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Gutartiger Knochentumor und Lebensgefahr

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  • Gutartiger Knochentumor und Lebensgefahr

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    eine im Iran lebende Verwandte (23 Jahre alt) wurde vor ca. 2 Jahren am Hals operiert. Dabei wurde ihre Schilddrüse entfernt und außerdem ein Tumor, der vom C7 Wirbel bis zur Luftröhre reichte. Aufgrund von Komplikationen hat sie die Operation fast nicht überlebt (Wundinfektion).

    Leider ist es nicht möglich, eine genaue Diagnose in Erfahrung zu bringen. Vor der OP wurden Röntgenbilder angefertigt und der Verdacht auf eosinophiles Granulom ausgesprochen. Postoperative Beschreibung des Tumors: Knochengewebe mit hämorrhagischen Bereichen und Fibrosen, unzähligen Riesenzellen und ausgeprägter Nekrose, kein Hinweis auf Bösartigkeit.

    Bei der OP wurde ein Stimmbandnerv verletzt, seither leidet sie unter heißerer Stimme und Atemproblemen. Das Schilddrüsengewebe war unauffällig.

    Inzwischen ist der Tumor erneut gewachsen, der behandelnde Arzt rät zu einer baldigen OP, da der Tumor einen Schlaganfall oder Lähmung verursachen könnte und akute Lebensgefahr besteht. Ich nehme an, der Tumor drückt auf Nerven bzw. Halsschlagader.

    Ich stelle mir vor, dass das Operationsfeld für die zweite OP sehr unübersichtlich geworden ist und der andere Stimmbandnerv in Gefahr ist. Außerdem ist eine Operation nahe an Nerv und Halsschlagader sicherlich zusätzlich sehr riskant.

    Gibt es eine Alternative zur OP?

    Anhand welcher Fragestellung könnte man als Patient abschätzen, ob der Chirurg genug Erfahrung hat?

    Könnte ich sie zur Behandlung nach Deutschland holen und wo kann ich mich nach den Kosten erkundigen? Welches Berliner Krankenhaus wäre geeignet?

    Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar!

    Mit freundlichen Grüßen
    H.S.


  • RE: Gutartiger Knochentumor und Lebensgefahr


    Das eosinophile Granulom ist ein Tumor im Knochen (der im übrigen sehr strahlensensibel ist). Offenbar ist ein Tumor in den Weichteilen gewachsen - möglicherweise von der Schilddrüse ausgehend - , bei der Operation wurde der Stimmbandnerv verletzt. Jetzt gibt es ein Rezidiv. Eine Diagnose zu stellen, ist jetzt Spekulation (man bräuchte die Histologie – dann könnte man auch beurteilen, ob eine Bestrahlung möglich ist). Die Behandlung im Krankenhaus in Deutschland läuft über den Pflegesatz (an einer Uni-Klinik 500 € pro Tag) plus Behandlungskosten, wenn man privat von einem guten Chirurgen behandelt werden will. Ob das hier sinnvoll ist, vermag ich bei den Informationen nicht zu sagen. Rezidive sind immer schwierig zu behandeln, und man wird hier auch keine Wunder vollbringen können. Nicht selten ist der Aufwand (im Verhältnis zum Gewinn) bei einer solchen Aktion sehr groß. Das sollten Sie sich gut überlegen. Vor allem wissen Sie nicht, was genau vorliegt, und können daher die Konsequenzen schwer abschätzen.

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