Lese soeben das Magazin der Süddeutschen Zeitung, in dem ein Bericht über die Gabe von Thalidomid (früher auch bekannt als "Contergan") zur (begleitenden) Therapie bei Leberkrebs und anderen Krebsarten mit sehr schlechter Überlebensprognose beschrieben wird.
Es wird gesagt, dass in Deutschland jedes Jahr rund 1000 Erkrankte (meist sogenannte aussichtslose Fälle) mit gutem Erfolg behandelt werden. Dies wird auf die typische Eigenschaft des Wirkstoffs zurück geführt, dass die Neubildung von Blutgefäßen verhindert und somit der Krebs quasi an der Verbreitung gehindert wird ("Aushungern"), während die Chemo die Krebszellen zerstört. Vielleicht könnte sich einer der Fachleute einmal zu dieser Möglichkeit äußern.
In dem Bericht wird erwähnt, dass in den USA seit 1995 erfolgreiche Tests z.B. bei Knochenkrebs durchgeführt wurden. Der im Bericht zitierte Professor aus Deutschland habe einer 40-jährigen Frau mit Tumor im Gallengang durch Therapie mit Thalidomit + Chemo noch eine Lebensspanne von 4 Jahren ermöglicht - zuvor galt sie als quasi hoffnungsloser Fall. Der selbe Professor habe einem Leberkrebspatienten mit ähnlicher Aussicht die gleiche Therapie verordnet. Dieser Patient (ein Apotheker) lebe jetzt seit 6 Jahren ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Zwei Fälle sind wissenschaftlich gesehen keinerlei Beleg, das weiß ich. Die Forscher in USA könnten dem noch einige hinzufügen. Unheilbar Kranke klammern sich ja an jeden Stohhalm. Wie dick ist der Strohhalm Contergan bzw. Thalidomid?
Grüße
Anke
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