Hallo, mein Vater hat seit ca. 15 Jahren eine Osteomyelofibrose. Sie wurde eher zufällig festgestellt. Lange Zeit erhielt er Interferon, sein Zustand war gut und stabil. Als das Interferon keine Wirkung mehr zeigte, musste es abgesetzt werden. Mittlerweile ist die Milz sehr stark angewachsen. Eine Bestrahlung vor einigen Monaten brachte zwar das gewünschte Ergebnis und die Milz verkleinerte sich, aber gleichzeitig versagte die Leber fast vollständig. Wochenlang wurde dann der entstehende Aszites punktiert. Mittlerweile hat sich die Leberfunktion wieder einigermassen stabilisiert, dafür ist die Milz wieder so groß wie vorher. Es entstehen wieder die starken Druckschmerzen, die vor der Bestrahlung schon da waren. Was hilft denn jetzt: eine weitere Bestrahlung? Gibt es andere Möglichkeiten?
Die Bestrahlung der Milz kann im Prinzip wiederholt werden, da vermutlich nur eine niedrige Dosis gegeben wurde. Man muss da aber sehr vorsichtig sein, da in der Milz eine (extramedulläre) Blutbildung stattfinden kann und eine zu hohe Dosis eine Zytopenie hervorrufen könnte. Die Leberfunktionsstörung könnte mit starkem Zellzerfall zusammenhängen (da die Metabolite in die Leber eingeschwemmt werden). Dies würde bedeuten, dass man noch vorsichtiger und protrahierter bestrahlen sollte. Wichtig ist auch die Restfunktion im Knochenmark, um die günstigste Dosis festzulegen. Diese liegt i.d.R. deutlich unter 10 Gy.
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roman22
RE: Osteomyelofibrose
Lieber Herr Professor Wust,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort!
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