Dr. Wust - Röntgenstrahlen

[Toni2004]

Hallo Dr. Wust!

Aufgrund einer Kopfschmerzabklärung wurde mir im letzten Jahr die HWS, das Kiefer, die Nasennebenhöhle und sogar der Brustkorb geröntgt. Auch wurde 2 CTs von der HWS angefertigt. Summa summarum also ca. 8-12 Aufnahmen. Außerdem wurden diverse MRT Aufnahmen vom Schädel gemacht. Da ich aber noch sehr jung bin (22)befürchte ich in den nächsten >10 Jahren an Tumoren deswegen erkranken zu können. Muß ich mir diesbzgl. ernsthaft Sorgen machen? Finden Sie, dass die Anzahl dieser Aufnahmen extrem/außergewöhnlich hoch ist? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen!!!

[Prof. Wust]

RE: Dr. Wust - Röntgenstrahlen


Die Strahlenexposition (sog. effektive Dosis) liegt im Bereich von einigen mSv, ev. wenn man das CT berücksichtigt bei 10 mSv. Das ist vertretbar, wenn man den medizinischen Nutzen berücksichtigt, den Sie hoffentlich davon hatten. Das (rein theoretische) Risiko eines Tumors in den nächsten 50 Jahren durch diese Maßnahme liegt bei 1:5000. Zum Vergleich: Das Ri-siko, dass Sie in den nächsten 50 Jahren an einem Verkehrsunfall sterben, liegt bei 1:100 (ist also 50 mal höher).

[Toni2004]

Frage an Dr. Wust


Hallo Herr Dr. Wust!
Was würden Sie denn nun an meiner Stelle tun?
Darf ich jetzt nicht mehr im Gebirge Skifahren bzw. lange Flüge unternehmen etc.? Ich finde das alles so schrecklich, da ich jetzt mit dem Studium fertig bin und irgendwie das Gefühl habe, aufgrund dieser blöden Röntgenaufnahmen mit einem Fuß schon im Grabe zu stehen. Ich denke, dass dieses theoretische Risiko doch noch relativ hoch ist. Ich ärgere mich ganz ehrlich über mich selber, dass ich die Ärzte nicht daran gehindert habe, so viele Aufnahmen zu machen. Viel kam nämlich dabei nicht heraus...

[Toni2004]

RE: Dr. Wust - Röntgenstrahlen


Herr Dr. Wust würde das für mich bedeuten, dass ich mehr Vorsorgemaßnahmen, wie die durchschnittliche Bevölkerung vornehmen lassen muß?