkehr) — eine Einschränkung in diesem Bereich wäre für mich also ein ganz _wesentlicher_ Verlust.
Ich liebäugele aus o.g. genannten Gründen mit einer open-ended Vasektomie, die das "Stauproblem" vermeidet. Behauptungen angeblich höherer Versagerquoten sind nach meinen Informationen mehrfach widerlegt worden (z.B. Errey u. Edwards 1986). Leider war meine Suche nach Spezialisten in Deutschland bisher erfolglos.
Vielleicht können sie mir Rat geben. Kennen Sie einen Urologen, der mit der open-ended Technik Erfahrung und hat? Sind meine o.g. Befürchtungen überhaupt gerechtfertigt?
Ich Danke Ihnen herzlich für Ihre Zeit und Mühe
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