1995 hatte auf Hamers Rat ein Elternpaar die Krebsbehandlung seiner Tochter in einem österreichischen Krankenhaus abbrechen lassen und sich nach Spanien begeben, wo es sich von der Methode des Mediziners Heilung erhoffte - obwohl dem 1986 die ärztliche Zulassung entzogen worden war. Hamers Devise: Krebs sei die Folge eines seelischen Schocks und deshalb nicht mit Chemotherapie zu heilen. Der Zustand der sechsjährigen Olivia verschlechterte sich zusehends. Nach monatelangen Streitigkeiten und einem Gerichtsurteil wurde sie aus den Händen Hamers befreit und nach Wien in die rettende Klinik überführt. Heute gilt sie als geheilt. Allein die Eltern sind immer noch davon überzeugt, daß an ihrer Tochter ein Verbrechen verübt worden sei, und erklären in Vorträgen und Seminaren gegen teures Geld, Chemotherapie sei ein "Giftgas-Abkömmling". Die Vormundschaft, die ihnen entzogen worden war, haben sie inzwischen zurück - mit Ausnahme von medizinischen Entscheidungen. ulk
Artikel erschienen am Fre, 12. November 2004
(http://www.welt.de/data/2004/11/12/359138.html)