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Blasenkrebs Tumorstadium

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  • Blasenkrebs Tumorstadium

    Guten Abend Herr Prof. Dr. Wust,

    vorab möchte ich mich für die schnelle Beantwortung meiner ersten Frage in diesem Forum bedanken!!

    Ich hab aber noch eine Frage zur Stadiumeinteilung (Befund pT3b N1 Mx G3) die mich in den letzten Tage sehr beschäftigt hat und mir einfach keine Ruhe lässt. Sie schreiben in Ihrer Antwort das er sich in Stadium 3 der Erkrankung befindet. Warum nur steht auf ganz vielen Seiten im Internet das jedes T in zusammenhang mit einem N1 bereits ein Stadium 4 ist? Warum ist die Lebenserwartung bei den meisten Patienten trotz radikal OP und anschließender Chemo so gering? Ich versteh einfach nicht warum der Krebs wiederkommen kann obwohl Blase und Lymphknoten doch entfernt sind.

    Leider muss ich mich mit diesen Fragen an Sie wenden da ich von den behandelnden Ärzten meines Mannes einfach übergangen werde und keine Antworten auf meine Fragen bekomme.

    Vorab schon einmal vielen Dank.


  • RE: Blasenkrebs Tumorstadium


    Hallo Frauke,
    bezüglich der Ärzte bin ich voll Ihrer Meinung. Als bei der letzten Chemo, mit der eigentlich die Behandlung abgeschlossen sein sollte, festgestellt wurde, dass offensichtlich etwas nicht in Ordnung ist, sagte man meinem Mann, dass er in 3 Wochen wieder kommen solle, damit man ein CT machen könne. Als er fragte, wie lange das denn dauern würde, sagte man ihm, dass das 3 bis 5 Tage dauern könne. Nachdem er seine Verwunderung äußerte, sagte der Arzt ihm, schließlich könne es ja sein, dass das Gerät gerade gewartet würde, deshalb könne er sich nicht genau festlegen. Auf Fragen bekommt man keine Antwort oder es wird ausgewichen. Bei meinem Mann handelte es sich um einen 7 cm großen Lungentumor, der entfernt wurde. Es musste der Herzbeutel eröffnet werden, 2 Rippen entfernt werden, der Tumor war in die Thoraxwand infiltriert. Mein Mann wird in einer Lungenklinik behandelt, so dass wir uns mit anderen Patienten unterhalten können. Neulich sagte eine Ärztin in unserem Beisein, die gerade einem Patienten die Chemo angelegt hatte "Wohl bekomm's". Jedes zweite Wort ist "wir wollen Sie ja schließlich heilen". Es ist zum K..... Der Patient und auch die Angehörigen sind in einer psychischen Ausnahmesituation, eine derartige Behandlung durch die Ärzte ist kaum auszuhalten. Bei einer Chemo hatte der Arzt die Kanüle nicht richtig gesetzt, so dass die Chemo bei meinem Mann ins Gewebe gelaufen ist, der Chemotag ging über 8 Stunden. Als er ein paar Mal beim Wechseln der Flaschen über brennende Schmerzen klagte, kam der Arzt und meinte alles wäre in Ordnung. Nachdem die Schmerzen nicht nachließen, kam dann ein anderer Arzt, der feststellte, dass die Kanüle nicht richtig saß und diese erneuerte. Bei der jetzigen Chemo, die mein Mann erhält, muss er vermehrt Kortison nehmen, auf das er allergisch mit Ausschlag reagiert. Dies ist dem Krankenhausarzt bekannt. Als ich meinen Mann von der Chemo abholen wollte, ging er noch zum Arzt, weil er hören wollte, ob er die Tabletten noch nehmen sollte (wegen des Ausschlags). Dei Tabletten befanden sich in dem Kästchen "morgens, mittags.......". Der Arzt meinte, dass er die Tabletten natürlich nehmen müsste. Als mein Mann verunsichert fragte, wann er die denn nehmen sollte, kam die Antwort "Wenn man der deutschen Schrift mächtig ist, dann kann man lesen morgens". Offensichtlich sind Krebspatienten Menschen zweiter Klasse?

    Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann viel Kraft.

    Alles Liebe
    Christiane H.


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    • RE: Blasenkrebs Tumorstadium


      Sie haben Recht, es handelt sich um das Stadium IV. Aufgrund des pN1 (auch bei pT3 oder pT4) ist eine adjuvante Chemotherapie zu diskutieren und wird, wie ich Ihren Ausführungen entnehme, wohl auch durchgeführt. Es gibt einige Studien, die einen Vorteil (vor allem Aufschub) für die Gruppe mit adjuvanter Chemo gezeigt haben, aber unumstritten ist das nicht. Ganz so negativ, wie Sie es darstellen, ist es nicht. Die Chance liegt immerhin bei 40-50% die 5-Jahresgrenze zu erreichen. Trotzdem ist das Blasenkarzinom leider ein Tumor mit hohem Metastasierungspotential (besonders bei G3, d.h. undifferenziert). Es kann also zu Fernmetastasen kommen. Möglicherweise kann die adjuvante Chemo diese Rate absenken oder zumindest hinauszögern (besonders moderne Schemata wie Platin plus Gemcitabin). Die lokale Kontrolle ist meistens recht gut.

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