eventuell können Sie mein Krankheitsbild weiterführend einschätzen. Ich hatte dieses Jahr schon insgesamt 4 Infekte, der Höhepunkt war eine Rachenentzündung Anfang Juli, wogegen ich 2x Penicillin einnehmen musste. Dies geschah auf Verdacht meiner Hausärztin, ein Abstrich wurde nie gemacht. Seitdem gingen die Probleme aber erst richtig los.
Mit Abklingen der Rachentzündung entwickelte ich eine starke Schleimbildung im Hals, gelegentlich Schmerz hinter dem Brustbein, Hustenreiz und Halsschmerzen. Diese Beschwerden traten nie gleichzeitig auf, sondern wechselten sich täglich ab. Hinzu kam ein wochenlanger Schmerz in der Speiseröhre. Ich vermutete, dass ich evtl. Einnahmefehler beim Penicillin hatte (im Liegen, z.B. vor dem Schlafen mit zu wenig Wasser eingenommen). Seitdem habe ich auch mein Hungergefühl verloren, weil ich zu den schlimmsten Zeiten nichts runterbekommen habe und auch keinen Appetit hatte.
Zum jetzigen Stand Mitte September sind die Schmerzen in der Speiseröhre vollständig abgeklungen, ohne jegliche Medikamente. Auch die starke Schleimbildung ist verschwunden. Geblieben sind letztlich nur ein einseitiger Schmerz meiner linken Mandel, die auch während der Rachen-/Mandelentzündung schmerzte und ein Hustenreiz, den ich aber eher in der Luftröhre lokalisieren würde und nicht tief in den unteren Atemwegen wie bei einer richtigen Erkältung. Ein Hungergefühl (Magenknurren) habe ich auch bis heute nicht richtig wiedererlangt, ich habe aber normalen Appetit und esse aktuell nach langer Zeit mit Schonkost wieder normal (hatte 5kg abgenommen).
Nachdem ich mich viel im Internet schlau gemacht habe, erschien mir zu den schlimmsten Zeiten meiner Symptome der stille Reflux am passendsten. Ich war bei zwei HNO-Ärzten, die mir letzte Woche bestätigten, dass mein Rachen, mein Kehlkopf und meine Ohren völlig in Ordnung seien. Lediglich die linke Mandel ist etwas vergrößert. Aufgrund der vielen Infekte kann dies schon passen. Des Weiteren hatte mich ein HNO aufmerksam gemacht, dass meine Weisheitszähne auf der linken Seite oben und unten karitös aussehen, dies lasse ich in 2 Wochen abklären, evtl. erklärt das auch die einseitigen Halsschmerzen. Des Weiteren habe ich eine schiefe Nasenscheidewand, mein linkes Nasenloch ist oft zu, ich merke, dass ich nachts oft durch den Mund atme. Dies wird ebenfalls in zwei Wochen genauer untersucht.
Mitte Oktober lasse ich eine ph-Metrie im Rachen durchführen, um Gewissheit zu haben, ob ein stiller Reflux in Frage kommt, oder nicht, auch wenn dies 300€ kostet. Der HNO meinte, er würde es gern überprüfen wollen, auch wenn er im Rachen und Kehlkopf nichts auffälliges sieht. Ich hoffe natürlich, dass ich nicht daran erkrankt bin, mir fehlen doch so viele typische Symptome wie Heiserkeit, Husten, Stimmprobleme, oder entzündeter Kehlkopf. Selbst in den schlimmsten Phasen hatte ich das nicht.
Haben Sie eine Einschätzung, ob es sich um stillen Reflux handeln könnte? Gerade die einseitigen Schmerzen in der Mandel, nicht im Hals, lassen mich daran zweifeln. Wenn ich die ph-Metrie gemacht habe, möchte ich auch eine Magenspiegelung durchführen, um auch dort Gewissheit zu bekommen.
Ich hatte nur kurzzeitig mal Pantoprazol 40mg genommen, das half jedoch nicht. Ich habe mich eher mit basenreicher Ernährung beschäftigt.
Vielen Dank für eine Antwort!
Viele Grüße
Patientin, 27 Jahre
P.S.: Ich weiß, es ist ein sehr langer Text, aber ich denke Betroffene können das nachvollziehen, seit Monaten mit einer ungeklärten Krankheit zu leben. Ich bin auch gern für einen Austausch mit anderen Betroffenen offen!
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