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Hyperthermie

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  • Hyperthermie

    Mein Bruder (Jahrgang 1940) leidet an Lungenkrebs (kleinzellig), der im Februar 2006 diagnostiziert wurde. Nachdem er nun eine sechstufige Chemotherapie hinter sich hat, stellt sich die Frage der weiteren Behandlungsform. Es wird im Moment eine lokale Hyperthermie in Kombination mit einer Chemotherapie im Zyklus von drei Wochen gemacht.

    Welche Angebote gibt es einem solchen Fall? Gibt es weitere Informationen hierzu? Die Krankenkasse sind zurückhaltend bezüglich der Finanzierung (nur palliative care Konzepte). Welche Erfahrungen gibt es?



  • RE: Hyperthermie


    Nach einer erfolgreichen (?) Chemotherapie eines kleinzelligen Bronchuskarzinoms (limited disease?), d.h. nach einer Remission, ist eine konsolidierende Strahlentherapie am Primär-tumor bzw. Tumorrest angezeigt. In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht ganz, was die Hyperthermie soll. Was wird eigentlich behandelt? Sollte es der Resttumor nach Chemo sein, sollte hier wirklich die Radiotherapie eingesetzt werden. Der Einsatz der Hyperthermie (es kann nur die Oncothermie sein) ist fraglich. Es gibt bisher keine publizierten Daten, weder über die Effektivität noch über einen klinischen Benefit in diesem Context (also mit diesem Gerät und am Thorax). Kein Wunder, dass die Kassen das nicht bezahlen wollen. Auch ich kann im Augenblick keinen Sinn erkennen, aber vielleicht fehlen mir noch Informationen über das Krankheitsstadium, die Ausbreitung und die Zielrichtung der Therapie.

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    • RE: Hyperthermie


      Vielen Dank Herr Prof. Wust für Ihre schnelle Rückmeldung. Hier noch einige Daten:

      Diagnose Inoperables zentrales kleinzelliges Bronchialcarcinom
      mit Infiltration des Mediastinums und Arteria pulmonalis,
      Initialstadium ypT4, Nx, M0 (Stad IIIB)
      latente Hyperthyreose

      Bisheriger Verlauf: nach anfänglicher Remission, weiteres Wachstum,
      Juli 2006: stationärer KH Aufenthalt zur Bronchoskopie mit nachfolgender Ateminsuffizienz und Pneunomie, Lasertherapie zur besseren Belüftung des obstruierten Bronchus nicht möglich, danach erste Chemotherapie (Topotecan/Ribomustin über 3 Tage) + loco-regionärer Tiefenhyperthermie + physiotherapeutische + immunbiologische Maßnahmen

      Sind nicht die Voraussetzungen für die Anwendung des Grundsatzurteils des Verfassungsgerichtes gegeben? Welche Behandlungsalternativen sollten geprüft werden? Vielen Dank für Ihre Mühe!

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      • RE: Hyperthermie


        Da fehlt auf jeden Fall die Radiotherapie. Es ist mir unverständlich, warum sie nicht nach oder sogar während der ersten Chemotherapie als konsolidierende Bestrahlung eingesetzt wurde. Das wäre die übliche Vorgehensweise. Es ist doch klar, dass ohne Bestrahlung das erneute Wachstum vorprogrammiert ist. Spätestens sollte sie aber jetzt (im Rezidiv) eingesetzt werden. Solange diese Option nicht eingesetzt wurde, kann man die Vorgehensweise aus onkologischer Sicht nicht empfehlen (und natürlich sind auch nicht die Voraussetzungen des genannten Urteils gegeben).

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        • RE: Hyperthermie


          Vielen Dank für die klare Stellungnahme. Diese Frage ist auch schon an anderer Stelle begegnet. Wir werden die behandelnden Ärzten ansprechen und uns dann wieder melden. Unter welchen Bedingungen und in welchem Zusammenhang würden Sie bei meinem Bruder eine (lokale) Hyperthermie überhaupt für sinnvoll / wirkungsvoll halten?

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