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Darmkrebs - Prognose

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  • Darmkrebs - Prognose

    Hallo Herr Dr. Wust,
    vor drei Wochen wurde bei mir ein Colon-Carzinom T4 (war schon in die Magenwand gewachsen), in 5 von 34 entfernen Lymphknoten konnten Metastasen nachgewiesen werden und in der Leber gibt es ebenfalls wohl eine Metastase (1 cm). IN der Lunge hat man 2 Filialen gefunden, man ist sich aber wohl nicht sicher, ob das Metastasen sind. Nach Befund ist das wohl das Stadium IV (steht so im Bericht).
    Wie sind die Prognosen für einen solchen Befund, ich lese nur Formulierungen wie "leider nicht so gut", aber was heißt das, auf welchen Krankheitsverlauf muß ich mich im ungünstigsten Falle einstellen und wieviel Zeit bleibt mir noch.
    Vielen Dank für Ihre Antwort
    Viele Grüße
    Ute


  • RE: Darmkrebs - Prognose


    Mit den neueren Medikamenten kann man beim metastasierenden kolorektalen Karzinom mittleres Überleben von 18 - 20 Monaten bekommen (statistische Werte). Gelingt es die Metastasen zusätzlich mit anderen Verfahren zu behandeln (Leber, Lunge mit ablativer Methode oder Op), kann die Überlebenszeit noch weiter erhöht werden. Also sollte auf jeden Fall eine Therapie durchgeführt werden.

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    • RE: Darmkrebs - Prognose


      Hallo Herr Dr. Wust,
      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich habe doch noch Fragen, welche neueren Medikamente sind gemeint ? Sollte ich mich um diese statistische Lebenszeit zu erreichen einer Chemo unterziehen, die mir für diese Zeit die Lebenqualität noch herabsetzt ? Was passiert, wenn ich mich keiner Chemo unterziehe, kommen dann immer neue Metastasen dazu und wieviel Zeit bleibt dann ? Muß ich mit starken Schmerzen rechnen ?
      Die Ärzte in der Klinik raten zu einer teilweisen Leberresektion, die Matastase befindet sich im Segment 6. Aber das bewahrt mich doch nicht davor, daß neue Metastasen in der Leber auftreten, oder ? Was passiert dann ?
      Vielen Dank für das Forum, es fällt mir hier leichter, diese Fragen zu stellen, als im direkten Gespräch mit den Ärzten in der Klink.
      Viele Grüße
      Ute

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      • RE: Darmkrebs - Prognose


        Hallo Ute!
        Ich bin zwar kein Arzt, weiss aber durch die Krankengeschichte meiner Mutter, dass die besten Ergebnisse bzw. Langzeitüberlebensraten dann erzielt werden, wenn man Operation/ablative Verfahren ("Operation mit Laser") und Chemotherapie miteinander kombiniert. Die Frage, ob eine Operation vorgenommen wird, hängt von der operabilität der Metastasen ab. Sollten sie operabel sein, so würde ich auf jeden Fall eine solche vornehmen lassen, weil das die Prognose günstig beeinflusst. Auch eine Chemo sollte unbedingt in Erwägung gezogen werden, weil eine solche einen Überlebensgewinn und eine Verbesserung der Lebensqualität auf längere Sicht bringt, auch wenn sie vorerst vielleicht mit Nebenwirkungen verbunden ist.
        Neuere Medikamente sind Irinotekan (sog. Folfiri-Schema) und Oxaliplatin (sog. Folfox-Schema). Ganz neu hinzugekommen sind sog. monoklonale Antikörper, wie Erbitux und Avastin, die aber meines Wissens nur dann angewendet werden, wenn die herkömmliche Chemo nicht mehr anspricht. Die beste Vorgehensweise in Deiner Situation wäre eine Kooperation zwischen dem Onkologen und dem Chirurgen, günstigstenfalls in einer Universitätsklinik. Sie entscheiden dann gemeinsam, wie in Deinem Fall vorzugehen ist. Scheue Dich nicht, unter Umständen einen anderen Arzt oder eine gute Klinik aufzusuchen.
        Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, je mehr Du gegen den Krebs unternimmst (Operation/Chemo), desto besser ist die Prognose und die Lebensqualität.
        Viel Glück!
        Hans-Jürgen

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        • RE: Darmkrebs - Prognose


          Hallo Ute,

          mein Vater hatte auch Darmkrebs. Dem Beitrag von Hans-Jürgen kann ich nur zustimmen. Falls die Metastasen operabel sind, dann sollten sie unbedingt raus. Und ganz wichtig ist dann die Nachsorge (konnte leider bei meinem Dad wegen geschwächten Zustand nicht mehr gemacht werden) Auf die Chemotherapie 5FU/Irinotecan hat mein Dad sogar sehr gut reagiert. 1 Metastase hatte sich sogar an der Leber (7 cm) vollständig zurückgebildet.

          Wir kämpften 2 Jahre (gleiches Stadium) und im Nachhinein kann ich nur folgendes sagen, was uns allen geholfen hat:

          1.) Suche dir einen Vertrauensarzt, mit dem du über alles offen reden kannst. Ein Onkologe und ein Chirurg
          sind hier eine gute Adresse (die sich aber auch untereinander absprechen!).
          2.) Hab immer ein Auge darauf, dass dein Gesundheitszustand gut ist (lieber ein paar Kilo mehr auf den Rippen!!). Sorge für ausreichende, gesunde Kost.
          3.) Beobachte deinen Körper sehr aufmerksam.
          Z.B. Schmerzen und wo diese Auftreten (z.B. Rücken usw.)
          4.) Kämpfe nicht gegen Schmerzen, sondern lasse dir gleich etwas dagegen geben.
          5.) Oberstes Gebot ist schmerzfrei und somit eine gute (soweit mögliche) Lebensqualität.
          6.) Keine Angst vor der Chemo. Sie ist zwar sehr aggressiv, aber bei meinem Dad hat sie voll angeschlagen. Er hatte sogar 10 kg während dieser Zeit zugenommen und keinen Haarausfall.
          7.) Benutze dieses Forum. Mir haben die Beiträe von Hr. Prof. Wust und Herrn Dr. Hennesser mehr als geholfen. Es ist ein sehr beruhigendes Gefühl.
          8.) Und ganz wichtig: NIE DEN MUT VERLIEREN UND NIE AUFGEBEN.

          Ich weiß, das sind nur ein paar Ratschläge, aber uns haben sie geholfen. Mein Dad ist Ende Juli gestorben, aber wir wisssen, wir haben alles für ihn getan haben und er in sehr guten Händen war. Und, er hatte uns. Suche dir Menschen, die dir helfen, die zu dir stehen und dir neue Kraft geben.

          P.S: Aus welchem Raum kommst du denn?

          Viel Glück und ganz liebe Grüße

          Susanne Dostal

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          • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


            Nachtrag:

            Liebe Ute,

            was ich noch betonen will ist, dass wir das Glück hatten ein tolles Ärzteteam zu haben.

            Alle Ärzte, die dich behandeln, müssen deinen Gesundheitszustand kennen. Rede mit den Leuten.
            Wenn XY mal nicht da ist dann weiß AB deine Geschichte. Dies ist ganz wichtig, wir haben das immer wieder bei der Notafllaufnahme im Krankenhaus gemerkt. Jeder Arzt wußte um den Zustand meines Vaters und nicht nur aus der Akte! Meinem Vater hat dieses Vertrauensumfeld mehr als geholfen, ich kann sogar sagen, dadurch hatte er sogar sehr viel Kraft und Hoffnung gewonnen. Nein, schön geredet hat uns miemand was, aber das wollten wir auch nicht. Diese Offenheit, Vertrauen, gemeinsam an die Sache zu gehen mit all den Höhen und Tiefen haben wir nur in einer Einheit mit den Ärzten erfahren können.

            liebe Grüße
            Susanne Dostal

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            • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


              Hallo Ute!
              Ich stimme mit den Beiträgen von Susanne völlig überein. Zunächst ist mal ein gutes, erfahrenes Ärzteteam wichtig. Bei meiner Mum haben sehr viele Ärzte super miteinander kooperiert, vom Hausarzt (Internisten) angefangen, bis zu den Spezialisten in der Onkologie und Chirurgie der Uni-Klinik. Wichtig erscheint mir auch eine positive Einstellung. Aus Deinem Beitrag kann man die Frage herauslesen, ob denn eine Chemo oder Op. überhaupt Sinn macht. Selbstverständlich! Solange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, sollte man alles versuchen. Bei meiner Mutter wurde vor 4 Jahren Darmkrebs mit Metastasen auf der Leber diagnostiziert. Danach Darmoperation mit anschließender Chemo. Danach Leberteilresektion mit nochmaliger Chemo. Diese Phase war nicht leicht, aber dann war sie jedoch 2 Jahre völlig tumor-und metastasenfrei und ist auch wieder in ihr Berufsleben zurückgekehrt und hat ein ganz normales, gutes Leben ohne jegliche Einschränkungen geführt. Anfang dieses Jahres sind leider 2 kleine Metastasen auf der Lunge aufgetreten. Lunge wurde operiert, keine Chemo. Und was hat das für einen Sinn? Ich kann es Dir sagen. Heute Mittag hab ich mit meiner Mum Mittagspause in einem Restaurant gemacht und wir hatten grossen Spass, haben viel gelacht. Jetzt ist sie sich gerade neue Schuhe kaufen gegangen.
              Also, Du siehst, es ist nichts umsonst, nur Mut.
              Sehr wichtig ist auch eine gesunde Lebensweise, also eine ausgewogene, nicht einseitige Ernährung verbunden mit ausgedehnten Spaziergängen oder sonstiger Bewegung. Eine gute körperliche Verfassung kann hier noch einiges an zusätzlichem Benefit bringen.
              Und solltest Du zusätzliche Fragen haben, dann stelle sie weiterhin Prof. Wust oder (bei Chemo) Dr. Hennesser. Also bitte alle Möglichkeiten ausschöpfen und bloss nicht resignieren!
              Alles Gute!
              Hans-Jürgen
              Hanno

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              • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                Hallo Hanno,
                danke für Deine aufmunternden Worte. Es freut mich sehr, daß Deine Mutter so wohlauf ist. Nächste Woche tagt das Tumorboard in der Klinik (Hanau), in der ich operiert wurde, dort treffen sich die Chefärzte der unterschiedlichen Fakultäten und werden den gesamten Befund besprechen und mir ein Therapievorschlag machen. Die Operation (Teilresktion der Leber) macht mir nicht soviel Angst aber die Chemo, davor hab ich Angst, daß mich meine Kräfte dann verlassen und es doch nichts hilft. Meine Mutter ist an Brustkrebs verstorben, sie wurde auch mit Chemo behandelt und obwohl die Medikamente nicht angeschlagen haben, wurde sie weitergehandelt und hat gelitten wie ein Hund, bis zu Ihrem letzten Atemzug. Das steht mir immer vor Augen und macht mir halt Angst. Danke mochmals für die lieben aufbauenden Worte.
                Liebe Grüße
                Ute

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                • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                  Hallo Susanne,
                  danke für Deinen Beitrag und die aufmunternden Worte. Ich komme aus der Hanauer Gegend, im Klinikum Hanau wurde ich auch operiert. Dort gibt es ein Tumorboard, das vom Chefarzt der Chirurgie geleitet wird und an dem die Chefärzte der anderen Fakultäten z.B. auch der Onkologie teilnehmen. Nächste Woche Dienstag werden dort meine Befunde vorgestellt und ein Therapieplan entworfen. Am meisten Angst habe ich vor einer Chemo, die mir die Lebensqualität nimmt und dann doch keinen Erfolg zeigt. Die OP der Leber seh ich ein. Das ist zwar wieder ein schwerer Gang, weil ich die erste OP noch nicht richtig verdaut habe, aber da muß ich dann durch. Das Thema "Schmerzen" ist zudem noch ziemlich problematisch, die Ärzte haben es nicht geschafft, mich nach der ersten OP schmerzfrei zu bekommen, haben mir die höchsten Dosen verabreicht und doch hab ich in den ersten Tagen gelitten wie ein Hund. Bin diesbezüglich wohl ein Ausnahmefall, obwohl ich vorher mit Schmerzmitteln genrell sparsam umgegangen bin. Den Ärzten war das ein Rätsel und mir macht diese Ratlosigkeit dann wieder Angst.
                  Liebe Susanne, danke nochmals für die aufmunternden Worte.
                  Liebe Grüße
                  Ute

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                  • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                    Hallo Ute!
                    Ich kann grundsätzlich Deine Angst vor der Chemo verstehen. Gleichzeitig kann ich Dir aber auch sagen, dass die Chemotherapien beim Colonkarzinom mit Irinotekan bzw. mit Oxaliplatin recht gut verträglich sind. Also keine Angst. Du hast im übrigen stets die Option, die Chemo nicht mehr weiterzuführen, wenn Du sie überhaupt nicht verträgst, was ich nicht glaube, oder die Chemo allenfalls umzustellen oder die Chemo etwas anders zu dosieren. Du hast somit alle Optionsmöglichkeiten und niemand wird Dich zwingen, eine Chemo zu machen, wenn Du es nicht willst. Gleichzeitig musst Du aber bedenken, dass die neueren Therapien sehr effizient sind und Deine Situation ziemlich sicher verbessert werden kann.
                    Dein Erlebnis mit Deiner Mutter tut mir sehr leid, Du musst aber immer berücksichtigen, dass jede Krebserkrankung anders verläuft und bei Deiner Mutter ja auch ganz andere Substanzen eingesetzt wurden. Was also bei Deiner Mutter passierte, muss nicht zwangsläufig auch für Dich gelten. Die Antwort von Dr. Wust mag zwar seine Richtigkeit haben, aber sie ist mir etwas zu statistisch. Ich glaube, dass es bei Dir gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, zumal Du "nur" eine kleine (operable) Metastase auf der Leber hast und Du auf jeden Fall wieder tumorfrei werden kannst. Bei meiner Mutter waren auf der Leber multiple Metastasen zT mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm. Bei ihr musste mehr als die Hälfte der ganzen Leber abgetragen werden und sie hat es auch geschafft. Insofern würde ich Deine Situation als absolut nicht aussichtlos betrachten. Die beiden Filae auf der Lunge sollten unbedingt auch abgeklärt werden, allenfalls durch eine Biopsie durch den Radiologen, aber das wissen Deine Ärzte ohnehin.
                    Nach meiner Einschätzung würde ich meinen, dass Du noch lange nicht am "Ende der Fahnenstange" angelangt bist. Die moderne Medizin kann zwar keine Wunder wirken, sie macht aber viel möglich.
                    Viel Glück!
                    Hans-Jürgen
                    PS: Vielleicht kannst Du uns mal vom Therapievorschlag Deiner Ärzte berichten.

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                    • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                      Liebe Ute,

                      wieso kriegen die dich nicht schmerzfrei? Was für Medikamente geben sie dir? Wo genau hast du Schmerzen? Rücken, Bauch? Bitte sorge dafür, dass die Ärzte hier etwas unternehmen und laß dich nicht abwimmeln. Schmerztherapie?

                      Also, bei meinem Dad hat die Chemo mehr als gut angeschlagen. Seine Haare sind ihm auch geblieben und er hatte sogar 10 kg zugenommen. Die Ernährung hat er auch umgestellt (keine fette Wurst, kein Käse) Ausreichende gesunde Kost. Jetzt bloß keine Diät machen! Sorge für Bewegung und tue Dinge, dir dir Spaß machen.
                      In welchem Stadium bist du denn?

                      Ganz ganz liebe Grüße

                      Susanne Dostal
                      (winke winke)

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                      • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                        Liebe Ute,

                        sorry, jetzt hab ich´s gesehen. Stadium IV.
                        Das ist das gleiche Stadium, wie mein Dad hatte.
                        Also, nur nicht aufgeben!

                        Wir sind bei dir.

                        Grüßle
                        Susanne

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                        • RE: Darmkrebs - Prognose/Nachtrag


                          hallo,
                          mein mann hat ein rektumkarzinom. das wurde nur mit chemo behandelt. morgen beginnen die nachuntersuchungen. meine frage, sollte eine op bevorstehen, wo sitzen die spezialisten für solche ops?
                          danke
                          daniela

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