Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wüst,
bei mir wurde vor 5 Jahren ein 2 mm großes Adenom (Zyste?) am rechten hinteren Hypophysenlappen festgestellt. Bei der kürzlichen MRT-Untersuchung (durch einen anderen Radiologen) wurde es als 3 mm groß angegeben, wobei er die Bilder von 1999 mit seinen Bildern verglich und der Meinung war, es hat sich nicht vergrößert.
Außerdem habe ich chronisch erhöhtes Gastrin (so um 240) und im MRT war bereits vor Jahren die Bauchspeicheldrüse auffällig wegen ihrer etwas plumpen Form (Radiologe äußerte Verdacht auf MEN I, nachdem er meine rez.Prolaktinerhöhungen erfuhr). Eine Sekretin-Test war damals negativ. Ein Insullinom wurde 2 mal durch Hungerversuch ausgeschlossen (habe oft sehr niedrigen Zuckerspiegel, HbA 1C-Wert teils unter 4,0).
Das Parathormon ist oft unter der Norm. Die Calcium-Ausscheidung im 24 Std. Urin ist meist um ein Drittel höher wie der obere Normbereich (ohne Calciumtabletten), Vitamin D ist immer sehr niedrig.
Das TSH basal ist an der untersten Grenze oder öfters auch darunter, die anderen Schilddrüsenwerte liegen im Normbereich. Symptomatisch habe ich sämtliche Probleme, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion typisch sind wie heftiges Herklopfen mit Rhythmusstörungen, starke Unruhe (die von meinen Mitmenschen als sehr unangenehm empfunden wird), Schlaflosigkeit, Durchfälle, schnelles Reden. Gerade in letzter Zeit ist das TSH stets zu niedrig (bei 0,25). Die Schilddrüse ist etwas vergrößert und hat 2 Knötchen.
Außerdem habe ich in den letzten Jahren stark zunehmende Probleme mit der Verträglichkeit von Kochsalz, d. h. ich kann nur noch geringe Kochsalzmengen in der Nahrung essen (weniger als 2 g täglich), ohne dass ich nicht die typischen Probleme wie Bluthochdruck, Durst, Ödeme, Wasserretention, Herzpochen bekomme. Auffällig waren immer wieder mal Renin und Aldosteron (von Hyperaldosteronismus war auch mal die Rede), Vasopressin (ADH) wurde noch nie untersucht. Die Nebenniere links ist deutlich größer als die rechte und soll grenzgradig groß bis leicht vergrößert sein (lt. 2 MRT-Untersuchungen).
In anderen Drüsen war bisher folgendes auffällig:
Sehr oft (ca. 5 bis 8 mal pro Jahr) habe ich eine oder mehrere Eierstockszysten (bereits 2 mal daran operiert), in der Ohrspeicheldrüse links habe ich nach einem MRT-Befund 2 pleomorphe Adenome (die allerdings nicht wachsen, so dass ich hoffe, dass sich der Untersucher evtl. auch geirrt hat).
Ich habe daneben noch Skotome bzw. Gesichtsfeldeinschränkungen, Retrobulbärneuritis, stark zunehmende Probleme mit dem Gleichgewicht verbunden mit rez. Schwindel, rez. Prolaktinerhöhungen, chronische Gastritis mit Barrett-Ösophagus, erhöhte Leberwerte (Ursache unklar), rez. Durchfälle, chron. Bronchitis, viele Allergien, trockene Augen und Schleimhäute, sehr trockene Haut, Hämolyse (bzw. chron. erniedrigtes Haptoglobin), Mitralinsuffizienz I, Fundus hypertonicus I - II, Sorbit-, Glucoseunverträglichkeit (durch H2-Atemtest festgestellt), Schlafstörungen, chronische Erschöpfung, und bin zu 80 % schwerbehindert.
Ich bin 46 Jahre alt und aufgrund dieser vielfältigen Beschwerden frühberentet.
Da meine Beschwerden verschiedene Fachgebiete betreffen, wurde noch nie nach einer alle Beschwerden erklärenden Grunderkrankung gesucht, sondern immer nur mal dies, mal das untersucht.
Meine Fragen:
Kann das Adenom an der Hypophyse an einem Teil meiner Beschwerden schuld sein?
Was sollte Ihrer Meinung nach untersucht werden?
Könnte ich evtl. MEN I oder II haben? Kann MEN durch einen Gentest mit Sicherheit ausgeschlossen werden?
Kämen evtl. andere Erkrankungen noch in Frage?
Wenn ja, welche?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine Fragen beantworten könnten.
Danke.
Gruß
Margit
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