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Prostatakrebs - Leberkrebs - Darmkrebs

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  • Prostatakrebs - Leberkrebs - Darmkrebs

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust,

    mein Vater erkrankte vor 9 Jahren an Prostatakrebs. Der Tumor wurde operativ entfernt. Der PSA-Wert wurde in der Folgezeit im Zuge der regelmäßigen urologischen Nachuntersuchung kontinuierlich gemessen. Es gab ständige Schwankungen des Wertes, die jedoch nicht erklärt werden konnten.

    Vor einem Jahr wurden durch Zufall vier Tumore in der Leber festgestellt. Mein Vater wurde daraufhin mit einer Hormonentzugstherapie behandelt. Die Tumore sind seitdem nicht mehr gewachsen, jedoch auch nicht zurückgegangen. Man sagte ihm, dass Lebertumoren nach einem Prostatakarzinom sehr ungewöhnlich wären.

    Im November 2006 klagte mein Vater über Bauchschmerzen (ausstrahlend in Rücken und Bein), Stuhlveränderungen und ein Druckgefühl im Unterbauch. Nach vielen Hausarztbesuchen hielt er die Beschwerden kaum noch aus und begab sich in ein Kreiskrankenhaus. Dort wurde ein 8x4 cm großer Tumor im Enddarm diagnostiziert. Die Ärzte verwiesen ihn weiter in eine Spezialklinik. Dort wurden alle Untersuchungen erneut durchgeführt (Koloskopie, Rektoskopie, Gewebeentnahme etc.). Der zuvor noch so zuversichtliche Arzt nahm daraufhin all seine Hoffnung machenden Äußerungen zurück. Das endgültige Ergebnis der histologischen Untersuchung steht noch aus (vermutlich Anfang der kommenden Woche), jedoch geht der behandelnde Arzt davon aus, dass dieser Tumor mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf das ursprüngliche Prostatakarzinom zurückzuführen ist. Der Tumor sei inoperabel und es gäbe auch keine Möglichkeit der Chemotherapie / Bestrahlung.

    Eine weitere Untersuchung durch einen Gastroenterologen erbrachte zwar im Großen und Ganzen dasselbe Ergebnis, jedoch machte er im Gegensatz zu seinem Kollegen meinem Vater wieder Hoffnung, dass eine lokale Bestrahlung und Chemotherapie sehr wohl möglich sei. Es gäbe ein neues Zytostatikum, das bestimmt helfen würde.

    Dieses ständige auf-und-ab von Hoffnung machen und zerstören zermürbt die ganze Familie. Wem soll man glauben und welche Schritte sollte man nun unternehmen?

    Ich hoffe inständig, dass sie mir einen Tipp geben können.



    Mit freundlichen Grüßen
    Fiorettinchen


  • Re: Prostatakrebs - Leberkrebs - Darmkrebs


    Wenn sich der „Darmtumor“ als Rezidiv des Prostatakarzinoms herausstellt, muss man die weitere Ausbreitung untersuchen. Die Lebermetastasen gehören ja wahrscheinlich auch dazu. Allerdings wäre der PSA-Verlauf wichtig für eine Beurteilung. Der Wert müsste mit dem Darmtumor angestiegen sein. Eine hervorragende Untersuchungsmethode wäre ein Cholin-PET, aber das wird im allg. von den gesetzl. Kassen nicht bezahlt. So oder so kann ich kaum glauben, dass der Tumor inoperabel ist. Das sollten die Chirurgen noch einmal prüfen. Auch wenn tatsächlich Inoperabilität besteht, kann man mit Bestrahlung (ev. mit Chemotherapie) einiges erreichen (da hat der Gastroenterologe Recht). Allerdings bleibt vieles unklar. Fragen Sie zunächst nach der Histologie und der Begründung, warum der Tumor inoperabel sein soll.

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