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Chemotherapie-Richtlinien bei Darmkrebs

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  • Chemotherapie-Richtlinien bei Darmkrebs

    Lieber Herr Prof. Wust,

    ich hatte schon einmal Fragen bezüglich der Darmkrebserkrankung meines Vaters gestellt. Leider konnten wir die Situation bisher immer noch nicht klären. Zur Erinnerung: die Diagnose war ein T3 N3 M1 (wegen einer Absiedelung im Bauchnetz die entfernt wurde und eines vergrößerten Lymphknotens im Ligamentum Hepatoduodenale. Allerdings weiß man von diesem gar nicht genau, ob er nun wirklich zum Krebsgeschehen dazugehört, wahrscheinlich aber schon). Wir waren nun bei zwei Ärzten. Einer schlägt uns eine regionale Chemotherapie der Leber vor, die uns im Moment eher befremdet, weil dort keine Metastasen vorhanden sind. Der zweite Arzt sagt nun, daß er wegen des Lymphknotens NICHT mit einer adjuvanten Therapie beginnen kann. Denn wenn dieser zum Krebsgeschehen dazugehört, dann würde keine adjuvante Chemotherapie erfolgen, da das Stadium dann schon zu weit fortgeschritten ist. Er würde dann so lange überhaupt keine Chemotherapie machen, bis wieder weitere Metastasen auftreten. Erst dann würde er einschreiten. Mich befremdet dieses Vorgehen sehr. Wenn NICHTS festellbar zurückgeblieben ist, dann macht man eine Chemotherapie. Ist jedoch schon ein Ansatz dazu da, aber noch wenig, dann wartet man ab, bis es so richtig heftig geworden ist? Ist das so Standard, und wenn ja, warum? Oder sollten wir uns doch noch bemühen, einen anderen Arzt zu finden, der evtl eine andere Therapieform vorschlägt? Auch sind mittlerweile schon 6 Wochen seit der OP vergangen und es eilt doch schon sehr jetzt. Aber leider kommen wir mit Arztterminen überhaupt nicht schneller voran, es scheinen alle Ärzte vollkommen überlastet zu sein und wir bekommen keinen Termin.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!


  • RE: Chemotherapie-Richtlinien bei Darmkrebs


    Die Angelegenheit ist tatsächlich nicht einfach. Vorher weiß man, dass der LK im Lig. Hepatoduodenale befallen ist?
    Wenn man sich da nicht sicher ist, könnte man unter der Annahme, dass kein manifester Tumor mehr im Körper ist, mit einer „adjuvanten“ Chemotherapie beginnen. Wenn man da etwas sicherer sein will, wäre eine PET hilfreich (aber das werden die gesetzlichen Kassen nicht bezahlen und dann beginnt wieder die nervige Diskussion).
    Wenn dagegen manifeste Metastasen vorliegen, wäre zwar auch eine Chemotherapie indiziert. Dann ist aber der Zeitpunkt des Beginns durchaus von Bedeutung. Dann gilt es möglichst viel Zeit zu gewinnen, da eine Heilung nicht mehr möglich ist. Man beginnt erst, wenn sich tatsächlich manifeste Referenzläsionen abzeichnen (also nicht unnötig früh, da die Chemo auch Nebenwirkungen verursacht und man früher sein Pulver verschießt). Natürlich darf man auch nicht zu spät beginnen. Es ist gerade die Kunst, hier den richtigen Zeitpunkt zu finden. Man kann noch etwas beschwerdefreie Zeit gewinnen. Nutzen Sie ggf. diese Zeit und versuchen Sie (möglichst schnell) zu entscheiden, welcher dieser Wege der Richtige ist.

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