Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
irgendwie verstehe ich nicht, warum eine krebskranke Leber nicht durch eine Transplantation ersetzt werden darf.
Ist das eine Frage der Ethik?
Gruß Gine
Vielleicht liegt das daran, dass die Gefahr zu groß ist, dass die neue Leber wieder vom Krebs angegriffen wird und die neue Leber dadurch keine Chancen hätte... Ob das etwas mit der Ethik zu tun hat, kann ich nicht sagen... Lies doch mal auf www.lebertransplantion.de nach, da findet man sehr viel zu dem Thema. Vielleicht können dir die Leute dort auch weiterhelfen. Meine Mutter hat im Januar eine neue Leber bekommen, seitdem geht es ihr sehr gut. Ich habe in dieser Zeit sehr viel Hilfe von Betroffenen und Angehörigen bekommen, die sich auf dieser Seite austauschen können.
Alles Gute,
Nadinsche
P.S. Ich hoffe, diese Form von Werbung war erlaubt...
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Gine
RE: Lebertransplantation / Ethik
Hallo Nadinsche,
es freut mich, daß es Deiner Mutter gut geht. Ich nehme an, Sie hatte keinen Leberkrebs, sondern eine andere Leber-Krankheit, oder?
Ich wünsche ihr noch alles Gute.
Gruß Gine
Zunächst muss man sagen, dass die Zahl der Spender ja ohnehin viel zu niedrig ist, so dass man eine Rangfolge in der Dringlichkeit vornehmen muss. Tatsächlich hat man in der Vergangenheit auch bei Krebserkrankungen, speziell beim HCC (Leberzellkarzinom), Lebertransplantationen durchgeführt. Die Ergebnisse waren außerordentlich schlecht, da es praktisch immer relativ schnell zu einer Metastasierung außerhalb der Leber kam und die Patienten nichts von dem Riesenaufwand und der Belastung hatten. Eine Lebertransplantation ist ja kein Spaziergang, sondern so ungefähr das Aufwendigste (aber auch Belastendste), was die moderne Medizin zu bieten hat.
da muss ich Herrn Dr. Wust zustimmen. Meine Mutter hat auch eine schwere Zeit nach der OP hinter sich. Bei ihr musste sogar 2 mal transplantiert werden, da die erste Leber ihre Funktion nicht aufnahm. Das bedeutete einen sehr langen Krankenhausaufenthalt, erst auf Intensiv, dann auf Normalstation. Sie hat dann zuerst noch länger im künstlichen Koma gelegen und später hatte sie dadurch dann ziemliche Probleme mit dem Durchgangssyndrom. Das hat sich aber wieder gelegt. Starke Wassereinlagerungen und Nierenprobleme kamen auch noch hinzu. Es folgte dann eine 4-wöchige Reha, die ihr guttat und sie wieder fit gemacht hat. Jetzt geht es ihr ziemlich gut und natürlich viel besser als vorher.
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