über 90 % der Zellveränderungen am Gebärmutterhals werden durch HPV high risk verursacht, die übrigen Fälle sind unbekannter Ursache. Die Durchseuchung mit HPV (low risk und high risk) in der Bevölkerung ist hoch und nimmt zu. Nur die high risk Typen der HPV können Zellentartungen verursachen. Eine wirksame (wenn auch nicht 100 %ige) Methode, sich vor einer Ansteckung zu schützen, ist die Benutzung von Kondomen. Die meisten Menschen, die sich mit dem Virus anstecken, bemerken davon nichts (sind allerdings nichtsdestotrotz ansteckend).
Bei manchen Frauen entwickeln sich Zellveränderungen am Gebärmutterhals, die nach Zahlen wie folgt klassifiziert werden:
PAP I: normales Zellbild (gesund)
PAP II: entzündliche, regenerative, metaplastische oder degenerative Veränderungen, normale Endometriumzellen
PAP IIw: unklarer Befund, Wiederholung des Abstrichs empfohlen
PAP III: schwere entzündliche oder degenerative Veränderungen mit nicht sicher beurteilbarer Dignität (eine klare Beurteilung, ob bereits Krebszellen vorhanden sind oder nicht, ist nur durch weiterführende Untersuchungen feststellbar).
PAP IIID: Zellen einer leichten bis mäßigen Dysplasie (CIN1-2). Dieser Befund ist “besser” als PAP III. Ein PAP IIID bedeutet eine sehr frühe KrebsVORSTUFE, KEIN Krebs. Ändert sich der Befund nicht (erste Kontrolluntersuchung ca. nach drei Monaten), so sollte eine Therapie folgen. Normalerweise wird bereits hier zu einer Konisation geraten, die zur Zeit häufigste Therapieform. Das unten genannte, lokal chemotherapeutische Verfahren ist eine Alternative zum operativen Eingriff).
PAP IV: Zellen einer mäßigen bis schweren Dysplasie oder eines Carcinoma in situ (CIN 2-3). Carcinoma in situ bedeutet: die Krebszellen sind örtlich begrenzt, noch nicht in das umliegende Gewebe vorgedrungen und deshalb gut behandelbar (in der Regel durch Konisation).
PAP V: Zellen eines vermutlich invasiven Zervixkarzinoms, Zellen eines Adenokarzinoms (hier ist der Krebsbefund sicher und vermutlich sind die entarteten Zellen bereits in das umliegende Gewebe vorgedrungen).
Es gibt die Möglichkeit der lokalen chemotherapeutischen Behandlung anstelle einer Konisation. Bitte besprechen Sie das mit Ihrer Ärztin. Für vier Monate wird an jeweils drei aufeinander folgenden Tagen morgens und abends der Gebärmuttermund mit Condylox betupft. Dabei wird zum einen der Gebärmuttermund außen mit dem Mittel bestrichen, zum anderen wird ein "Minibürstchen", das zuvor in die Lösung getaucht wurde, vorsichtig ca. 1 cm tief in den Gebärmutterhals geschoben, wo es nach 1 Minute wieder entfernt wird. Dies bewirkt, dass die erkrankten Zellen absterben und durch Gesunde ersetzt werden. Danach sollten Sie einen Zyklus abwarten und erneut einen Abstrich vornehmen lassen. Ihre Chance, danach einen guten PAP-Wert zu erhalten, der stabil bleibt, liegt bei über 90 %.
Ihre Ärztin mag vielleicht von dem o.g. Verfahren noch nichts gehört haben (da Condylox normalerweise nur für die äußere Anwendung gedacht ist), aber in Anbetracht einer möglicherweise drohenden Konisation ist es einen Versuch wert.
Ansonsten sollten Sie, falls Sie rauchen, unbedingt damit aufhören und auch alles andere unternehmen, was Ihr Immunsystem stärkt (Stressabbau, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung etc.). Von der körpereigenen Abwehr ist es nämlich entscheidend abhängig, ob die Viren unter Kontrolle gebracht werden können oder nicht.
Immunstärkende Behandlungen können unterstützend eingesetzt werden, besonders in hartnäckigen Fällen. Eigenblut- und Misteltherapie haben eine Chance von etwa 50 %, die Viren dauerhaft unter Kontrolle zu bringen und die Entstehung von erneuten Zellveränderungen oder Warzen zu verhindern.
Außerdem sollte Ihr Partner gründlich untersucht werden (Urologe oder Hautarzt), um auszuschließen, dass er HPV-assoziierte Hautveränderungen hat und Sie immer wieder ansteckt.
Hier finden Sie mehr Info:
Condylomata acuminata und andere HPV-assoziierte Krankheitsbilder des Genitale und der Harnröhre (Leitlinien der Deutschen STD-Gesellschaft, Universität Düsseldorf)
http://www.uni-duesseldorf.de/www/awmf/ll/std-001.htm
Gebärmutterhalskrebs: Risiken und Früherkennung (Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg)
http://www.krebsinformation.de/body_...halskrebs.html
Cervical Cancer Consortium Europe
http://www.cervical-cancer.de/faqhpv.html
Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom (WDR Fernsehen): Früherkennung durch Virentest
http://www.wdr.de/tv/service/gesundh.../010326_3.html
HPV und Warzen im Genitalbereich (Dr. med. Manfred Lotz)
http://home.t-online.de/home/Dr.M.Lotz/hpv.htm
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/...feigwarzen.htm