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Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???

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  • Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    ich weiß nicht genau, ob meine Anfrage in dieses Forum passt, aber ich habe eine für mich sehr wichtige Frage in Ihrem Fachgebiet:

    Ich möchte Ihnen einmal kurz (sehr kurz) mitteilen, was mein Problem ist:
    Ich habe seit meiner Kindheit (bin jetzt 28) laufende Ohren. Alles begann mit einer Gaumenspalte. Mit 15 Jahren wurde ich das erste mal an den Ohren operiert (Mastoidektomie) (mehrmals Paukenröhrenchen im Kindesalter ausgenommen). In den letzten Jahren bin ich mittlerweile 14 mal operiert worden (Radikalhöhlen-OP- bzw. Revision....) Das Trommelfell links ist nicht mehr vorhanden, rechts höre ich auch sehr schlecht (Hörgerät). Das Ohr links läuft, eitert, blutet und es bildet sich immer wieder überschießendes Granulationsgewebe (keine Malignität). Ich war bis vor 3 Jahren in der Uni Münster in Behandlung (dann hat Prof. Stoll mich leider aufgegeben), eine der letzten Ideen war, eine Radiatio durchzuführen( 5x3 Gray 2x im Abstand von 2 Jahren). Das Ergebnis: Die Granulationen wurden nicht weniger, jedoch ist retroaurikuläre Wunde nicht mehr zusammengewachsen, auch nach mehrfacher Revision durch Münster und durch die Uni Würzburg nicht.

    Nun meine Frage an Sie:
    Eine Idee aus Münster war auch, eine lokale Zytostatika-Therapie auf den Granulationen zu beginnen. Die Onkologie dort hatte jedoch keine Erfahrung damit ( was ich mir gut vorstellen kann, denn in jeder Uni-Klinik, in der ich mich vorgestellt habe (Hannover, Münster, Lübeck, Köln, Würzburg) war ich sowas wie eine Rarität!!!)

    Können Sie mir etwas zu einer solchen Therapie sagen? Gibt es so etwas vielleicht auch in anderen Bereichen, in denen Zytostatika lokal angewendet werden, bei nicht malignen Geschehen?

    Ich bin selbst Arzthelferin und versuche mich immer auf dem Laufenden zu halten, jedoch ist das z. Zt. sehr schwierig. Dazu kommen halt auch noch die Schmerzen, die leider mit Opioden behandelt werden müssen.

    Ich nöchte Sie nicht länger aufhalten, aber ich würde mich sehr freuen, wenn Sie vielleicht einen Ratschlag für mich hätten, ob eine lokale Zytostaka-Behandlung auf nicht-malignen Gewebe möglich ist.

    Vielen Dank im voraus
    Arjuna


  • Re: Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???


    (::I)(::I)(::I)(::I)(::I)

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    es ist für mich (und meine z.Zt. wieder sehr aktuelle) OP-Planung sehr wichtig, ob eine lokale Zytostatika Behandlung auf auf der Haut, bzw. Schleimhaut (nässende Granulationen) möglich ist. In den Kliniken, (Würzburg, Münster) in denen meine Ärzte und ich angefragt haben, ob so eine Behandlung möglich ist, wurde uns gesagt, das in diesem Bereich keine Erfahrung bestünde.

    Ist dies bei Ihnen genauso?
    Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, Zytostatika lokal anzuwenden????

    Bitte bitte geben Sie mir eine Antwort, das wäre für mich sehr wichtig.

    An Alle:
    Oder bin ich im falschen Forum, habe ich in einer anderen Fachrichtung mehr Erfolg auf eine Antwort? Bitte helft mir, eine Lösung zu finden.
    (8))
    Vielen Dank schon mal im voraus,

    Arjuna

    Kommentar


    • Re: Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???


      Sie wollen Gewebegranulationen mit einer lokalen Zytostatikatherapie unterdrücken. Zunächst würde ich denken, dass Keloidbildung (das ist eine andere Bezeichnung für überschießende Bindegewebsneubildung) besser operativ durch Abtragung, Laser, Kryo o.ä. behandelt werden sollte. Das wäre dann eher ein Fall für die plastische Chirurgie oder HNO (wo man fragen könnte). Es gibt auch die Möglichkeit, Kortison in das Granulationsgewebe zu injizieren. Sinngemäß wenden die Hautärzte bei ähnlichen Erkrankungen (Hautwarzen = epitheliale Hyperplasie) verschiedene Tinkturen an, die Zytostatika enthalten (z.B. Verrumal mit 5-FU). Dort sollten Sie fragen. Vielleicht kann man Verrumal auf die Granulationen auftragen.

      Kommentar


      • Re: Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???


        Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

        vielen Dank, dass Sie mir auf meine Anfrage geantwortet haben.

        Ich möchte nur noch hinzufügen, dass eine Keloidbildung histologisch ausgeschlossen wurde, die Granulationen bilden sich direkt aus der Mittelohrschleimhaut und engen die operativ geschaffene Radikalhöhle ein, wobei der Sinn und der Effekt dieser Höhle gleich null ist. Operativ ist mittlerweile alles mögliche ausprobiert worden mit der Komplikation einer Liquorleckage und das halt die Wunde (retroaurikulärer Zugang während der OP, ca. 4x2 cm groß) hinter dem Ohr (vermutlich durch die Bestrahlung, insgesamt 30 Gy) nicht mehr zusammenwächst. Außerdem liegt der Fazialis frei im OP-Gebiet und eine Parese kann ich nun wirklich nicht gebrauchen...., aber wer will das schon? Die HNO-Ärzte haben auf ihrem Gebiet getan, was sie konnten, alles was jetzt kommt, sind mehr oder weniger nur noch Versuche, eine Besserung herbeizuführen. Die HNO-Uni-Klinik in Lübeck hat mir empfohlen, das komplette Ohr (wie bei einem malignem Tumor) komplett auszuräumen (mit Innenohr, Bogengängen, Mittelohr...) und dann eine Lappenplastik zu versuchen! Zu versuchen!!! Ob die zusammenwächst, konnte mir auch niemand mit Sicherheit sagen. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, zumal ich ja noch relativ jung bin (mit 28) und die OP ja nun auch ihre Risiken hat.

        Kortison retroaurikuär in die Granulationen zu spritzen, stelle ich mir sehr schmerzhaft vor, aber das ist eine Alternative, auf die meine Profs noch nicht gekommen sind, nur oral, oder i.v. wurde Cortison gegeben. Das wäre ein wahrscheinlich eher schmerzhafter Versuch, aber immerhin ein Ansatz.

        Aber die Idee mit dem Verrumal hört sich super an!!!!!!!!! Vielen vielen Dank, ich werde das morgen mit meinen HNO's besprechen. Das wäre vielleicht wirklich DIE IDEE!

        Nochmals vielen Dank, vielleicht gibt es ja doch noch ein Vorankommen, nach den mittlerweile über 14 OP's glaube ich bald schon nicht mehr an ein Wunder!

        Danke nochmal und einen schönen ruhigen (Feier)-Abend noch. Gruss, Arjuna.

        Kommentar



        • Re: Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???


          Hallo Arjuna,

          das klingt ja ziemlich schrecklich. Ohne Dich von irgendetwas anderem abhalten zu wollen, würde ich doch vorschlagen, mal einen homöopathischen Arzt zu konsultieren. (Ich weiß nicht, ob die "klassische Homöopathie" bei Dir schon versucht wurde.) Gute ärztliche Kontaktadressen wären z.B. das August-Weihe-Institut in Detmold oder etwa die Hahnemann-Klinik in Bad Imnau:

          www.august-weihe-institut.de

          www.hahnemann-klinik.de

          Alles Gute jedenfalls,
          thomas

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          • Re: Lokale Zytostatika-Behandlung am Ohr???


            Hallo thomas,

            vielen Dank für deinen Rat, aber auch ich habe es auch mit der Homöopathie, TCM, Naturheilverfahren, Eigenblutbehandllung, Ozontherapie (zur allgemeinene Immunstärkung) angewendet (habe bei einem Arzt gearbeitet,der sich auf diesem Gebiet auskannte).

            Meine einzigsten Optionen ist eigentlich nur noch die von Prof Wust erwähnten Vorschläge, die ich aber z. T. schon kannte, außer dass Verumal, das war mir neu.

            Es wird wohl wieder darauf hinauslaufen, dass ich mal wieder auf dem OP-Tisch liegen werde. Und um endlich mal mit diesem Thema zum Ende zu kommen, werde ich mich wohl dem Vorschlag der Uni Lübeck beugen müssen, in dem ich mir das Ohr (d.h. nicht die Ohrmuschel, sondern das gesamte Mittel- und Innenohr mit Bogengängen, Labyrinth....) und der Versuch einer Lappenplastik, damit das Mittelohr endlich einmal verschlossen ist.

            Die (möglichen) Folgen sind dann aber evtl.: Taubheit, Schwindel, Fazialisparese, was auch nicht unbedingt tolle Aussichten sind.

            Ich habe keine Ahnung, was ich noch tun kann, meine Ärzte sind somit mit "ihrem Latein am Ende" und ich muss mir halt überlegen, was ich aus diesem Problem machen werden.

            Trotzdem vielen Dank für deinen Antwort.

            Gruss und alle Gute, Arjuna.

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