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(Darm-)Krebs als Spätfolge eines Chemieunfalls?

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  • (Darm-)Krebs als Spätfolge eines Chemieunfalls?

    Bei meinem Schwiegervater wurde vor 1,5 Jahren ein Tumor im Darm entfernt, leider viel zu spät. Vor einer Woche ist er nach hartem Kampf an den Folgen (Lebermetastasen) gestorben.
    Mein Schwiegervater lebte in einer Ostdeutschen Kleinstadt auf einem Grundstück direkt an der Kasernenmauer einer sowjetischen Garnision. Im Sommer 1985 war auf dem Gelände der sowjetischen Garnision ein Chemie-Unfall, der nie Veröffentlicht bzw. aufgeklärt wurde. Nach diesem Unfall haben sogenannte Kampfmittelbeseitigungstrupps in der angenzenden zivilen Siedlung (in der mein Schwiegervater lebte) mit irgend einer Flüssigkeit die Hausdächer und Gärten (Bäume / Obst / Gemüse) abgespritzt. Diese Flüssigkeit ist allerdings im Boden verblieben. Nach zeitzeugenaussagen waren nach dem Unfall alle Pflanzen entblättert und alle Tiere einer Hühnerhaltung verendet.
    Meine Frage an den Experten: Kann dieser Unfall vor über 15 Jahren ein Faktor / eine Ursache für die spätere Krebserkrankung meines Schwiegervaters sein (zudem gibt es nach Beobachtungen der Anwohner der Siedlung seit mehreren Jahren eine beachtliche Anzahl an Todesfällen durch Krebs in dieser Siedlung)?
    Meine Frage an das Forum:
    Da meine Schwiegermutter weiterhin auf diesem Grundstück lebt würde ich gern ausschließen können, dass von diesem Unfall eine gesundheitliche Gefärdung ausgeht (schließlich werden die Früchte des Gartens weiterhin verzehrt). Wer hat bereits Erfahrungen darin, wo und wie man nach derartigen Unfällen (auch Jahre danach) den Boden auf Giftbelastung verlässlich untersuchen lassen kann?
    Für jede sachdienliche Antwort bin ich sehr sehr dankbar.


  • RE: (Darm-)Krebs als Spätfolge eines Chemieunfalls


    Darmkrebs ist sehr häufig mit fast 50.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Jeder vierte stirbt an Krebs. Gewisse Umwelteinflüsse sind denkbar, aber schwer nachweisbar. Bis heute gibt es keine gesicherten Zusammenhänge, außer dass die Ernährung wohl eine Rolle spielt (fettreiche und ballastarme Ernährung fördert die Entstehung). Ein Zusammenhang mit einer offenbar vorübergehenden Exposition mit Stoffen, deren Zusammensetzung nicht bekannt ist und über deren Kanzerogenität keine Informationen vorliegen, wäre rein spekulativ (und in der Praxis kaum nachweisbar). Man kann jetzt den Boden Ihres Grundstücks daraufhin untersuchen, ob dort Altlasten vorliegen. Es gibt eine zuständige Behörde, die auch in der Lage ist, Bodenuntersuchungen durchzuführen. Aber vorsicht, wenn man etwas findet und eine Behörde das festgestellt hat, ist der Eigentümer u.U. für die Entsorgung verantwortlich.

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