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Alternative Therapien

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  • Alternative Therapien

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    aus familiären Gründen beschäftige ich mich mit Therapiemöglichkeiten bei der Diagnose Krebs. Dabei bin ich auf die Internetpräsenz von "www.krebstherapien.de" aufmerksam geworden. Meine Frage dazu ist: Was halten Sie davon?

    Vielen Dank für Ihre Unterstützung
    MfG - chris83


  • RE: Alternative Therapien


    hallo chris,

    finde jeder seinen weg. er hat leider nur ein leben! sage ich immer. ich würde auf solche mittel nicht drauf wetten.
    bei einem tag der offenen tür einer arbeitsgruppe " biologische krebsforschung" hatte ich die gelegenheit einen vortrag zu hören. die AG sammelt informationen zu sog. alternativen krebsbehandlungsmethoden, bewertet studien und führt eigenen klinische forschung auf diesem gebiet durch. fazit der langjährigen arbeit: es gibt KEINE studie, die mit korrekter methodik und aussagekräftiger breite, sprich behandelte patienten, ein positives oder gar besseres ergebnis als die herkömmliche krebstherapie beschreibt.
    das heißt nicht, dass diese sog. alternative behandlung mumpitz ist, es ist nur leider sehr häufig ein herumexperimentieren am lebenden patienten, häufig auch noch verschärft durch ideologie.

    sicherlich ist manches in der krebstherapie diskussionswürdig, aber man sollte diese diskussion sachlich führen und ohne ideologische scheuklappen. die mich behandelnden ärzte hätten mir gerne irgendwelche zusatzmedikamente oder -stoffe gegeben, wenn sie nur von ihrer wirksamkeit halbwegs überzeugt gewesen wäre.

    ähnliches gilt für die nachsorge von malignen erkrankungen: all die kuren, ernährungsregeln, selen, vitamine usw. es gibt keine methodisch saubere studie, die gezeigt hätte, dass das rückfallrisiko signifikant sinken würde. gäbe es das, dann würden vernünftige ärzte, allen patienten die entsprechenden hinweise geben.
    in andern foren wurde mir
    der vorwurf gemacht, ich sei deswegen unmündig, weil ich meinen ärzten alles glauben würde. ich habe mich nach prüfung dafür entschieden, meinen ärzten zu vertrauen, weil sie in 4 jahren therapie keinen fehler gemacht haben, ich ohne ihre hilfe und kenntnisse hier nicht schreiben könnte. wer ständig auf der suche nach alternativen behandlungsmethoden ist, vertraut seinen ärzten nicht und sollte sich darüber ernsthafte gedanken machen.

    ich möchte abschließend sagen, dass auch naturheilprodukte in verschiedenen krankheiten helfen können. außerdem gibt es das sprichwort: "glaube versetzt berge" nicht umsonst. es gibt theorien, dass allein durch willensstärke ein fortschreiten einer krankheit aufgehalten werden kann!
    eine gesunde lebensweise, positive einstellung zum leben und ein klarkommen mit der schrecklichen diagnose, sind alles faktoren, die die heilung begünstigen und vielleicht auch den weg der therapie verkürzen mögen. ohne schulmedizin geht es aber nicht.

    mit nachdenklichen grüßen,
    jannina

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    • RE: Alternative Therapien


      Hallo Cris,
      "alternativer" Therapien heißt: "anstatt" der Schulmedizin. Davon ist mit Sicherheit dringend abzuraten. Anders verhält es sich mit den "komplemtären" (ergänzenden) Naturheilverfahren. Gerade gestern kam im TV ein Bericht von Prof. Daschner von der Uniklinik Freiburg, an der unter wissenschaftlicher Aufsicht die schulmedizinischen Methoden mit den Naturheilverfahren ergänzt werden. Laut diesem TV-Bericht soll es in der BRD inzwishen 5 solche Zentren geben. In anderen europäischen Ländern sei man schon viel weiter bei der Zusammenarbeit zwischen Sulmedizin und Naturheilverfahren.
      Liebe Grüße
      Heidem

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      • RE: Alternative Therapien


        Sorry, Chris,

        ich habe erst geantwortet und dann erst die website gelesen.

        Als sehr neugierig Betroffene versuche ich mich so umfassend wie möglich zu informieren. Nach dem Studium vieler schulmedizinischer Veröffentlichungen im Internet wurde mir schnell klar, dass die Schulmedizin ganz, ganz viele Fragen zum Krebs und der Wirksamkeit ihrer Therapien nicht beantworten kann.
        Es ist an dem Einführungsartikel zu Alternativen Therapien ganz viel Wahres dran. Das Beispiel über die 20 Flugzeuge, von denen man vonvormherein weiß, dass 19 abstürzen werden und man soll eines aussuchen, mit dem man mitfliegt, (der Artikel stammt von 1998,) sieht heute in der Schulmedizin etwa so aus: Man weiß vonvornherein, dass von 18 Flugzeugen 6 abstürzen werden (z.B. durch Entwicklung von Resistenzen der "Micrometastasen gegen Zellgifte), dass 6 geschädigt landen werden (z.B. durch Zerstörung von Knochenmark und Lymphozyten) und dass 6 heil landen werden. Das wissen auch die Schulmediziner (gerade gestern hatte ich darüber ein ausführliches und offenes Gespräch mit meinem Chirurgen) und setzen auf die Hoffnung, dass sie für ihren Pateienten eines der 6 Flugzeuge erwischen werden, die heil landen. Das ist Realität und damit muss sich jeder Krebspatient auseinandersetzen. Selbst bei Tumoren im Anfangsstadium, bei dem die Heilungschancen statistisch mit 85 % angegeben werden, weiß keiner, ob er zu den 85 % oder zu den 15 % gehören wird.
        Dass Naturheilverfahren ihre Berechtigung haben, setzt sich in Deutschland langsamer durch als in anderen Ländern. (siehe meine erste Antwort)
        Insgesamt scheint es so zu sein, dass jeder Patient wohl ein Gefühl dafür entwickeln sollte, was ihm persönlich gut tut. Er muss innerlich hinter dem stehen, wofür er sich entscheidet, das scheint ein wichtiger Faktor dafür zu sein, mit dem Krebs fertig zu werden.
        Was mich erstaunt an der Website über die Alternativen Therapien ist, dass es keine neuen Veröffentlichungen auf dieser Seite gibt. Alles stammt aus der Zeit vor 2000.
        Da du dich damit auch intensiv auseinanderzusetzen scheinst, würde ich mich freuen, wenn du mich auf neuere Veröffentlichungen zu diesem Thema hinweisen könntest.

        Herzliche Grüße

        Heidem

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        • RE: Alternative Therapien


          Hallo, Heidem,

          ich kann hier zur Zeit nur auf einen Artikel in der "Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)" verweisen, hier steht "Rede anlässlich des 110. ZAEN-Korngresses vom 2. bis 7. März 2006 in Freudenstadt. Es handelt sich hier um den Festvortrag von Lothar Hirneise zum Thema "Erfolgreiche, ganzheitliche Krebstherapien". Das ist doch etwas aktueller. Im Rahmen meiner Recherchen wurde ich darauf von einem Arzt aufmerksam gemacht, der Schulmediziner ist, Arzt für Naturheilverfahren, Akupunkteur und Homeopath und mein Vater ist. Dem sollte ich doch vertrauen, doch für eine konstruktive Auseinandersetzung ist es sicher auch gut zu wissen, was der Rest der Welt denkt. Wenn es in dieser Zeitschrift abgedruckt wird, scheint zumindest nach meiner Meinung, was dran zu sein. Wenn Du willst, schick mir Deine E-Mail-Adresse.

          Gruss
          chris

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          • RE: Alternative Therapien


            Hallo Chris,

            Danke für Deine Antwort. Klar bin ich daran interessiert! Wie kann ich Dir meine Email-Adresse zukommen lassen?

            Man, hast Du ein Glück mit so einem Vater, kannst Du mir den mal für ein paar Tage leihen? Ich hätte es nötig.

            Liebe Grüße

            Heidem

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            • RE: Alternative Therapien


              deine E-Mail Adresse steht doch beim Autor: Heidem.

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              • RE: Alternative Therapien


                Also, Chris,
                nachdem ich von Gast darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die E-mail-Adresse erschein, wenn man auf den Auto eines Beitrages drückt: Diene E,-mail-Adresse erscheint dann nicht, aber meine: schick mir bitte die Unterlagen zu!

                Danke

                Heidem

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                • Komlementäre Krebs-Therapien


                  Hallo,
                  möchte mich bitte der Zusendung von Infos über komplementärmediz. Krebs-Therapien anschließen.
                  Gründe:
                  B. Ca., Bekannter detto mit jetzt nach 7 J. Lymphbefall, massiv.
                  Siehe heutige Eintragung!
                  Danke!
                  Gruß
                  Anton Egon

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                  • RE: Alternative Therapien


                    Es sollte Ihnen auffallen, dass einige Konzepte sehr allgemein sind. Um den Stellenwert und die Seriosität der dort aufgeführten „Experten“ abzuschätzen, können Sie deren Publikationen in anerkannten Fachzeitschriften abfragen. Das geschieht über Datenbanken wie Medline oder PubMed. Dann finden Sie, dass das recht dünn ist. So hat Herr Thilo-Körner (als Beispiel) laut PubMed 5 gelistete Arbeiten publiziert (zuletzt in 1994). In der Ankündigung steht jedoch, er hätte über 180 Publikationen verfasst. Das sind also zumindest keine Arbeiten in anerkannten Fachzeitschriften, sondern, nun ja, Schreibereien, die im Grunde jeder verfassen kann (auch Sie), der sich dazu berufen fühlt. Wer sich nicht der allgemeinen wissenschaftlichen Diskussion stellt, wird jedoch nicht anerkannt. So sind die Spielregeln. Daraus folgt nämlich, dass Herr Thilo-Körner keine Daten hat, die eine kritische Wissenschaftsgemeinschaft überzeugen könnten. Daraus müssen Sie sich Ihren eigenen Reim machen. Sie können natürlich sagen, dass Sie von der ganzen Wissenschaft und etablierten Medizin nichts halten und nur das Gegenteil für gut halten. Sie können jedoch nicht verlangen, dass ich diese Ansicht teile.

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