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Brust-u.Bauchfellcarcinose

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  • Brust-u.Bauchfellcarcinose

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust

    Herzlichen Dank für diese Möglichkeit, über dieses Forum zu Informationen zu kommen.
    Hier kurz meine Geschichte: 1991 Mamma-Ca mit Ablatio re, anschliessend Chemo; 1999 Narben-Rezidiv, Bestrahlung und Tamoxifen. 2003 leichter Pleuraerguss (ca. 400ml) Zytologie pos. plus Befall 3. LWK. Seither Wechsel auf Femara (Letrozol) und Zumeta (Infusionen ca. 4-wöchentlich). Ab Oktober 2005 langsam zunehmende Atembeschwerden, diffuses Druckgefühl bis leichter, wandernder Schmerz über den Bauchraum verteilt. 21.12.05 CT Brust und Oberbauch; Pleuraerguss ca. 2 L, 1,5 L punktiert. Bauch fühlt sich gedunsen an, Umfang nimmt zu (nicht nur der feinen Weihnachtsgüetzi wegen ;-)) Diagnose: Befall von Pleura und Peritoneum.
    Vom Arzt wurde uns vorgeschlagen: 1. Pleurodese bei sich wiederholenden Pleuraergüssen 2. Chemotherapie mit CAF bei Verträglichkeit und "Ansprechbarkeit", verteilt auf 18 Wochen, sonst Wechsel des Medikamentes.
    Frage ad 1: Kann/muss die Chemotherapie unterbrochen werden, wenn die Pleurodese notwendig wird? Wuchert der Krebs nach der Verklebung sozusagen trocken weiter?
    Frage ad 2: Wieweit fällt die Chemotherapie bei meiner Diagnose ins Gewicht, d.h.
    bestehen statistische Daten , welche den "Nutzen" der Chemo vergleichsweise belegen können? Könnte es sein, dass die Pleura vom Peritoneum verschieden reagiert?
    Andererseits wollte ich Sie 3. fragen: gibt es noch andere therapeutische Möglichkeiten als die von meinem Arzt vorgeschlagene?
    Da unsere jüngste Tochter erst 12 Jahre alt ist bin ich bereit, einiges auf mich zu nehmen; allerdings möchte ich nicht (unsinnigerweise) Massnahmen zustimmen, welche mir weder erhaltende Lebensqualität noch eine deutlich Leben verlängernde Wirkung auch nur annähernd in Aussicht stellen können.
    Und hier noch eine letzte, 4. Frage: gibt es (statistische) Daten über die Überlebenschancen, wenn die sekundären Tumoren nicht behandelt werden?
    Natürlich weiss ich um die Unzulänglichkeit statistischer Angaben, trotzdem könnten sie mir bei einer Entscheidungsfindung helfen.
    Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
    Mit freundlichen Grüssen und Gesundheit für's Jahr 2006,
    Zippora



  • RE: Brust-u.Bauchfellcarcinose


    Aufgrund der Progression unter der Hormontherapie, die bereits gewechselt wurde, glaube ich auch, dass jetzt eine Chemotherapie eingesetzt werden sollte. Offenbar ist Adriamycin (Doxorubicin) vorgesehen, was vermutlich nicht Bestandteil der ersten Chemotherapie 1991 war (?). Aufgrund des langen Verlaufes von jetzt fast 15 Jahren kann man m.E. durchaus Hoffnung haben, dass man noch relevante Zeiten (über Jahre) mit systemischer Therapie gewinnen kann. Hier gibt es in einzelnen Fällen sehr erstaunliche Verläufe. Dabei gibt es noch eine ganze Palette von möglichen neueren Wirkstoffen. Bisher wurden erst die „klassischen“ Möglichkeiten eingesetzt bzw. sind noch nicht einmal ausgeschöpft. Wenn schnell mit der Chemotherapie begonnen wird, kommt es wahrscheinlich zu einer Remission. Es ist die Frage, ob die besagte Pleurodese dann wirklich nötig ist. Diese Verklebungen beeinträchtigen die Atmung und sind nicht so angenehm (und limitieren auch spätere Therapien). Wenn es nicht nötig ist wegen dauernder schnell nachlaufender Ergüsse, würde ich mich nicht danach drängeln. Wie gesagt, es kommt vermutlich auch unter der Chemotherapie zu einer Rückbildung. Die systemische Therapie des (metastasierenden) Mammakarzinoms ist ein ziemliches Spezialgebiet und es ist hier sicher sinnvoll, einige Erkundigungen einzuziehen. Bei Ihnen würde sich z.B. die Frage nach einer begleitenden Hormontherapie (z.B. Gestagene?) stellen. Es stehen zahlreiche Präparate in Reserve, wenn die jetzige Chemo nicht mehr greift. Aber ich hoffe und glaube, sie wird erst einmal greifen.

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    • RE: Brust-u.Bauchfellcarcinose


      Ihre rasche Antwort, Hr. Prof. Wust, hat mich sehr ermutigt. Vielen Dank!
      Tatsächlich wurde die Hormontherapie von Femara auf den (ebenfalls) Aromatase-
      hemmer Exemestane (Aromasin) gewechselt, von Gestagenen war bisher nicht die
      Rede. Ein heute stattgefundenes Herzecho hat meine Vermutung bestätigt, dass der Pleuraerguss in den wenigen Tagen schon wieder zugenommen hat. Am 6. Januar soll mit CAF die erste Chemo-Runde begonnen werden. Meine Begeisterung hält sich naturgemäss in Grenzen, aber ich bin jetzt doch zuversichtlicher in Bezug auf die möglicherweise zu erwartende Wirkung.
      Darf ich Ihnen noch eine abschliessende Frage stellen? Die zweite Brust ist nun sehr wahrscheinlich auch betroffen; der Arzt möchte das aber nicht weiter abklären. Begründung: Da die Krankheit im System sei, würde eine Operation keinen Sinn machen. Können Sie dieser Meinung zustimmen? Besteht bei der nun geplanten systemischen Therapie auch Hoffnung auf eine Remission des Brustknotens?
      Haben Sie nochmals vielen Dank für Ihren "Support"!
      Mit freundlichen Grüssen
      Zippora

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      • RE: Brust-u.Bauchfellcarcinose


        Im Prinzip hat Ihr Arzt Recht, dass die Prognose durch die systemische Erkrankung bestimmt wird. Falls tatsächlich ein Zweitkarzinom vorliegen sollte, wird es allerdings durch die systemische Therapie nicht dauerhaft kontrolliert. Sollte es jetzt zu einer Remission durch die Chemotherapie kommen, wäre aus meiner Sicht eine weitere Abklärung (Biopsie) sinnvoll (aber erst dann). Auch eine Operation wäre dann m.E. zu diskutieren, um die Sache dauerhaft zu erledigen.

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        • RE: Brust-u.Bauchfellcarcinose


          Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und für die wertvolle Arbeit, welche Sie u.a. in diesem Formum leisten!
          Mit freundlichen Grüssen
          Zippora

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