Ich fand in http://groups.msn.com/Behindert nachfolgende Mail.
Neue Technologien
>>>>Absender: JuergenS
Nachricht in 15 in Diskussion
Kleines Gerät revolutioniert Krebs- und Thrombosetherapie
Künstlicher Kreislauf vermeidet Nebenwirkungen
RUB-Mediziner stellt innovative Technologie vor
Ob Chemotherapeutika oder Gerinnsel auflösende Medikamente - beide
können jetzt hochdosiert durch die Gefäße strömen. Die sog.
Perfusionstherapie im Extrakreislauf ist wirksamer und verursacht
weniger Nebenwirkungen. Diese innovative, kostengünstige Technologie
wurde jetzt von PD Dr. Achim Mumme (Chirurgische Universitätsklinik der
RUB, Abteilung Gefäßchirurgie) zusammen mit der Jostra AG (Hirrlingen)
für einen breiten Einsatz weiterentwickelt. Mumme hat das einfach zu
bedienende Gerät nun erstmalig zur Chemotherapie einer Krebserkrankung
am Bein eingesetzt. Auf der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Phlebologie in Mannheim berichtet der Mediziner heute über erste
Erfahrungen mit dem Prototyp. Bereits 1998 erhielt der Gefäßchirurg den
renommierten Theodor Naegeli-Preis für die Entwicklung dieser speziellen
Perfusionstechnik.
Medikamente mechanisch einsetzen
Die neu entwickelte Technologie ermöglicht es, hoch wirksame Medikamente
auf mechanischem Wege zielgenau zum Tumor oder Gerinnsel zu
transportieren. Mithilfe spezieller Katheter, durch die erkrankte
Stellen oberhalb und unterhalb abgeklemmt werden, können auch ganz
kleine erkrankte Bereiche oder einzelne Organe zeitweise mit einem
separaten Kreislauf versorgt werden. Die Herz- und Lungenfunktion des
Kreislaufes übernimmt die kleine Maschine. Ein Gesamteingriff in den
Organismus ist nicht mehr notwendig. Dank modernster Technologie ist die
Organperfusion einfach durchführbar. Spezielle herzchirurgische
Kenntnisse sind nicht mehr erforderlich.
Nebenwirkungen vermeiden
Bislang konnten Ärzte bei Therapien mit hoch wirksamen Medikamenten
(Chemotherapeutika, Fibrinolytika) nur ungenügend helfen, da diese
aufgrund von Nebenwirkungen lediglich sehr gering dosiert werden
konnten. Bei der üblichen Therapie verteilen sich die Medikamente im
gesamten Körper. Nur ein geringer Anteil der Medikamente wirkte dort, wo
sie auch benötigt wurden. Im übrigen Körper konnten die Medikamente
Schaden anrichten. Mediziner forschten daher seit mehr als zwanzig
Jahren intensiv nach "intelligenten" Medikamenten, die ausschließlich in
kranken Organen wirken - jedoch ohne durchschlagenden Erfolg.
Herz-Lungen-Maschine zweckentfremdet
Eine Herz-Lungen-Maschine wird üblicherweise bei Operationen am Herzen
eingesetzt. Während der Operation des stillgelegten Herzens übernimmt
die Maschine deren Pumpfunktion und hält damit den Blutkreislauf
aufrecht, während die künstliche Lunge das Blut mit dem notwendigen
Sauerstoff versorgt. Der RUB-Mediziner hat die Herz-Lungenmaschine
zweckentfremdet: Einzelne Organe oder Extremitäten werden vom übrigen
Körperkreislauf isoliert und mit einem separaten Kreislauf versorgt. In
diese können Mediziner nun beispielsweise Chemotherapeutika geben, die
nur im isolierten Organ, nicht aber im übrigen Körper wirken sollen.
Während damit die Nebenwirkungen außerhalb des Kreislaufs ausgeschlossen
sind, werden im künstlichen Kreislauf die Medikamente entsprechend
extrem hoch dosiert. Nachdem die Therapie beendet ist, kann der Arzt den
künstlichen Kreislauf wieder entfernen.
Kostengünstige Technologie
Bislang mussten die Mediziner für dieses Verfahren die komplizierten,
kostenintensiven Herz-Lungen-Maschinen aus der Herzchirurgie verwenden,
so dass diese Therapie auf wenige Zentren beschränkt blieb. Die neue
Technologie, die lediglich ca. 20.000 Euro kosten wird, wird es jedoch
ermöglichen, die sogenannte Organperfusion ohne großen Aufwand
durchzuführen - sogar bei niedergelassenen Internisten.
Was haltet Ihr davon?
Tschüss
Liselotte
Kommentar