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Frage an Prof. Wust

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  • Frage an Prof. Wust

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    vor ca. 6 Wochen wurde bei meiner Mutter (66 J.) ein nicht-kleinzelliges Bronchialcarzinom (mäßig bis hochdifferenziert) diagnostiziert mit Metastasierung ins Gehirn (es sind mehrere Metastasen, die Größte ist ca. 3 cm).

    Nach erfolgter Kopfbestrahlung ist der Allgemeinzustand meiner Mutter relativ gut; eine Weiterbehandlung durch Chemotherapie ist für Mitte April 2004 angedacht.

    Mittlerweile sind wir jedoch übereingekommen, meine Mutter an einer klinischen Studie des Universitätsklinikums in Heidelberg teilnehmen zu lassen, wo eine Therapie mit dem EGFR-Blocker durchgeführt werden soll.

    Frage 1: Was halten Sie von der Teilnahme an dieser Studie, insb. vor dem Hintergrund, daß dieser EGFR-Blocker in solchen Fällen - allerdings nach einer Chemotherapie - schon zu guten bis sehr guten Erfolgen geführt hat?!

    Frage 2: Ich habe gehört, daß es in der BRD drei Kliniken gibt, die über ein sogenanntes "gamma-knife" verfügen, mit dessen Hilfe es möglich ist, bis zu 14 Hirnmetastasen zu entfernen und das "beliebig oft" eingesetzt werden kann; i. Ggs. zu der bereits durchgeführtes Ganzkopfbestrahlung!? Wäre dies für meine Mutter nicht das geeignetere Mittel gewesen? Kann man auf das "gamma-knife" zurückgreifen, wenn die Hirnmetastasen durch die Kopfbestrahlung nicht zurückgegangen sind?

    Frage 3: Was halten Sie von den sog. "alternativen Methoden"? Meine Mutter erhält z. Zt. nehmen Peptid-Injektionen auch Thymus- und Mistelinjektionen sowie entsprechende Eigenblutbehandlungen.

    Frage 4: Da wir eine Chemotherapie nicht unbedingt durchführen lassen wollen, sind Ihnen neben der unter Frage 1 aufgeführten EGFR-Blocker noch andere Medikamente bekannt, die hier helfen könnten? Möglicherweise welche, die auf dem deutschen Markt noch nicht zugelassen sind, aber bspw. in den USA oder anderswo bezogen werden könnten?

    Frage 5: Da ich weiß, daß die Prognose für multiple Hirnmetastasen alles andere als günstig ist, stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, daß meine Mutter sich auf irgendeine Weise weiter "therapieren" läßt. Wie stehen Sie persönlich dazu?

    Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im voraus.


  • RE: Frage an Prof. Wust


    Das Gamma-Knife reicht beim Bronchuskarzinom nicht, da es multiple Metastasen sind. Da ist immer eine Ganzkopfbestrahlung erforderlich. Man könnte Reste mit dem Gamma-Knife therapieren. Ob eine Antikörpertherapie allein ausreicht, die noch vorhandenen Tumoranteile in Schach zu halten, weiß ich nicht (habe aber Zweifel). Iressa wäre eine weitere Substanz, die als sog. kleines Molekül hier eingesetzt werden könnte. Auf einen Versuch könnte man es ankommen lassen, da die Belastung geringer als bei einer Chemotherapie ist. Man sollte eine Chemo aber immer in der Hinterhand halten, wenn doch (wieder) Wachstum stattfindet.

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