Bronch.karzinom

[mario4]

Sehr geehrter Herr Prof. Wust

Befund: Vater, 72 Jahre, Allgemeinzustand o.k.; N.bronchi ca. 3cm (kleinzellig, undifferenziert, intermediärer Typ) mit multiplen LK-Metastasen. Leber: vier ventral hypodense Läsionen (größte 7cm) randständig erhöhter FDG-Uptake (nekrotische Lebermetastasen?).

Behandlung: erste Chemo-Serie (Cisplatin/Etoposid/Fortecortin/Novoban) gut überstanden.

Frage1: ist die Leber operabel/behandelbar?
Frage2: womit kann Immunsystem/Blutbild gestärkt werden. Kräuterblut, roter Traubensaft, Mistel, Selen...??
Frage3: trotz bekannter schlechter Prognose gibt es Ausnahmen die länger leben. Weiß man warum, was machen diese anders?
Frage4: macht WOBE-MUGOS Sinn? (Prof. Klaschka: Neue Perspektiven in der Tumortherapie).
Frage5: 5 Tage nach Chemo heller gelber Stuhl! Was ist zu tun?

Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Ihr Forum ist erstklassig!!
Liebe Grüße
Piskernig Mario

[Prof. Wust]

RE: Bronch.karzinom


Bei einem metastasierten Bronchuskarzinom wird man kaum eine Leberresektion durchführen, wobei ich die technische Machbarkeit nicht beurteilen kann (hängt von der Lage der Herde ab). Eine ablative Methode wäre nach guter Rückbildung (unter Chemo) zu diskutieren (s. unter Lebernmetastasen), um die Remission zu stabilisieren. Hängt von der Behandlung der übrigen Manifestationen ab.
Wenn der Stuhl hell ist, werden die Gallenfarbstoffe nicht mehr in den Dünndarm ausgeschieden. Dann muss man die Gallenwege untersuchen. Vielleicht war das nur vorübergehend.
Von den unter 2 u 4 genannten Ansätzen ist bei einem manifesten Tumor nicht viel zu erwarten. Gute Verläufe sind mehr oder weniger schicksalhaft. Es gibt eben Karzinome, die sind besonders aggressiv, und andere, die laufen relativ günstig (sind weniger aggressiv) und sind daher mit längerem Überleben und gutem Ansprechen auf Therapien verbunden. Das liegt an der Natur des Tumors, die vorgegeben ist (vermutlich liegt es leider nicht an der speziellen „wundersamen“ Therapie).