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Klatskin Tumor

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  • Klatskin Tumor

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust!

    Es geht um folgendes: Bei meinem Cousin (44 Jahre,noch sehr guter AZ) wurde im Oktober 2004 ein Klatskin Tumor festgestellt. Es handelte sich um Stadium IV nach Bismuth-Corlette ohne weitere lokale Infiltrationen, Lymphknotenbefall und Fernmetastasen. Er wurde sehr gut operiert mit Hemihepatektomie und biliodigestiver Anastomose. Bis zum Juli diesen Jahres hat er ohne jegliche Einschränkungen ein ganz normales Leben führen können. Dann wurden aber extrem erhöhte CA 19-9 Marker festgestellt und eine nachfolgende Untersuchung (CT und MRT) bestätigten ein Rezidiv. Anfang August wurde er nochmals operiert - jedoch erfolglos. Es blieb bei einer expl. Lap. mit diversen PE´s.
    Befund: Ausgeprägtes Rezidiv im Bereich des Leberhilus mit 2 Lebermetastasen. Desweitern sind der Trunc. Coel. und der Pankreaskopf von Tumor ummauert, eine Metastase hat die Vena Cava inf. infiltriert, weitere befinden sich im großen Netz und im 4. Lendenwirbel.
    Die angeratene Therapie war eine kombinierte Chemotherapie mit Gemcitabin/Oxaliplatin. Bei Recherchen bin ich auf eine Phase II Studie (medline) gestossen, in der eine Kombination aus Capecitabin/Gemcitabin gleich gute Ergebnisse bei geringeren Nebenwirkungen brachte. Der behandelnde Onkologe i kannte diese Studie und bestätigte den Inhalt, so dass mein Cousin nun diese Kombination erhält. Es wurde ausserdem eine zusätzliche Anwendung von Avastin angeraten, was aber selbst finanziert werden muss, da es nicht für diese Indikation zugelassen ist.
    Außerdem wünschte mein Cousin eine zusätzliche Hyperthermie, die schon mehrfach in einer Arztpraxis als lokale Hyperthermie durchgeführt wurde.
    Die erste Infusion mit Gemzar (1g / m2 Körperoberfläche am 1.,8. und 16.Tag) erfolgte begleitet von einer oralen Therapie mit Xeloda (1,5g morgens und 2g abends über 3 Wochen). Die zweite Gemzar-Infusion sollte dann eine Woche später erfolgen und mußte wegen zu schlechten Blutbildes (Leukos unter 2,5) unterbrochen werden. Er nimmt jetzt nur noch Xeloda in verringerter Dosierung. Eigentlich sollte auch Avastin infundiert werden - dies wurde aber (zum Glück?) verschoben.

    Nun meine Fragen:

    1. Ist eine Chemotherapie angesichts des Befundes überhaupt anzuraten?
    2. Gemzar und Xeloda wurden in Einzeldosierungen gegeben. Hätte nicht eine Dosisreduktion bei Kombination erfolgen müssen um eben gerade die Addition der zytotoxischen Effekte bez. Blutbild etc. zu reduzieren? In der Studie wurden vom Xeloda nur morgens und abends jeweils 650mg Capecitabin gegeben.
    3. Bei den Fachinformationen zu Avastin bin ich auf "tumorassoziierte Blutungen" als häufige und schwerwiegende Nebenwirkung gestoßen. Ist Avastin bei diesem Befund nicht geradezu kontraindiziert?
    4. Ist eine Hyperthermie überhaupt sinnvoll? Oder auch kontraindiziert wegen der V.Cava Infiltration?
    5. Welche Therapie oder Therapie-Kombinationen würden Sie empfehlen? Soweit ich weiß, führen Sie auch Hyperthermieen und auch Bestrahlung in Kombination mit einer Nanotherapie durch.

    Mir ist klar, das es sich um einen sehr schlechtenBefund handelt und nur noch wenig Zeit bleibt. Mein Cousin hat aber noch keinerlei Einschränkungen seiner Lebensqualität und glücklicherweise auch keinerlei Störungen von Organfunktionen und auch keine Schmerzsymptomatik. Er setzt seine Hoffnungen sehr in jedwede vermeintlich aussichtsreiche Therapie.

    Mit freundlichen Grüßen

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