Bei meinem Vater wurden letzte Woche in der LeberMetastasen entdeckt, diese Woche nun, als Primärherd ein Karzinom im Darm. Als Therapie wurden vorgeschlagen, eine OP oder Chemo für das Darmkarzinom. Meine Frage, welche Methode würden Sie bevorzugen und ist eine Chemo überhaupt sinnvoll in dem Fall? Das Karzinom befindet sich ca. 50 cm vor dem Ausgang. Falls eine OP durchgeführt wird, welche Komplikationen können auftreten, nachdem der Darm wieder zusammengefügt wurde und ein Teil entfernt worden ist? Bei den Lebermetastasen handelt es sich um 6 Stück , von denen das Grösste 3,5 cm misst. Frage, ist bei einer Anzahl von 6 eine Radioablation oder Thermoablation noch möglich oder bleibt da als letztes Mittel nur die Chemotherapie übrig?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Gerd
Der Primärtumor wird auf eine Chemotherapie unzureichend ansprechen. Um dort lokal eine definitive Behandlung zu erhalten, müßte operiert werden. Eine Komplikation nach Operation wäre ein Leck der Anastomose (Darmnaht) – das passiert aber selten (<5%). Umgekehrt wird der Tumor (wenn nicht operiert wird) irgendwann zu Komplikationen führen. Bei 6 Lebermetastasen wird wohl eine Chemo erforderlich sein, obwohl man zusätzliche ablative Maßnahmen diskutieren könnte. Das wäre eine Einzelfallentscheidung, die auch von der „Motivation“ des Patienten abhängt. Allerdings müßte man vorher prüfen, ob nicht doch mehr Metastasen vorliegen (MRT mit Resovist).
Wenn man eine längerfristige Kontrolle erzielen will, muß die Operation auf jeden Fall einge-bunden werden.
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